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Wir fahren mit der U-Bahn-Linie U1 bis zur Station
Vorgartenstraße. Die Station befindet sich in einem Tunnel. Wir
steigen aus und gehen die wenigen Treppen hinauf bis zur Straße.
Jetzt müssen wir doppelt so weit den Hang zur Donau hinab steigen.
Links steht eine Brücke. Es ist die Reichsbrücke. Sie ist eine
Doppelstockbrücke. Oben fahren die Kraftfahrzeuge und in dem Betonkanal
darunter die U-Bahn. Die Linie U1, mit der wir gekommen sind, quert hier
die Donau.
Fußgänger können hier die Donau in überdachten Fußgängerbereichen
seitlich neben den U-Bahn-Schächten überqueren. Diese Brücke,
die wir hier heute sehen, ist der dritte Donauübergang hier an dieser
Stelle. Sie wurde 1980 eröffnet. Die erste war eine Eisenkonstruktion,
die 1876 errichtet und 1937 durch eine Kettenbrücke ersetzt wurde.
Die Kettenbrücke war damals neben dem Stephansdom und dem Riesenrad
eines der Wahrzeichen Wiens. 1976 stürzte sie auf voller Länge
in die Donau. Nur ein Mensch kam dabei ums Leben. Korrosion im Beton der
Pylone war wohl die Ursache des Einsturzes.
Wir fahren mit einem Schnellboot von Wien nach Budapest. In dem Video
„Auf der Donau von Wien nach Budapest“ habe ich Landschaften
und Ortschaften entlang des Weges gezeigt. In diesem Video richte ich
mein Augenmerk auf die Donaubrücken, unter denen wir auf dem Weg
nach Budapest hindurch gefahren sind.
Dort kommt die Donaustadtbrücke in Sicht. Es ist heute eine reine
U-Bahnbrücke. Aus dem Blickwinkel des Schiffes könnte man meinen,
es fahren auch Fahrzeuge über diese Brücke. Das täuscht,
die Fahrzeuge fahren in Wirklichkeit auf der direkt dahinter liegenden
Praterbrücke.
Die Donaustadtbrücke wurde 1995 bis 1997 als Entlastungsbrücke
für die im Umbau befindliche Praterbrücke errichtet. Diese
1967 bis 1970 als sechsspurige Autobahn errichtete Brücke musste
nämlich wegen des Baus der Staustufe Freudenau um 1,8 Meter angehoben
werden. Im Zuge dieser Arbeiten erhielt die Autobahnbrücke zwei zusätzliche
Fahrspuren und, wie wir sehr gut erkennen können, geschützte
Geh- und Radwege unterhalb der Fahrbahnen.
Nach Abschluss dieser Bauarbeiten wurde die Donaustadtbrücke ab 2006
zu einer U-Bahnbrücke umgebaut. Dazu mussten die Tragseile der Schrägseil-Hängebrücke
verstärkt werden. Wenig
später kommt die Stadlauer Ostbahnbrücke in Sicht. Es ist eine
Eisenbahnbrücke. Sie wurde um 1932 errichtet und ist Wiens älteste
Brücke über die Donau. Auch diese Brücke musste wegen des
Baus der Staustufe Freudenau angehoben werden. Sie steht jetzt 4,5 Meter
höher.
An der Staustufe Freudenau erfahren wir dann, wie hoch die Donau hier
aufgestaut wurde. In der Schleuse wurde unser Schiff ca. 7 Meter abgesenkt.
Und schon ist die nächste Brücke in Sicht. Sieht sie mit ihren
schräg stehenden Pylonen nicht etwas merkwürdig aus? Es ist
eine Rohrbrücke, die Rohrbrücke Mannswörth. Fußgänger
oder gar Fahrzeuge können an dieser Stelle die Donau nicht queren.
Auf dieser Brücke liegen 20 verschiedene Leitungen mit Erdölprodukten
und eine Erdgasleitung. Die Leitungen verlaufen zum Wiener Ölhafen
Lobau.
