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Die
letzten Tage hatten wir Wien erkundet, nun fahren wir nach Budapest. Auf
der neuen Donau, am Handelskai, liegt unser Schiff. Es ist ein Schnellboot,
ein Tragflächenboot. Pünktlich um 9:00 morgens starten wir.
Da das Schiff mit dem Bug stromaufwärts festgemacht hat, muss es
wenden, denn Budapest liegt stromabwärts. Wir müssen jedoch
noch etwas warten, denn ein
ziehmlich langes Motorschiff fährt gerade stromaufwärts an uns
vorbei. Schaut, was es auf Deck geladen hat, zwei Busse, zwei Sattelauflieger
und zwei Zugmaschinen. So, jetzt kann unser Schiff wenden. Auf der Backbordseite,
also links, fahren wir an Wiens höchstem Wohnhaus vorbei, dem „Hochhaus
Neue Donau“. Es hat 33 Geschosse und erreicht mit der aufgesetzten
Betonskulptur eine Höhe von 150 Metern. Auf der Steuerbordseite erscheinen
das Hotel Hilton Danube, und etwas später eine Pagode. Es ist die
Friedenspagode. Sie
steht am äußeren Rand des Wiener Wahrzeichens, dem Prater.
Seit 1983 ist der Buddhismus eine in Österreich staatlich anerkannte
Religionsgemeinschaft. Die glockenförmige Pagode, die wir dort am
Ufer sehen, wurde am 25. September 1983 eingeweiht. Sie ist 28 Meter hoch.
Nachdem wir den Wiener Containerhafen passiert haben, erreichen wir die
Donauschleuse in Freudenau. Zwischen den beiden Schleusenkammern und den
vier Wehrfeldern am gegenüberliegenden Ufer befindet sich ein Laufwasserkraftwerk.
Die sechs Maschinensätze dieses Kraftwerkes erzeugen über das
Jahr gemittelt eine Leistung von 120 MW pro Stunde. Nun fahren wir in
die Schleuse hinein. Doch wo sind die Schleusentore? An den Schleusenkammerwänden
rechts und links können wir nur riesige runde Scheiben erkennen.
Etwas später sehen wir es. An den Scheiben ist das Schleusentor befestigt.
Es wird zum Schließen der Schleuse nach oben gedreht. Die Schleusenkammern
sind 120 Meter lang und 24 Meter breit. In einer guten Viertelstunde ist
der Wasserspiegel um ca. 7 Meter auf das Niveau des Unterwassers abgesenkt.
Nachdem der Lastkahn vor uns die Schleusenkammer verlassen hat, fährt
auch unser Schiff hinaus. Hören wir, was der Schiffsführer uns
zu sagen hat: „Das Schiff fährt maximal 60 Kilometer pro
Stunde. Also legen wir die Strecke von 282 Kilometern zwischen Wien und
Budapest in ungefähr sechs Stunden zurück. Wir bitten sie, wegen
der großen Geschwindigkeit des Schiffes sich im Fahrgastraum vorsichtig
zu bewegen. Im Heck des Schiffes ist ein Kiosk, in dem sie Speisen und
Getränke kaufen können“. Unser
Schiff fährt jetzt mit hoher Geschwindigkeit stromabwärts und
wir genießen die Landschaft.
Dort taucht Hainburg an der Donau auf. Der Ort fühlt sich mit dem
Nibelungenlied wohl sehr verbunden, denn hier gibt es einen Nibelungenplatz,
eine Nibelungengasse, eine König-Etzel-Gasse und eine Kriemhildengasse.
Wie war das im Nibelungenlied? Nach Siegfrieds Tod will der Hunnenkönig
Etzel, damals der mächtigste Herrscher der Welt, Kriemhild heiraten.
Nach einigem Zögern willigt sie ein und der Werber, Markgraf Rüdiger
von Bechelaren, begleitet sie und ihr großes Gefolge ins Land der
Hunnen, nach Ungarn. "In Hainburg blieb man über Nacht",
heißt es dann im Nibelungenlied. Ja, wir bewegen uns auf den letzten
Stationen der Schauplätze des Nibelungenliedes. Der Sage nach feierten
Kriemhild und Etzel in Wien ihre Hochzeit. Und in Esztergom, das wir in
ca. vier Stunden erreichen werden, lebte Kriemhild nach Siegfrieds Tod
mit ihrem zweiten Mann, dem Hunnenkönig Etzel, und Ortlieb, ihrem
Sohn aus dieser Ehe.
