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Die Fahrt nach Kappadokien

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14. Mai 2010
Die Höhlenwohnungen in Kappadokien
(bewegt die Maus auf die Bilder, es könnten noch weitere erscheinen)

In den Feenkaminen hatten wir schon Höhlen gesehen. Sie bestanden jedoch überwiegend aus einem Raum. Es soll hier in Kappadokien auch Höhlenwohnungen, die aus mehren Räumen bestehen, geben. Auch ganze Dörfer wurden in das Tuffgestein gegraben. Das wollten wir sehen. Hier am Fuß des

mächtigen Burgfelsens von Uçhisar sahen wir sie, die Tuffpyramiden, die von unten bis oben durchlöchert waren. Schlumpfhausen nannte unser Reiseleiter diese Ansammlung von Tuffpyramiden. Fürwahr, es konnten die Häuser der Schlümpfe sein. Wir fragten uns, ob Friedensreich Hundertwasser wohl hier war und durch diese Tuffsteinhäuser inspiriert wurde? Über mehrere Etagen sind in so einer Pyramide die Räume übereinander verteilt. Innen liegende Treppen verbinden die Etagen miteinander. Ein solches „Haus“ haben wir besichtigt. Der Einstieg befand sich in der ersten Etage. Eine Außentreppe führte zu ihm

hinauf. Der erste Raum war gemütlich eingerichtet mit Teppichen auf dem Boden und an den Wänden. Über eine schmale Stiege ging es hinauf zur nächsten Etage. Die folgende Etage sah recht nüchtern aus.

Es fehlten Teppiche und Mobiliar. In den Wänden befanden sich jedoch Nischen, die Ablageflächen für die ehemaligen Bewohner gewesen sein könnten. In der vierten Etage lagen wieder Teppiche auf dem Boden und wir konnten uns von dem mühsamen Aufstieg erst mal erholen. Wir wollten aber noch höher

hinauf bis zur sechsten Etage. In jeder Etage gab es Durchbrüche in den Wänden, durch die man nach Außen sehen konnte und durch die Licht in die Räume fällt. Fließend Wasser und Abwasserleitungen gibt es im ganzen "Haus" nicht. Aber elektrische Beleuchtung und einen Internetanschluss hatten die Bewohner jetzt. Schaut auf das nebenstehende Bild, dort liegen die Leitungen. Das eine ist das Kabel für die Stromversorgung und das andere das Datenkabel.


Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Eine Höhlenwohnung in einer Tuffpyramide" ansehen!

Aufgenommen am 12.Mai 2010, bitte Lautsprecher einschalten!


Sollte das Video oben nicht starten, dann bitte das Symbol "KPE-VIDEO" anklicken.
Stockholm, eine Stadtrundfahrt


Dies waren einzelne Pyramiden, in denen die Bewohner Ihre Höhle gegraben haben. In Çavusin bekamen wir die Reste eines Dorfes zu sehen, das in eine Felswand gehauen war. 1963 stürzte diese Felswand ein und die vielen Höhlen waren damit unbewohnbar. Die Bewohner leben jetzt in Häusern vor dieser Felswand. Mit dem Felsabbruch wurde auch eine der ältesten Höhlenkirchen von Kappadokien, die Johanneskirche, auch Täuferkirche genannt, zerstört. Die Johannes dem Täufer gewidmete Kirche in Çavusin stammt aus dem 5. Jahrhundert. Wie im Bild links zu sehen, sind von ihr nur noch Fragmente vorhanden. Das Ruinenfeld im Çavusin-Tal war der Lebensraum der frühen Christen und frühchristlichen Gemeinschaften. Schaut, wie diese Felswand heute aussieht.

An der Seite stiegen wir die Felswand hinauf. Einige ehemalige Bewohner hatten vor ihrer Höhle ein kleines Häuschen gesetzt. So konnten sie ihren Wohlstand zeigen und hatten dahinter die Höhle mit

dem ausgeglichenem Klima - im Sommer nicht zu warm und im Winter nicht zu kalt. Oben über diesen Höhlenwohnungen konnten wir sehr gut den mächtige Basaltdeckel erkennen, der über die Jahrhunderte das weichere darunter liegende Tuffgestein schützte. Doch schaut, direkt unter der Kante des härteren Gesteins kann man sehen, wie der Wind das weichere Gestein abträgt. Es ist nur noch eine Frage

der Zeit, wann der Deckstein so weit frei schwebend herüber ragt, bis es abbricht. Unten im Tal ist der neue Ort zu sehen und oben auf der Spitze stand mal eine byzantinische Festung. Es war nicht mehr viel davon zu sehen. Wir standen jetzt hier oben auf der Hochebene. Aus dem Tal dort unten, das im Laufe der Jahrtausende durch Erosion entstanden ist, kamen wir und da wollen wir auch wieder hinunter, dort steht unser Bus. Also stiegen wir wieder hinab.