Bis zur nächsten Donaubrücke müssen wir ca. 30 Kilometer
fahren. Nach einer guten halbe Stunde kommt sie in Sicht, die letzte Donaubrücke
Österreichs. Es ist die 1972 errichtete Schrägseilbrücke
von Hainburg. Sie quert bei Bad Deutsch-Altenburg die Donau.
Eine viertel Stunde später erreichen wir Bratislava. Die erste Brücke,
die wir hier zu sehen bekommen, ist eine vierspurige Autobahnbrücke.
Wie
bei der Praterbrücke in Wien befinden sich auch hier zusätzlich
Geh- und Radwege unterhalb der Fahrstraße. Die Brücke wurde
1992 in Betrieb genommen. Sie wurde zu Ehren des italienischen Architekten
Lafranconi, der sich 1880 um den Hochwasserschutz in Bratislava verdient
gemacht hatte, getauft.
Die nächste Brücke, die wir passieren, ist die zwischen 1967
und 1972 errichtete „Neue Brücke“, eine asymmetrische
Schrägseilbrücke. Die Hauptspannweite beträgt 303 Meter.
Eine Besonderheit ist das Restaurant, das „Ufo“, das sich
in 80 Meter Höhe auf den Pylonen befindet. In
dem einen Pfeiler gelangt man mit einem Aufzug zum Restaurant, der andere
Pfeiler verfügt über eine Nottreppe. Diese Brücke sollte
einst die „Alte Brücke“, auf die wir jetzt zufahren,
ersetzen. Ursprünglich stand an der Stelle der „Alten Brücke“
eine vom österreichischen Kaiser Franz Joseph 1891 eröffnete
Stahlfachwerkbrücke, die während des zweiten Weltkrieges
zerstört wurde. Nach dem Krieg ist die jetzige Brücke errichtet
worden. Sie galt als Provisorium für 10 Jahre. Sie steht heute noch,
allerdings ist sie jetzt wegen erheblicher Baumängel voll gesperrt.
In Bratislava hält das Schiff kurz an. Fünf Minuten später
fahren wir weiter und passieren die Apollo Brücke. Es ist die neueste
Brücke in Bratislava. Sie wurde 2005 eröffnet. Sie wurde gebaut,
damit die „Alte Brücke“ gesperrt werden kann und die
„Neue Brücke“ sowie die Hafenbrücke entlastet werden.
Und dort kommt die Hafenbrücke in Sicht. Sie wurde 1977 bis 1985
errichtet und ist eine zweigeschossige Auto- und Eisenbahnbrücke.
Oben verkehren die Fahrzeuge und in dem Geschoss darunter die Eisenbahn.
Neben den Bahngleisen befinden sich auch Geh- und Radwege. Eine
Dreiviertelstunde später, also nach ca. 45 Kilometern, erreichen
wir die Staustufe beim Laufwasserkraftwerk Gabcíkovo. Hier gibt
es eine Schleusenbrücke, das heißt, Fußgänger können
hier die Donau überqueren.
Die nächste Brücke bekommen wir nach ca. 50 Kilometer zu sehen.
Es ist die Elisabethbrücke. Sie verbindet die ungarische
Stadt Komárom mit der slowakischen Stadt Komárno. Von 1867
bis 1918 gehörte die Stadt Komorn zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie zwischen Ungarn und der neu entstandenen
Tschechoslowakei aufgeteilt. Die Brücke wurde 1891/1892 errichtet.
Im zweiten Weltkrieg wurde sie gesprengt, aber anschließend gleich
wieder errichtet. Sie ist gemeinsames Eigentum der beiden Länder
Slowakei und Ungarn. Das bedeutet unter anderem, alle 10 Jahre wird sie
abwechselnd von einem der beiden Länder neu gestrichen.
Die nächste Brücke, die wir nach 48 Kilometern zu sehen bekommen,
ähnelt der Elisabethbrücke bei Komárom. Es ist die Maria-Valeria-Brücke
bei Esztergom. Die erste Brücke an dieser Stelle wurde 1895 errichtet.