Nach eineinhalb Stunden erreichen wir Bratislava. Hier steigen einige
Fahrgäste zu. Vor uns liegt das Hotelschiff A’Rosa Riva aus
Rostock. Wie kommt solch ein Schiff mit dem Heimathafen Rostock hier auf
die Donau? Ist es durch die Flüsse und Kanäle quer durch Russland
gefahren?
Fünf Minuten später fahren wir weiter. Unser nächster Stopp
ist die Schleusenanlage Gabcíkovo.
Kurz vor Cunovo erweitert sich die Donau zu einem größeren
See. Hier wird sie nämlich aufgestaut. Auf einer Halbinsel neben
dem Stauwehr steht ein Museum, das Danubiana Meulensteen Art Museum. Moderne
Kunst wird hier ausgestellt. Hier beim Wehr teilt sich der Fluss. Hinter
dem Wehr fließt die eigentliche Donau weiter. Links daneben beginnt
der 38,5 Kilometer lange Donaukanal, der zu Beginn bis zu 700 Meter breit
ist. Er
endet an der Schleusenanlage Gabcíkovo. Hier müssen wir festmachen,
da gerade Schiffe geschleust werden. Vom Sonnendeck des Schiffes erkennen
wir, dass die Landschaft neben dem Kanal sehr viel tiefer liegt. Wie hoch
mag wohl der Deich sein, der die Landschaft vor dem Wasser der aufgestauten
Donau schützt? In der Schleusenkammer erfahren wir, dass der Höhenunterschied
zwischen Oberwasser und Unterwasser ca. 14 Meter beträgt.
Nachdem die stromaufwärts fahrenden Schiffe die Schleuse verlassen
haben, fahren wir in eine der beiden Schleusenkammern. Zwanzig Minuten
hat das Absenken des Wasserspiegels gedauert. Jetzt sind wir unten und
fahren auf der eigentlichen Donau weiter. In etwa eineinhalb Stunden werden
wir Esztergom erreichen.
Vorher passieren wir noch eine zweigeteilte Stadt. Rechts die ungarischen
Stadt Komárom mit ca. 40 Tausend Einwohnern und links die slowakische
Stadt Komarno mit ca. 30 Tausend Einwohnern.
Jetzt fahren wir an Esztergom vorbei. Mächtig schaut die Kathedrale
vom Burgberg auf die Donau hinab. Rechts daneben erhebt sich die Burg.
Der Sage nach soll das die Burg gewesen sein, in der Kriemhild nach Siegfrieds
Tod mit ihrem zweiten Mann, dem Hunnenkönig Etzel, und Ortlieb, ihrem
Sohn aus dieser Ehe lebte. Hier war es dann auch, wo Kriemhild sich für
die Ermordung Siegfrieds an den Nibelungen bitter rächte, als diese
die Einladung auf König Etzels Burg annahmen. So sagt es das Nibelungenlied.
Noch bildet die Donau die Grenze zwischen Ungarn und der Slowakei.
Etwas weiter erblicken wir vor uns das Donauknie. Hier bahnt sich der
Fluss seinen Weg mit einem beinahe rechtwinkligen Knick durch das Visegráder
Gebirge. Die Donau ist jetzt kein Grenzfluss mehr, sie fließt durch
Ungarn.
Rechter Hand taucht der Ort Visegrád mit seiner mächtigen
Burg auf dem Bergrücken auf. Die Wehranlagen der Burg reichen bis
zum Ufer der Donau hinab. Jetzt ist es nicht mehr weit bis Budapest. In
ungefähr einer halben Stunde werden wir die Vororte der ungarischen
Hauptstadt erreicht haben. Nach einiger Zeit taucht am rechten Donauufer
die Budapester Burg auf. Hier wendet das Schiff und legt im Stadtteil
Pest an einem Ponton an. Nach sechs Stunden und 25 Minuten haben wir Budapest
erreicht. Hier werden wir einige Tage verweilen und die Stadt erkunden.
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