Auf dem Rückweg fiel unser Blick auf die gegenüber liegende Felswand. Viele kleine Löcher erkannten wir in der Wand. Es sind Taubenschläge. Die Tauben werden nicht gehalten, damit die

Bewohner der Orte sie fangen und schlachten, nein! Den Taubenmist wollen die Leute haben. Es ist für sie wertvoller Dünger.
Wir hatten jetzt Höhlenwohnungen in Pyramiden und in Felswänden gesehen. In der Literatur wird viel über unterirdische Städte in Kappdokien geschrieben. Das machte uns neugierig. Solche Stadt wollten wir auch einmal sehen. Zum Glück sah das Reiseprogramm den Besuch einer unterirdischen Stadt vor.
Warum entstanden diese Städte und wer hatte sie angelegt? Schon die Hethiter hatten vor 3000 Jahren unterirdische Städte angelegt. Diese waren jedoch nur eingeschossig. Vermutlich dienten sie zur Lagerung von Nahrungsmitteln. Die Christen haben diese Städte besonders im 6. und 7. Jahrhundert ausgebaut, um sich vor den Überfällen der Araber zu schützen. Bis zu 8 Etagen wurden diese Städte nach unten gegraben.
Wie wurden diese Städte gebaut? Zunächst hat man einen Luftschacht gebohrt, der bis 80 Meter tief zum Grundwasser reichte. Man nahm dazu einen Holzbohrer, an den Seile gebunden waren, die im Kreise laufende Menschen oder Tiere drehten. Der Tuffstein ist ein weiches Gestein, das sich leicht bearbeiten lässt. Anschließend wurden die Etagen ausgehoben. In einer 8-geschossigen unterirdischen Stadt konnten bis zu 10.000 Menschen vorübergehend Zuflucht finden. Man lebte in diesen Städten nur, wenn Überfälle oder andere Gefahren drohten.
Wir besuchten eine unterirdische Stadt in dem Ort Özkonak. Diese Stadt hat 10 Ebenen, die bis 40 Meter tief reichen. Wenige Ebenen sind jedoch nur zugänglich. Diese Stadt wurde von einem Landwirt 1972 durch Zufall entdeckt. Er wollte wissen, wohin das Wasser, mit dem er sein Feld bewässerte, immer verschwand und fand diese

Höhlen. Der Eingang und auch die Lüftungsschächte waren früher versteckt. Heute sind sie gut sichtbar, denn die Touristen sollen sie ja finden. Wir stiegen hinab zu den Höhlen. Die Gänge waren recht schmal

und auch nicht sehr hoch. Nur in gebückter Haltung konnten wir sie passieren. Das hatte durchaus einen Sinn. Feinde, die in diese Höhlen eindringen wollten, mussten sich ebenfalls bücken und konnten ihre Waffen nicht wirkungsvoll benutzen. Außerdem hatten die damaligen Erbauer dieser Höhlen eine wirkungsvolle Barriere eingebaut. Sie bestand aus einem massiven mühlensteinähnlichen runden

Steinen, die am Ende eines Tunnels zwischen Säulen vor den Gang gerollt und verkeilt wurde. Für diese Steinbarrieren wurde festeres Felsmaterial verwendet. Der Durchmesser dieser Steine war größer als die Höhe der Tunnel. Folglich mussten sie vor Ort hergestellt worden sein. Ich denke, die damaligen Erbauer haben immer dort eine solche Barriere eingebaut, wo sie auf härtere Gesteinsschichten gestoßen sind. Die Räume hinter den Tunneln hatten in etwa Stehhöhe.
Wie bereits erwähnt, hatten die Christen in diesen Höhlen Zuflucht gefunden. Ihre Kirchen waren ebenfalls in Höhlen versteckt. In Göreme werden wir einige davon Besuchen.

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