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Wir sind mal unterwegs in Nord-Italien

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14. September 2012
In Verona bei Julia und der Arena
(bewegt die Maus auf die Bilder, wenn eine Hand erscheint, klickt das Bild an und es erscheint ein größerres Bild.)

Wir sind noch in Jesolo. Die Sonne taucht gerade über dem Horizont auf. Gleich starten wir in Richtung Verona. Zunächst fahren wir wieder an dem flachen Land der Lagune mit seinen Gräben entlang Richtung Westen. Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrtzeit kommen die ersten Hügel in Sicht und die Straße wird durch Tunnel hindurch geführt. Hier tauchen auch schon direkt neben der Straße die ersten Wein-Plantagen auf. Da hier die Sonne kräftiger scheint, können die Rebstöcke auf ebenem Land stehen und müssen nicht, wie in Deutschland, an nach Süden ausgerichteten Hängen gepflanzt werden.
Jetzt sind wir in Verona angekommen. An der Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert hält unser Bus. Wir steigen aus und spazieren Richtung Altstadt in die Nähe der "Piazza delle Erbe".
Gegründet wurde der Ort viele Jahre v. Chr. von einem Volk, das hier in der Gegend lebte. Später kamen unter anderem die Römer, die Venezianer und die Österreicher hier her. Alle hinterließ Zeugnisse ihrer Herrschaft.
Wir stehen jetzt vor den Resten eines römischen Stadttores, der Porta dei Leoni. Die Fassade dort an der Hauswand ist der übrig gebliebene Teil des Tores. Der Rest wurde zerstört. Teile der Fundamente eines Turmes wurden wieder freigelegt und man kann sehr deutlich das Fundament eines runden Turmes erkennen. Der römische Name des Tores ist nicht mehr bekannt. Das Tor erhielt in der Neuzeit den Namen von einem Grab in der Nähe, das mit zwei Löwen verziert ist.
Nicht weit entfernt steht die Casa di Giulietta, das Haus der Julia. Dort ist der Balkon, wo sich Romeo und Julia ewige Liebe geschworen haben sollen. Für die Figuren in Shakespeares Tragödie Romeo und Julia gab es keine historischen Vorbilder und auch keinen Balkon der Julia. Der Balkon wurde in den 1930er Jahren nachträglich angebaut und soll zuvor Teil eines Sarkophags gewesen sein.

