Eine Busfahrt nach Breslau und Krakau
11. November 2008 Krakau, die Universitätsstadt
(bewegt die Maus auf die Bilder, es könnten noch
weitere erscheinen) Im Jahre 1364 wurde vom Polnischen König Casimir
dem Großen die Krakauer Universität gegründet. Damit ist
diese nach der von Prag die zweitälteste Universität in Mitteleuropa.
Um 1400 wurde sie von der Jagiellonen-Dynastie ausgebaut. Die
Jagiellonen war eine Dynastie aus Litauen, die von 1386 bis 1572 die polnischen
Könige stellte. Nach ihnen wurde diese Universität benannt.
Für den Ausbau erwarben sie damals ganz in der Nähe vom Krakauer
Marktplatz Gebäude. Auf diese Weise entstand das Collegium Maius
mit seinem gotischen Innenhof, in dem wir jetzt stehen. Das Collegium
Maius ist das älteste Universitätsgebäude Polens und der
ehemaligen Hauptsitz der Krakauer Universität. Vor ein paar Jahrhunderten
wurden die Vorlesungen für die Studenten im Erdgeschoss gehalten,
wohingegen die Professoren in der ersten Etage lebten und arbeiteten.
Heutzutage beherbergt das Collegium Maius das Universitätsmuseum.
Einer der bekanntesten Studenten war der spätere Astronom Nikolaus Copernicus, der von 1491 bis 1494 hier Mathematik und Astronomie studierte. Er erlangte jedoch keinen Abschluss. Eigentlich hieß er eigentlich Niclas Koppernigk. Während seiner Studienzeit beschloss er, seinen Namen zu latinisieren, und unterschrieb fortan mit Copernicus. Auch Papst Johannes Paul II. studierte und lehrte Mitte des 20. Jahrhunderts hier an der Universität von Krakau. Aber lasst uns das Gebäude anschauen. Sind sie nicht kunstvoll gestaltet, diese Regenrinnenabläufe? Wie viel Mühe sich die damaligen Baumeister bei der Gestaltung der Gebäude gegeben haben. Wir begeben uns jetzt zu den neueren Universitätsgebäuden. Diese Gebäude wurden um 1900 im Neugotischen Stiel errichtet. Hier steht auch das Denkmal von Copernicus. Copernicus wurde mit seiner Theorie von den Umläufen der Himmelskörper um die Sonne zu einem der bedeutendsten Astronomen des Abendlandes. Das heliozentrische Weltbild, auch kopernikanisches Weltbild genannt, basiert auf der Annahme, dass sich die Planeten um die Sonne bewegen. Es steht im Gegensatz zum älteren geozentrischen (ptolemäischen) Weltbild, in dem die Erde als Zentrum des Universums betrachtet wird. Wir stehen jetzt vor dem Collegium Novum. Dieses Gebäude diente mehr der Repräsentation und Verwaltung und weniger der Lehre. Und gegenüber im zweiten Stock des grauen Gebäudes wohnte er, der Geschäftsmann Oskar Schindler. Durch seine Handlungen rettete er im Zweiten Weltkrieg Hunderten von verfolgten Menschen das Leben. Der amerikanische Regisseur Steven Spielberg setzte Oskar Schindler 1993 mit dem Film, Schindlers Liste, ein Denkmal. So, wo sind wir und wo wollen wir hin. Werfen wir einen Blick auf den Plan und folgen wir dem Wegweiser. Die Franciszkanska Nummer 3 ist unser nächstes Ziel. Was ist hier? Es ist der Bischofspalast und hier ist Papst Johannes Paul II. allgegenwärtig. Und gegenüber steht die Franziskanerkirche. Diese gotische Kirche aus dem 13. Jahrhundert war eine Stiftung für die aus Prag nach Krakau eingewanderten Franziskaner. Schlicht sieht sie aus, ganz im Gegensatz zu ihren neugotischen Fenstern aus dem 19. Jahrhundert. Wir schlendern an der Kirche entlang zum Dominikanski-Platz und werfen noch einen Blick auf die Südfassade der Franziskanar-Kirche mit dem Heiligenbild unter den Fenstern des Chores. Jetzt sind wir auf dem Königsweg, in der Grodzka-Gasse. Wegen des Nationalfeiertages ist die Straße geschmückt. Als Stadt der Könige hat Krakau auch einen Königsweg. Hier zogen einst die Monarchen mit ihrem Gefolge, die Abgesandten und andere Würdenträger, so wie wir heute, in Richtung Schloss. Unser Weg führt uns zunächst zur Andreaskirche. Sie stammt aus dem Jahre 1079. Das ist die Zeit, in der hier die ersten Steinhäuser errichtet wurden und der Ort Bischofssitz wurde. Die Fassade der Kirche ist romanisch und die sind Türme barock. Sie stammen aus dem Jahre 1639. Es fiel uns gar nicht auf, dass diese Türme aus einer späteren Periode stammen. Daneben steht die wesentlich jüngere Peter- und Paulkirche. Sie wurde um 1619 von den Jesuiten errichtet. Zwölf überlebensgroße Apostelfiguren säumen den Eingang dieser Kirche. Es wird erzählt, dass die Apostel draußen stehen mussten, weil sie wegen der vielen anderen Heiligen in der Kirche keinen Platz mehr fanden. Weiter geht’s durch die mittelalterliche Kanonicza-Gasse mit dem Hotel Copernicus. Und hier im Haus Nummer 19 wohnte Papst Johannes Paul II., als er noch Erzbischof von Krakau war. Und dort ist das Wawel-Schloss, unser Ziel. Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video voM Besuch der Krakauer Universitätsstadt ansehen. Bitte Lautsprecher einschalten! Aufgenommen am 11. November 2008
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