Es ist anzunehmen, dass der Baumeister, der die Elisabethbrücke errichtete,
auch diese Brücke plante. Die Brücke wurde sowohl im Ersten
als auch im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach dem letzten Krieg wurde
sie jedoch nicht sofort wieder aufgebaut. Schlechte bilaterale Beziehungen
zwischen Ungarn und der Tschechoslowakei verhinderten das. Erst zu Beginn
des 21. Jahrhunderts, nachdem die EU ein Darlehen bereitstellt hatte,
wurde mit der Rekonstruktion begonnen. Im Oktober 2001 wurde sie dann
der Öffentlichkeit übergeben. Nach
einer knappen Stunde nähern uns Budapest. Was sehen wir dort? Eine
Brücke im Bau. Das wird die neue Autobahnbrücke nördlich
von Budapest. In einem Jahr, das heißt 2008, wird sie für den
Fahrzeugverkehr freigegeben. Diese Brücke führt über das
südliche Ende der 38 Kilometer langen Szentendre-Insel. Sie trennt
die Donau in einen schmaleren Westarm und in den östlich liegenden
breiteren Hauptstrom.
Und jetzt fahren wir unter der 1892 bis 1896 errichteten Eisenbahnbrücke
hindurch. Auch sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1955 wieder
aufgebaut. Was ist das Besondere an dieser Brücke? Unten fährt
die Eisenbahn und oben auf dem Fachwerk liegen Querträger, an denen
Hochspannungsleitungen befestigt sind.
Die nächste Brücke, die Árpádbrücke ist eine
Straßenbrücke. Sie verbindet die Stadtteile Buda, links, und
Pest, rechts. Außerdem berührt sie die Margareteninsel am nördlichen
Ende. 1939 wurde mit dem Bau begonnen, aber erst 1950 war sie endgültig
fertig gestellt. Während des Zweiten Weltkrieges waren die Arbeiten
unterbrochen.
Auch die Margaretenbrücke berührt die Margareteninsel, jedoch
an der Südspitze. Sie ist eine der wenigen noch erhaltenen älteren
Brücken in Budapest. Sie wurde 1872 fertig gestellt und erhielt um
1900 den Abzweig zur Margareteninsel.
Jetzt kommen wir zum Prunkstuck der Budapester Brücken, der Kettenbrücke.
1849 wurde sie erbaut. Bei ihrer Einweihung war sie die erste Donaubrücke
unterhalb von Regensburg.
Vor der Elisabethbrücke wendet unser Schiff und legt an der Budaer
Seite an. Die Elisabethbrücke war ursprünglich ebenfalls eine
Kettenbrücke. Sie wurde nach dem Krieg nicht wieder originalgetreu
aufgebaut, da sie dem steigenden Verkehrsaufkommen gewachsen sein sollte.
1964 wurde diese Stahl-Hängebrücke dem Verkehr übergeben.
Wir blicken unter der Elisabethbrücke hindurch und erkennen in der
Ferne zwei weitere Brücken. Zuerst
die Freiheitsbrücke, die gerade eingerüstet ist und weiter hinten
die Petofibrücke.
Die Freiheitsbrücke wurde anlässlich der Feierlichkeiten zum
1000. Jahrestages der Landnahme am 4. Oktober 1896 nach etwa zweijähriger
Bauzeit als dritte Donaubrücke feierlich den Budapestern übergeben.
Hoch
über
den eisernen Brückentoren sitzen vier so genannte Turul-Vögel
mit ausgebreiteten Flügeln auf goldenen Kugeln. Der Turul ist ein
Fabelwesen aus dem ungarischen heidnischen Mythenkreis.
Die Petofibrücke ist seit der Wiedereröffnung nach dem ungarischen
Dichter Sándor Petofi benannt. Die erste Brücke an dieser
Stelle wurde 1933 bis 1937 errichtet. Nach der Zerstörung im Zweiten
Weltkrieg wurde sie durch die heutige Brücke 1952 ersetzt.
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