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Wir sind mal unterwegs in Nord-Italien

Weiter Video / unten back Wir fahren mit einer Gondel durch Venedig Zum Verzeichnis 

13. September 2012
Venedig, eine Fahrt durch den Giudecca-Kanal

An der Uferpromenade Kai Riva degli Schiavoni warten wir auf das Schiff, das uns durch den Giudecca-Kanal zum Bahnhof bringen wird. Wir sind vom Marcusplatz gekommen und mussten über vier Brücken gehen, um hier her zur Anlegestelle zu gelangen. Jetzt fahren wir los. Das Schiff verlässt rückwärts fahrend den Steg und wendet in der Bucht von San Marco, der " Bacino di San Marco".
Auf der Backbordseite kommt die Insel mit der Kirche San Giorgio Maggiore in Sicht. Im 16. Jahrhundert entschloss sich Venedig, durch diesen repräsentativen Bau auf der Insel gegenüber dem Dogenpalast, allen ankommenden Schiffen die wirtschaftlichen Blüte der Inselrepublik zu demonstrieren.
Es ist ein prächtiger Bau mit einer Fassade in der klassischen Form der Antike, die ganz auf Fernwirkung ausgelegt ist.
Gegenüber, auf der Steuerbordseite, steht der Campanile di San Marco. Die Form dieses Glockenturmes ähnelt doch sehr dem Campanile di San Giorgio Maggiore. Wir fahren Richtung Westen. Dort taucht die alte Zollstation auf. Hier wurden früher die Schiffe kontrolliert, die zu den Handelsniederlassungen am Canale Grande wollten.
Auf der Spitze des Gebäudes steht eine Erdkugel. Ein Titan, es mag Atlas sein, trägt die Kugel und oben auf der Kugel steht eine Göttin mit einem Segel in der Hand. Sie zeigt die Richtung an, aus der der Wind bläst.


Wir fahren in den Kanal hinein. Auf der Steuerbordseite taucht ein Gebäude auf, bei dem oben an der Fassade die Worte " Emporio dei Sali" stehen. Es war ein Salzspeicher. Im frühen fünfzehnten Jahrhundert wurde dieser Komplex errichtet und um 1830 restauriert. Hinter neun großen Toren verbargen sich zirka 70 Meter lange Räume, in denen das Salz gelagert wurde. Heute wird dieser Gebäudekomplex für Ausstellungen genutzt. Über dem flachen Gebäude sind die Türme und Kuppeln der Basilica di Santa Maria della Salute zu sehen. Die Kirche steht am Canale Grande.
Gegenüber der Kirche "Chiesa dello Spirito Santo", der Kirche des Heiligen Geistes befindet sich die Kirche Il Redentore. Sie steht auf der Insel Giudecca und ist neben Santa Maria della Salute eine der beiden Votivkirchen Venedigs, die zur Errettung von der Pest gestiftet wurden.

Im Jahre 1576 gelobte der Senat von Venedig eine Kirche zu Ehren des Erlösers, italienisch "Il Redentore", bauen zu lassen, wenn die Stadt von der Pest erlöst werden würde. Etwa ein Viertel der damaligen Bevölkerung Venedigs, fast 50.000 Menschen, starben an der Pest. Andrea Palladio, der zu dieser Zeit mit der Errichtung von San Giorgio Maggiore befasst war, entwarf die Baupläne auch für diese Kirche. Wenn man das Portal des Kirchenschiffes betrachtet, ist dieses unverkennbar. Im Jahre 1592 wurde die Kirche geweiht. Zum Dank für das Verschwinden der Pest wird seither jedes Jahr am dritten Juliwochenende das Redentore-Fest gefeiert.
Für eine feierliche Prozession zur Kirche auf der Insel Giudecca wird dazu eine provisorisch Pontonbrücke von Dorsoduro über den sonst brückenlosen Canale della Giudecca errichtet.
Wir blicken jetzt auf den Stadtteil Dorsoduro, und dort auf die Uferpromenade Fondamenta Zattere Allo Spirito Santo. Der Name Dorsoduro leitet sich von dem Zustand des Gebietes vor der Besiedlung ab. Dorso duro bedeutet harter Rücken und weist darauf hin, dass es sich um festen, teilweise felsigen Untergrund handelt, auf dem dieser Stadtteil errichtet wurde.
Zwei Brücken weiter blicken wir auf die Insel Accademia. Auf dieser Insel steht am Giudecca-Kanal die Kirche Santa Maria dei Gesuati.
Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist eine Kirche der Dominikaner. In den Nischen der Fassade sind Skulpturen aufgestellt, welche die Tugenden, Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung, darstellen sollen.

