Es weht hier ständig ein kräftiger Wind und trotz Sonnenschein
ist es nicht sehr warm. Deshalb wollen wir in der "Blauen Lagune"
warme Bäder genießen. Dazu fahren wir wieder auf die
Halbinsel Reykjanes und dort zunächst zum südwestlichten
Ort der Halbinsel.
Beim Leuchtturm biegen wir von der asphaltierten Straße ab
und fahren zur Küste.
An der Küste steht die Statue eines "Great Auk",
eines Riesenalk. Der Riesenalk ist ein ausgestorbener
flugunfähiger Seevogel. Die letzte verlässliche Sichtung
dieser Art erfolgte im Jahr 1852. Er war der Größte der
Alkenvögel.
Schaut, wie zerklüftet die Küste hier ist. Draußen
auf dem Meer steht ein merkwürdiger Felsen. Es ist die Insel
Eldey, zu deutsch
Feuerinsel. Sie liegt etwa 15 Kilometer vor der Küste, ist
77 Meter hoch und oben ganz flach. Sie gilt als Vogelparadies und
ist seit 1940 geschützt. Die Insel entstand wahrscheinlich
um 1210 bei einem Ausbruch am Mittelatlantische Rücken.
Wir fahren weiter und nähern uns langsam der "Blauen Lagune".
Es ist ein flaches Land, durch das wir fahren. Dort, wo die Dampfwolken
aufsteigen,
befindet sich neben einem Thermalkraftwerk auch das Thermalfreibad
der Blauen Lagune. Durch
ein Labyrinth von Vulkangestein gelangen wir zum Eingang.Man braucht
nur Badezeug mitzubringen. Handtücher kann man sich dort gegen
ein geringes Entgelt ausleihen. Jetzt sind wir in den Warmwasserbecken
der "Blauen Lagune". Es sind sehr angenehme Wassertemperaturen.
An eineigen Stellen ist es etwas
wärmer und ein Stückchen weiter wieder etwas kühler.
So kann man das Thermalbecken sehr lange genießen, ohne das
Wasser wegen Überhitzung verlassen zu müssen. Es ist eine
wirklich schöne Anlage. Das Wasser im Thermalbad hat eine Temperatur
von etwa 37 bis 42 °C und enthält Salzwasser, Mineralsalze
und Kieselalgen. Die typisch blau-weißen Farbe kommt von den
Kieselalgen. Im Beckenbereich gibt es auch eine Grotte, in der man
sich über die Zusammensetzung des Wassers informieren kann.
Wir gehen auf das Dach des Gebäudes und verschaffen uns einen
Überblick über die Anlage.Es
ist eine ziemlich große Anlage, die, so empfinden wir, sehr
ansprechend gestaltet wurde. Man könnte sich dort stundenlang
aufhalten.
Wo kommt das Thermalwasser her? Neben einem kleinen Gebäude
im Thermalbecken dampft es aus einer Öffnung. Öffnung.
Dort fließt wohl neues Thermalwasser in das Freibad.
Weiter hinten steht ein Geothermalkraftwerk. Dort wird die Energie
des Vulkansystems genutzt. Ein Gemisch aus Meer- und Süßwasser
wird aus einer Tiefe von etwa 2000 Meter zur Oberfläche gepumpt.
Das Wasser ist in dieser Tiefe bis zu 240 °C heiß. Es
wird zur Stromerzeugung und zum Betrieb eines Fernwärmenetzes
genutzt. Ein Teil wird auch in die Thermalbecken eingespeist.
Auf Island wird in fünf geothermischen Kraftwerken etwa 20%
der Elektroenergie erzeugt. Das Konzept eines Geothermalkraftwerkes
wurde uns an Hand einer Schautafel im Thermalkraftwerk Nesjavellir
kurz erläutert. Im Ausstellungsraum erblickten wir ein Turbinenmodel,
das eine der vier Generatoren des Werkes antreibt. Die Versorgung
der Häuser mit warmem Wasser, z.B. für die Duschen, und
die Heizungen erfolgt hier auf der Insel nahezu vollständig
aus den Thermalquellen. Das warme Wasser aus den Wasserhähnen
und der Dusche riecht jedoch nach Schwefel. Aus den Kaltwasserhähnen
strömt jedoch schwefelfreies Wasser, das wohl von den Gletscherflüssen,
und nicht aus den Thermalquellen, kommt..
Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Island, bei der Blauen Lagune" ansehen!
Aufgenommen im August 2013, bitte Lautsprecher
einschalten!
Sollte das Video oben nicht starten, dann bitte das Symbol "KPE-VIDEO"
anklicken.