Unten im Hof steht die Bronze-Statue von Julia. Ihre Brüste sind ganz blank, besonders die rechte. Einer Legende nach sollen die Personen Glück haben, die die rechte Brust der Statue streicheln.
Im Tordurchgang schreiben viele Menschen ihre Namen und die Namen ihrer Lieben an die Wände, im Glauben, dass dadurch ihre Liebe ewig dauern wird. Es ist auch eine Tradition, kleine Liebesbriefe an die Wände zu heften.
Jetzt sind wir im Zentrum der Altstadt, dem Platz Piazza delle Erbe. Bei der Statue des Dichters Roberto Tiberio Barbarani biegen wir in eine Nebenstraße ab. Barbarani war ein moderner veronesischer Dichter des 20. Jahrhunderts. Er starb 1945. Sein Denkmal steht hier, da er den Platz besonders liebte.
Dort, wo die Spitze des Turmes, Torre dei Lomberti, über den Dächenr zu sehen ist, begeben wir ins durch einen Tordurchgang zu einem Innenhof. Im Hof blicken wir zurück und sehen ein prunkvoll gestaltetes Portal. Es ist die Porta Bombardiera. Wenn man den oberen Querriegel betrachtet, könnte man meinen, dass Kanonen das Portal verzieren. Gegenüber, an dem Gebäude mit der hellen Fassade können wir lesen, wo wir uns gerade befinden. Cortile del Tribunale steht dort geschrieben, was übersetzt Hof des Gerichtes heißt.
Wir begeben uns in der recten Ecke durch einen Torbogen und stehen auf der anderen Seite vor den gotischen Gräbern der Scaliger.
Wer waren die Scaliger? Mit Mastino della Scala begann 1259 die 128 Jahre lang währende Ära dieser Familie. In ihrer Zeit erreichte Verona den Status einer wirtschaftlichen Großmacht. Unter Canfrancesco I., der nach seinen beiden Brüdern die Regentschaft übernahm, soll sich angeblich die berühmte Geschichte von Romeo und Julia zugetragen haben. Dieser Scaliger war die bedeutendste Persönlichkeit der Familie. Sein glanzvoller Hof lockte Gelehrte und Künstler an, wie z.B. Dante und Giotto. Die Nachfolger gingen weniger ruhmreich in die Geschichte ein, waren doch Tyrannei und Brudermord an der Tagesordnung. Der letzte Scaliger floh im Oktober 1387 mit dem Schiff nach Venedig.
Die Scaliger Gräber stehen zwischen der Kirche Santa Maria Antica und dem Palazzo del Podestà. Die Hauptfassade des Palastes blickt zum Platz Piazza dei Signori. Das Gebäude war der Stammsitz der Scala-Familie. Die Venezianer fügten später ein neues Portal, das Sanmicheli-Portal hinzu und krönten es mit dem Markuslöwen. Der Platz ist umgeben mit Gebäuden aus der Zeit der Scaliger und der venezianischen Herrschaft. Auch berühmte Persönlichkeiten haben hier ein Denkmal erhalten. Dort auf dem Torbogen steht die Statue von Girolamo Fracastoro. Er war Arzt , Philosoph , Astronom , Geograph und Schriftsteller und Freund von Nikolaus Kopernikus.
Mitten auf dem Platz steht die Statue des Dichters Dante Alighieri. Dieser fand bei der Flucht aus Florenz um 1300 bei den Herrschern von Verona Asyl. Zur Zeit der Herrschaft der Scala-Familie kamen viele Gelehrte und Künstler nach Verona.
Gegenüber dem Palazzo del Podestà steht der Palazzo dei Giudici. Es war im Mittelalter ursprünglich die Residenz des Bürgermeisters, das Domus Nova. Im 15. Jahrhundert wurden in dem Gebäude auch die ausländischen Richter untergebracht. Aus diesem Grunde wird das Gebäude als Palazzo dei Giudici, Haus der Richter, genannt.
Links neben dem Palazzo dei Giudici steht der Palazzo del Comune. Der vordere Teil des Gebäudes ist reich und kunstvoll verziert. Im Innenhof des Gebäudes steht eine ebenso wunderschön gestaltete Treppe. Es bereitet uns immer wieder Freude, solche Kunstwerke zu sehen. Wir gehen durch die Torbögen, die die beiden Gebäude verbinden, hindurch. Am hinteren Torbogen, dem Arco della Costa, hängt eine große Rippe.
Der Torbogen verdankt ihr seinen Namen. Woher die Rippe kommt, weis man nicht, aber sie hängt schon sehr lange dort. Sie könnte ein Mitbringsel der Kreuzritter aus dem heiligen Land sein, oder die Rippe eines Sauriers, die man hier in der Gegend gefunden hat. Die Rippe wird allerdings Walfischrippe genannt.
Das Gebäude, auf das wir durch den Torbogen blicken, ist die Casa dei Mercanti. Es war das Gildehaus der Kaufleute. Das Erste, um 1210 gebaute Gebäude, war aus Holz errichtet worden. Ein Scaliger ließ es 1301 als Steinbau neu errichten. Das Haus steht an der Piazza delle Erbe. Vor dem Gebäude steht eine Statue, die der Justiz gewidmet ist. Auf dem Sockel steht geschrieben: "Dal luogo sacro La Civiltà Italica arra di liberta e giustizia tende la spada". Eine ähnliche Statue hatten wir in Venedig auf der Porta della Carta neben dem Dogenpalast gesehen. An diesem Platz stehen viele interessante Gebäude. Besonders beeindruckte uns die Fassade der Casa Mazzanti, mit ihren vielen Fresken.
Der Platz war während der Zeit des römischen Reiches das Forum. Verona erhielt unter den Römern das Stadtrecht und wurde zu einem wichtigen Stützpunkt in Norditalien.
Nach Gründung des Veroneser Bundes und Beitritt zum Lombardischen Städtebund erlangte die Stadt im Mittelalter ihr Selbstbestimmungsrecht und stieg unter den Skaligern zu einer der mächtigsten Städte Norditaliens auf. Die Dogenrepublik Venedig beendete die Selbstbestimmung Veronas.
Am nordwestlichen Ende des Platzes erhebt sich ein barocker Palast, vor dem auf einer Säule die Colona di San Marco, das Symbol der Macht Venedigs steht. Der Palast wurde um 1668 errichtet, also zur Zeit der Venezianischen Herrschaft.
Von der Balustrade oben auf dem Gebäude blicken griechische Götter hinunter auf den Platz mit seinem Markttreiben. Der kleine Baldachin dort, die Tribuna, stammt aus dem 16. Jahrhundert. Sie diente der Marktaufsicht als Ort für einen guten Blick über den Platz. Wer sich etwas zuschulden kommen ließ, wurde an der Tribuna angekettet und musste sich dem Spott der Bevölkerung aussetzen. Neue Gesetze und Ankündigungen wurden ebenfalls von der Tribuna aus verlesen.
Wir begeben uns jetzt durch teilweise enge Gassen zum großen gut erhaltenen römischen Amphitheater, der Arena di Verona. Das Theater wurde um 30 n. Chr. außerhalb der römischen Stadtmauer errichtet und wurde, wie bei all diesen Anlagen üblich, von den Römern für Gladiatorenkämpfe und Wettkämpfe genutzt.

In der Renaissance gab es Bestrebungen, das Bauwerk als Theater zu nutzen.Seit 1913 werden in der Arena regelmäßig Opern aufgeführt. Anlässlich des 100. Geburtstags von Giuseppe Verdi wurde die Oper Aida aufgeführt. Wir haben diese Oper 2006 dort auch genossen.
Die Arena hat eine ausgezeichnete Akustik und die große Bühne lässt ein exquisites Bühnenbild zu. Es war ein Erlebnis der besonderen Art. In den Monaten Juni, Juli und August finden hier Opernaufführungen statt.
An der mittelalterlichen Stadtmauer begeben wir uns wieder zu unserem Bus zurück. Nach dem Fall des Römischen Reiches wurden neue Mauern weiter außerhalb errichtet. Die Arena befand sich jetzt innerhalb der Stadtmauern.
Am Ende des dreizehnten Jahrhunderts war Verona eine stark befestigte Stadt und konnte so den Angriffen rivalisierender Städte und Plünderer widerstehen. Hier auf der Innenseite der Altstadt ist die Mauer in voller Größe zu sehen. Wie wir feststellen konnten, sind auf der Außenseite Häuser direkt an die Mauer angebaut.
Wir steigen gleich wieder in unseren Bus und fahren an den Gardasee nach Sirmione.

Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Verona, ein Spaziergang durch die Altstadt" ansehen!

Aufgenommen am 14. September 2012, bitte Lautsprecher einschalten!


Sollte das Video oben nicht starten, dann bitte das Symbol "KPE-VIDEO" anklicken.
Stockholm, eine Stadtrundfahrt
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