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Wir
sind am Südufer des Gardasees auf der Halbinsel, auf der Sirmione
liegt. Mit einem kleinen Boot werden wir gleich den nördlichen
Teil der Halbinsel umrunden.
Auf der Westseite der Landzunge besteigen wir das Boot. Vor uns
befindet sich der Hafen von Sirmione. Ein reger Schiffsverkehr herrscht
hier. Eine große Fähre legt dort gerade an und viele
Menschen strömen von Bord. Es hat uns erstaunt, ein so großes
Schiff hier auf dem See zu sehen. Allerdings
ist der See immerhin fast 52 Kilometer lang und an seiner breitesten
Stelle 17 Kilometer breit. Es ist der größte See Italiens.
Er wird im Norden vom Fluss Sarca gespeist. Im Süden bei Peschiera
del Garda fließt der See in den Fluss Mincio ab ,der dann
später in den Po mündet. So viel zum See.
Jetzt blicken wir ans Ufer der Halbinsel und sehen dort die Gebäude
einer Thermalanlage. Es
ist die Terme di Catullo. Zur Zeit der Römer war die Halbinsel
ein Ferienort für höhergestellte römische Familien.
Der Poet Gaius Valerius Catullus, der in Verona lebte besuchte den
Ort von Zeit zu Zeit, um hier Ruhe und Erholung zu finden. Das war
um 85–54 v. Chr..
Ihm gefiel der Ort so sehr, dass er die Schönheit des Ortes
in den Versen "Salve o venusta Sirmione", das heißt
„Sei gegrüßt, du liebliches Sirmione“, besang
er. Die Römer hatten hier wohl auch ein Thermalbad. Wir
fahren jetzt um die Nordspitze der Halbinsel herum. Dort auf dem
Hügel stehen die Ruinen einer römischen Villa aus dem
Jahre 150 n. Chr.. Die Villa wurde Grotte di Catullo genannt, obwohl
der Poet Catullus um die Zeit schon nicht mehr lebte. Ausgrabungen
lassen vermuten, dass es sich bei der Villa ein antikes Sanatorium,
mit einem Thermalbad handelte.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden römischen Bleirohre im See
in 18 m Tiefe entdeckt. Über sie wurde wohl ein Thermalbad
in den Grotten des Catull mit heißen Thermalwasser versorgten.
Im Jahre 1889 gelang es einem venezianischen Taucher im See in 18
Meter tiefe Rohre in eine Felsspalte zu legen und so warmes Thermalwasser
auf die Halbinsel zu bringen. So entstand hier später das Thermalbad,
das den Namen des römischen Dichters erhielt. Auf
der Ostseite der Halbinsel kommen wir an einer Stelle vorbei, wo
das Wasser etwas sprudelt. Hier ist die Bojola-Quelle. Aus ihr strömt
in 20 Meter Tiefe zirka 69 Grad heißes Wasser.
Es ist reich an Schwefel, Brom und Jod. Die Quelle ist in der Nähe
der Grotte von Catullo. Von hier haben wohl die Römer schon
damals ihr heißes Thermalwasser bekommen und heute erhalten
viele Hotels auf der Halbinsel und selbstverständlich auch
die Terme di Catullo das heiße Thermalwasser. Die
Kirche, die wir dort erblicken, ist die Santa Maria Maggiore. Sie
stammt aus dem 15. Jahrhundert. Ein Stück weiter kommt eine
mächtige Burganlage in Sicht. Es ist das Castello Scaligero,
die Scaligerburg. Auf Wunsch des Stadtherrn von Verona, Mastino
I. della Scala, wurde auf einem alten Römerkastell Mitte des
13. Jahrhunderts diese wehrhafte Burg mit den typischen Schwalbenschwanzzinnen
errichtet. Sie liegt direkt am Wasser und hat einen, hinter Mauern
geschützten, Hafen, der der Gardasee-Flotte Schutz bot. Durch
einen Kanal fahren wir von der Ostseite der Halbinsel direkt an
den Burgmauern vorbei zur Westseite. Was erkennen wir daraus? Die
Altstadt von Sirmione liegt somit auf einer Insel.
Wir sind jetzt auf dem Festland und schauen auf die Mauer, die den
Hafen der Burg schützt. In dem Turm, den wir jetzt erblicken,
befindet sich der Zugang zur Burg über eine Zugbrücke.
Oben links am Turm ist eine Tafel, auf der das Wappen der Scaliger,
eine Leiter, abgebildet ist.
Weiter links ist der Zugang zur Altstadt von Sirmione. Die Form
des Turmes mit seinen langen Schlitzen
lässt vermuten, dass es auch hier eine Zugbrücke gab.
Im Ort gibt es einen weiteren Zugang zur Burg. Weiter oben erblicken
wir ein bekanntes Symbol, den Markuslöwen.
Warum waren eigentlich die Scaliger hier? Verona kam während
der Herrschaft der Familie della Scala durch den Handel zu Wohlstand.
Um diesen Wohlstand zu erhalten, galt es, die Handelswege zu sichern.
So erweiterte Verona 1262 sein Herrschaftsgebiet auf Sirmione aus.
Auch
die Venezianer erzielten ihren Wohlstand durch den Handel und dehnten
ihren Einflussbereich nach der Übernahme der Herrschaft in
Verona auch auf Sirmione aus. Der Markuslöwe über dem
zweiten Zugang zur Burg ist dafür ein Zeugnis.
Wir waren im Juni vor drei Jahren schon einmal hier und sind durch
Sirmione geschlendert. Es ist ein lieblicher Ort mit einem ganz
besondern Flair.
Schaut dort die Gelateria, die Eisdiele, wie künstlerisch sie
hier ihre Eiskreationen gestaltet haben. Es sah nicht nur schön
aus, es hat auch vorzüglich geschmeckt.
Wir stehen jetzt nördlich der Mauer, hinter der sich die Kirche
Santa Maria Maggiore befindet. . Vom Boot aus hatten wir die Mauer
mit ihren typischen Schwalbenschwanz-Zinnen schon gesehen. Die Kirche
stammt aus dem 15. Jahrhundert, also aus der Zeit, in der sich die
Scaliger in Sirmione niederließen
Zur Zeit der Römer und wohl auch später war Sirmione ein
Ort, in dem sich auserwählte Familien niedergelassen haben.
Auch heute gehört die Altstadt von Sirmione zu den vornehmeren
Gegenden. Von
1950 bis 1959 lebte hier, in einer Villa, Maria Callas zusammen
mit Giovanni Battista Meneghini. Das Gebäude aus dem achtzehnten
Jahrhundert ist heute ein Veranstaltungsort für Ausstellungen,
Konferenzen und Großveranstaltungen.
Das war ein kurzer besuch von Sirmione. Gleich werden wir nach Mailand
weiter fahren.
Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Sirmione am Gardasee" ansehen!
Aufgenommen am 11. September 2011, bitte
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