Bei der nächsten Brücke mündet der Kanal Rio di San Trovaso in den Giudecca Kanal. An diesem Kanal befindet sich eine Gondelwerft. Es gibt heute wohl nur noch wenige Gondelwerften in Venedig. Die Älteste soll sich hier befinden. Die Werften sind wohl überwiegend mit Bootswartung und -Reparatur beschäftigt, eine sehr aufwändige Arbeit, die von den ausführenden Bootsbauern spezielle Kenntnisse abverlangt. Um eine neue Gondel zu bauen, sind sehr viele Arbeitsschritte erforderlich. Die Gondel besteht aus 280 Einzelteilen. Für eine edle Gondel werden je nach Einbauort unterschiedliche Hölzer, wie Eiche, Kiefer, Nussbaum, Linde und Kirsche verwendet. Diese Gondeln werden für den Gondoliere persönlich und individuell angefertigt. Inzwischen gehen die Bootsbauer vermehrt dazu über, Gondeln aus Sperrholz zu bauen, da es preiswerter ist.
Dort kommt uns eine Autofähre entgegen. Sie fährt zum Lido di Venezia, dem Strandbad Venedigs. Die Insel ist 11 Kilometer lang und auf ihr sind Kraftfahrzeuge zugelassen. Als wir 2006 nach Venedig reisten, ist der Pilot über die Lagune geflogen und wir konnten die Insel von oben betrachten. Wenn wir die Insel so ansehen, könnte es durchaus sein, dass sich auf ihr Autostraßen befinden.
Jetzt fahren wir an einem großen modernen Segelschiff vorbei. Es ist die Club Med 2, das größte Motorsegelschiff der Welt. 392 Passagier können auf ihr reisen und sie werden von 200 Besatzungsmitgliedern betreut. An den fünf Masten können Segel mit einer Gesamtfläche von 2.500 m² gesetzt werden. Am Heck befindet sich eine ausklappbare Plattform von der aus Wassersportarten ausgeübt werden können.
Ein paar Meter weiter taucht ein roter Klinkerbau mit einem Schornstein und einer Skulptur auf dem Dach des kleineren Gebäudes auf. Was ist das? Das Gebäude ist eine ehemalige Baumwollspinnerei und auf dem Dach steht die Skulptur "Le Ali di Massimo Scolari". Es sind Flügel, die vom Architekten Massimo Scolari entworfen wurden und 1991 auf dem Gelände der Biennale standen. Sie sollen die Freiheit symbolisieren. Die Skulptur wurde anschließend an die Universität gespendet, die sich jetzt in diesem Gebäude befindet.
Wenige Minuten später nähern wir uns dem Hafengebiet. Hier befindet sich der Terminal "Statione Marittima", an dem die großen Kreuzfahrtschiffe anlegen. Die kleineren Kreuzfahrtschiffe, legen im Giudecca-Kanal am Kai San Basilio an, dort wo wir die "Club Med 2" gesehen haben.
Wir fahren jetzt am Terminal entlang Richtung Bahnhof. Gegenüber dem Kreuzfahrtschiff-Terminal liegt die Insel der Insel Trochetto. Dort sind etliche Ausflugsdampfer festmacht, die wohl ihren Dienst beendet haben. Es ist nämlich jetzt schon kurz vor 18 Uhr. Auf der Insel Trochetto stehen die Parkhäuser, in denen die mit dem Auto anreisende Gäste ihr Fahrzeug abstellen müssen.
Dort taucht auch eine futuristisch wirkende Glas-Konstruktion auf. Was ist das? Zu diesem Gebäude führt eine ebenso futuristisch wirkende Brücke.

Jetzt können wir es sehen. Über diese Konstruktion fährt ein Zug. Es ist ein so genannter "People Mover", ein Cable Liner Shuttle. Es ist ein schienengebundenes Fahrzeug, das von einem Seil gezogen wird. Das System ähnelt dem einer Standseilbahn, mit dem Unterschied, dass es auf einer Ebene betrieben wird. Diese Bahn verbindet die Piazzale Roma, der Platz gegenüber dem Bahnhof auf der andern Seite des Canale Grande, mit der Station Marittima, dem Ort des Kreuzfahrtschiffe-Terminal, und den Parkhäusern auf der Insel Trochetto. Das gläserne Gebäude, dass wir vorhin im Vorbeifahren sahen, ist die Endstation der Bahn auf Trochetto. Im Jahre 2010 wurde diese Bahn in Betrieb genommen.
Jetzt kommt die Brücke, die Venedig mit dem Festland verbindet, in Sicht. Sehr schön kann man die Brückenbogen der Staßenbrücke erkennen. 210 Bögen soll diese Brücke haben. Wir müssen unter ihr, einer weiteren Straßenbrücke und einer Eisenbahnbrücke hindurch fahren, um zum Bahnhof zu gelangen. Über die Brücken gelangen die Fahrzeuge und die Bahn zum Hafen von Venedig.
Wir sind jetzt auf dem Canale Grande. Voraus erblicken wir die Brücke Ponte della Costituzione. Es ist die vierte Brücke, die den Canale Grande überspannt. Sie verbindet den Bahnhof Santa Lucia mit dem Piazzale Roma. Es ist eine Fußgängerbrücke. Sie wurde 2008 eingeweiht.
Hinter der Biegung ist der Haupteingang zum Bahnhof. Wir steigen jedoch hier aus und betreten das Bahnhofsgebäude durch einen Nebeneingang. Der Zug bringt uns wieder nach Mestre, wo unser Bus wartet, der uns zu unserem Hotel in Jesolo bringt. Morgen werden wir nach Verona, dem Ort, in dem im Sommer in der Arena die berühmten Opernfestspiele stattfinden, fahren.

Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Venedig, auf dem Giudecca-Kanal" ansehen!

Aufgenommen am 13. September 2012, bitte Lautsprecher einschalten!


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