Eine Busfahrt nach Breslau und Krakau
11. November 2008 Krakau auf dem Marktplatz - dem Rynek Glówny
(bewegt die Maus auf die Bilder, es könnten noch
weitere erscheinen) Am
nächsten Morgen steigen wir wieder in unseren Bus und fahren über
die Au-tobahn nach Krakau. Dort wollen wir die Altstadt und den Burgberg
besichtigen. Wir sind in Krakau und begeben uns in die Altstadt, so wie
die Menschen es auch damals taten. „Die, die auf dieser Seite
in die Stadt eintreten wollten, gingen durch das Dorf, diese Straße
entlang, durch den Markt und weiter bis zum Wawel-Schloss. Und jetzt,
so wie die Könige, gehen wir auf den Markt.“ So berichtete
uns unsere Stadtführerin. Der Markt ist das Zentrum Krakaus. Damals
1257, als Krakau das Stadtrecht erhielt, legte man den riesigen Krakauer
Marktplatz mit einer Fläche von 200 mal 200 Metern an. Er
soll einer der größten mittelalterlichen Marktplätze Europas
sein. Diese riesigen Ausmaße werden nicht so richtig wahrgenommen,
da der 100 Meter lange Renaissancebau der Tuchhallen ihn optisch in zwei
Hälften teilt.
Zuerst befanden sich an dieser Stelle Händlerbuden, die um 1300 feste Mauern und Dächer erhielten und um 1400 in einem Backsteinbau zur Markthalle zusammengefasst wurden. Nach einem Brand im Jahre 1555 wurde die Markthalle, so wie wir sie heute sehen, wieder aufgebaut und 1875 um die neugotischen Arkadengänge erweitert. Im Innenraum blüht, wie vor Jahrhunderten, der Handel und an den Gewölben sind Zunftzeichen und die Stadtwappen einiger polnischer Städte zu sehen. Wieder draußen begegnen wir einem Hochzeitspaar. Es ist der 11. 11., an so einem Tag muss geheiratet werden. Gegenüber steht die Marienkirche mit ihren beiden ungleichen Türmen. Einer Legende nach soll der Bau des einen Turmes eingestellt worden sein, weil einer der Baumeister seinen Bruder, der den anderen Turm errichtete, aus Konkurrenzneid umgebracht heben soll. Seitdem hat die Kirche zwei ungleiche Türme. Vom höheren Turm ertönt zu jeder vollen Stunde eine Trompetenmelodie, die abrupt abbricht. Sie soll an den Turmwächter erinnern, der im Mittelalter vor einem Mongolenüberfall warnen wollte, jedoch von einem Pfeil tödlich getroffen wurde. Wir lauschen jetzt den Worten der Stadtführerin und den Trompetenklängen. Unter der Krone sehen sie die Fenster. Der Wächter öffnet ein Fenster direkt unter der Krone und sie werden das Signal hören und nach dem Signal winkt der Wächter den Leuten zu. Auf der Südseite der Marienkirche liegt der Marienplatz mit der Barbarakirche im Hintergrund. Einer alten Sage sollen die Mitglieder der Maurerzunft, die die Marienkirche errichteten, die Barbarakirche aus übrig gebliebenem Baumaterial als Votivgabe gleichzeitig errichtet haben. Wahrscheinlicher ist, dass die auf dem Marienkirchhof errichtete Kirche ursprünglich eine Friedhofskapelle war. Der Marienplatz gilt bei den Krakauer Künstlern „als lieblichster Winkel der Stadt". Und hier an der Ecke zum Marktplatz ein Hard Rock Cafe. In Rom hatten wir zum ersten Mal solch ein Cafe wahrgenommen. Diese Cafes werden in erster Linie wegen ihrer Atmosphäre besucht. 143 offizielle Hard Rock Cafes gibt es in 49 Ländern der Welt. Jetzt auch dies in Krakau. Was ist das für ein Menschenauflauf. Eine Parade auf dem Königsweg. Ja richtig, heute ist der 11. November 2008, der polnische Nationalfeiertag. Gefeiert wird Erlangung der polnischen die Unabhängigkeit am 11. November 1918. Um besser sehen zu können, sind einige Leute auf das Denkmal des polnischen Dichters Adam Mickiewicz geklettert. Oder schauen sie die den Brakedance-Tänzern zu, die vor dem Denkmal ihre Künste zeigen? In der Südostecke des Marktplatzes steht die Adalbertkirche aus dem 12. Jahrhundert. Gewidmet ist sie dem Heiligen Adalbert, dem Schutzpatron Polens, der von hier aus Richtung Ostsee aufbrach, um die heidnischen Pruzzen zum christlichen Glauben zu bekehren. Und ein Stückchen weiter steht der quadratische Rathausturm aus dem 14. Jahrhundert. Das zugehörige Rathaus wurde 1820 wegen Baufälligkeit abgerissen. Nur der Turm blieb stehen. Er ist 70 Meter hoch und er ist etwas schief. Habt ihr es erkannt? Infolge eines Sturms im Jahre 1703 hat er sich um einen halben Meter geneigt. Hinter dem Turm liegt ein überdimensional großer Kopf. Es ist die Arbeit des polnischen Bildhauers Igor Mitoray. Wir werden uns jetzt durch die Altstadt zum Schloss begeben. Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video von diesem Spaziergang ansehen. Bitte Lautsprecher einschalten! Aufgenommen am 12. November 2008
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