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Wir sind mal unterwegs in Nord-Italien

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4. August 2012
Sirmione am Gardasee
(bewegt die Maus auf die Bilder, wenn eine Hand erscheint, klickt das Bild an und es erscheint ein größerres Bild.)

Wir sind am Südufer des Gardasees auf der Halbinsel, auf der Sirmione liegt. Mit einem kleinen Boot werden wir gleich den nördlichen Teil der Halbinsel umrunden.
Auf der Westseite der Landzunge besteigen wir das Boot. Vor uns befindet sich der Hafen von Sirmione. Ein reger Schiffsverkehr herrscht hier. Eine große Fähre legt dort gerade an und viele Menschen strömen von Bord. Es hat uns erstaunt, ein so großes Schiff hier auf dem See zu sehen. Allerdings ist der See immerhin fast 52 Kilometer lang und an seiner breitesten Stelle 17 Kilometer breit. Es ist der größte See Italiens. Er wird im Norden vom Fluss Sarca gespeist. Im Süden bei Peschiera del Garda fließt der See in den Fluss Mincio ab ,der dann später in den Po mündet. So viel zum See.
Jetzt blicken wir ans Ufer der Halbinsel und sehen dort die Gebäude einer Thermalanlage. Es ist die Terme di Catullo. Zur Zeit der Römer war die Halbinsel ein Ferienort für höhergestellte römische Familien. Der Poet Gaius Valerius Catullus, der in Verona lebte besuchte den Ort von Zeit zu Zeit, um hier Ruhe und Erholung zu finden. Das war um 85–54 v. Chr..
Ihm gefiel der Ort so sehr, dass er die Schönheit des Ortes in den Versen "Salve o venusta Sirmione", das heißt „Sei gegrüßt, du liebliches Sirmione“, besang er. Die Römer hatten hier wohl auch ein Thermalbad.
Wir fahren jetzt um die Nordspitze der Halbinsel herum. Dort auf dem Hügel stehen die Ruinen einer römischen Villa aus dem Jahre 150 n. Chr.. Die Villa wurde Grotte di Catullo genannt, obwohl der Poet Catullus um die Zeit schon nicht mehr lebte. Ausgrabungen lassen vermuten, dass es sich bei der Villa ein antikes Sanatorium, mit einem Thermalbad handelte.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden römischen Bleirohre im See in 18 m Tiefe entdeckt. Über sie wurde wohl ein Thermalbad in den Grotten des Catull mit heißen Thermalwasser versorgten.
Im Jahre 1889 gelang es einem venezianischen Taucher im See in 18 Meter tiefe Rohre in eine Felsspalte zu legen und so warmes Thermalwasser auf die Halbinsel zu bringen. So entstand hier später das Thermalbad, das den Namen des römischen Dichters erhielt.
Auf der Ostseite der Halbinsel kommen wir an einer Stelle vorbei, wo das Wasser etwas sprudelt. Hier ist die Bojola-Quelle. Aus ihr strömt in 20 Meter Tiefe zirka 69 Grad heißes Wasser.
Es ist reich an Schwefel, Brom und Jod. Die Quelle ist in der Nähe der Grotte von Catullo. Von hier haben wohl die Römer schon damals ihr heißes Thermalwasser bekommen und heute erhalten viele Hotels auf der Halbinsel und selbstverständlich auch die Terme di Catullo das heiße Thermalwasser.
Die Kirche, die wir dort erblicken, ist die Santa Maria Maggiore. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert. Ein Stück weiter kommt eine mächtige Burganlage in Sicht. Es ist das Castello Scaligero, die Scaligerburg. Auf Wunsch des Stadtherrn von Verona, Mastino I. della Scala, wurde auf einem alten Römerkastell Mitte des 13. Jahrhunderts diese wehrhafte Burg mit den typischen Schwalbenschwanzzinnen errichtet. Sie liegt direkt am Wasser und hat einen, hinter Mauern geschützten, Hafen, der der Gardasee-Flotte Schutz bot. Durch einen Kanal fahren wir von der Ostseite der Halbinsel direkt an den Burgmauern vorbei zur Westseite. Was erkennen wir daraus? Die Altstadt von Sirmione liegt somit auf einer Insel.
Wir sind jetzt auf dem Festland und schauen auf die Mauer, die den Hafen der Burg schützt. In dem Turm, den wir jetzt erblicken, befindet sich der Zugang zur Burg über eine Zugbrücke. Oben links am Turm ist eine Tafel, auf der das Wappen der Scaliger, eine Leiter, abgebildet ist.

Weiter links ist der Zugang zur Altstadt von Sirmione. Die Form des Turmes mit seinen langen Schlitzen lässt vermuten, dass es auch hier eine Zugbrücke gab. Im Ort gibt es einen weiteren Zugang zur Burg. Weiter oben erblicken wir ein bekanntes Symbol, den Markuslöwen.
Warum waren eigentlich die Scaliger hier? Verona kam während der Herrschaft der Familie della Scala durch den Handel zu Wohlstand. Um diesen Wohlstand zu erhalten, galt es, die Handelswege zu sichern. So erweiterte Verona 1262 sein Herrschaftsgebiet auf Sirmione aus.
Auch die Venezianer erzielten ihren Wohlstand durch den Handel und dehnten ihren Einflussbereich nach der Übernahme der Herrschaft in Verona auch auf Sirmione aus. Der Markuslöwe über dem zweiten Zugang zur Burg ist dafür ein Zeugnis.
Wir waren im Juni vor drei Jahren schon einmal hier und sind durch Sirmione geschlendert. Es ist ein lieblicher Ort mit einem ganz besondern Flair.
Schaut dort die Gelateria, die Eisdiele, wie künstlerisch sie hier ihre Eiskreationen gestaltet haben. Es sah nicht nur schön aus, es hat auch vorzüglich geschmeckt.
Wir stehen jetzt nördlich der Mauer, hinter der sich die Kirche Santa Maria Maggiore befindet. . Vom Boot aus hatten wir die Mauer mit ihren typischen Schwalbenschwanz-Zinnen schon gesehen. Die Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert, also aus der Zeit, in der sich die Scaliger in Sirmione niederließen
Zur Zeit der Römer und wohl auch später war Sirmione ein Ort, in dem sich auserwählte Familien niedergelassen haben. Auch heute gehört die Altstadt von Sirmione zu den vornehmeren Gegenden.

Von 1950 bis 1959 lebte hier, in einer Villa, Maria Callas zusammen mit Giovanni Battista Meneghini. Das Gebäude aus dem achtzehnten Jahrhundert ist heute ein Veranstaltungsort für Ausstellungen, Konferenzen und Großveranstaltungen.
Das war ein kurzer besuch von Sirmione. Gleich werden wir nach Mailand weiter fahren.


Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Sirmione am Gardasee" ansehen!

Aufgenommen am 11. September 2011, bitte Lautsprecher einschalten!

Sollte das Video oben nicht starten, dann bitte das Symbol "KPE-VIDEO" anklicken.
Stockholm, eine Stadtrundfahrt
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