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Rom im Mai 2007 - eine Studienreise -


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9. Mai 2007
Zu Besuch in der Villa des Hadrian

In den Caracalla-Thermen haben wir das Badeleben der Römer kennen gelernt und erfahren, dass es Römer gab, die in ihrem eigenen Haus ein Bad oder gar eine Therme besaßen. So eine Villa wollen wir besuchen. Also machen wir uns mit Bahn und Bus auf den Weg nach Tivoli, einem Ort etwa 30 km nordöstlich vom Zentrum Roms.
Die Villa des Kaisers Hadrian ist unser Ziel. Er lebte von 76 bis 134 n. Chr. und wurde im Jahre 117 Nachfolger Trajans. In seiner Regierungszeit ließ er sich auf einem Plateau zu Füßen der Sabiner Berge eine Villa als Sommersitz erbauen. Es ist die größte und aufwändigste Palastanlage, die sich je ein römischer Kaiser errichten ließ. Ein Gebiet von 120 ha soll sie umfasst haben. Heute sind nur 40 ha zugänglich.
Was bekommen wir da zu sehen?
Zunächst stehen wir vor einer langen und hohen Mauer. Was war das? Es war die Mauer einer Pecile, einer besonderen Art von Säulenhalle. So könnte sie ausgesehen haben! In den Löchern oben in der Wand waren Balken eingelassen, die das Dach für eine sonnen geschützten Umgang bildeten. So konnten die Bewohner nach dem Essen im Schatten oder in der Sonne, je nach Jahreszeit, ihren Verdauungsspaziergang machen. Ihre Ärzte hatten ihnen das empfohlen. In der Mitte der Anlage befindet sich ein großes Wasserbecken. Nicht nur Enten, sondern auch Wasserschildkröten schwimmen hier. Seht ihr sie?
Hier stehen wir nun am westlichen Rand der Pecile und blicken in das Tal hinab. Ziemlich hoch die Mauer, auf der wir stehen. Aber was ist das? Wir stehen auf keiner Mauer, nein, heute würde man sagen, wir stehen auf einer gewaltigen Dachterrasse. Unter uns befindet sich ein riesiges dreigeschossiges Areal von Kammern und Gängen. Hier lebten und arbeiteten die Sklaven. Ein unterirdisches Straßennetz verband alle Gebäude miteinander, so dass die Sklaven von einem Gebäude zum anderen gelangen konnten, ohne oben gesehen zu werden.
Selbstverständlich gab es in dieser Villa auch Thermen. Eine große und eine kleine Therme. In diese gehen wir jetzt hinein und lassen das, was noch zu sehen ist, auf uns wirken.
Seht den Deckenputz in der kleinen Therme, der Piccole Terme, und in diesem Raum sind einige Wände nach innen gewölbt. Und hier ein farbiger Mosaikfußboden. Ist es nicht beeindruckend?
Und in der großen, der "Grandi Terme" verzieren wunderschöne Stuckdekorationen die Decke.
Gleich nebenan, in dem mehrgeschossigen Gebäude, waren die Prätorianer, die Leibwächter des Kaisers, untergebracht.
Und hier stehen wir oberhalb eines schmalen Tales mit einem Wasserbecken. Es soll an den Kanal von Canopus erinnern. Dieser verband die ägyptische Stadt im Nildelta mit Alexandria. Antonioo, Hadrians Lieblingsknabe, verlor in Canopus sein Leben. Darauf hin ließ der Kaiser im Andenken an ihn in seiner Villa diesen Kanal nachbauen.
Am Ende des Kanals sehen wir eine Kuppel mit einer Grotte. In der Römerzeit waren Grotten sehr beliebt und für eine imperiale Villa ein zwingendes Muss. Neugierig wie wir waren, erforschten wir das Gebäude und hielten das Gesehene in Bildern fest.
Hadrian empfing in seiner Villa viele Philosophen und Intellektuelle. Wo übernachteten diese? Im "Hospitalia", dem Gästehaus. Einen rechteckigen Mittelsaal säumen auf jeder Seite 5 kleine Zimmer, "Cubicule". In jedem dieser Räume ziert ein anderes Mosaik den Fußboden. Und durch diesen Schacht oben fiel Tageslicht in den Raum. Am Ende des Mittelsaales liegt die gemeinsame Latrine, an der Wand tief unten die Abwasserrinne und oben davor eine Rinne mit sauberem Wasser zur Reinigung.
Ab und zu hatte Hadrian das Bedürfnis, sich zurück zu ziehen. Dazu besaß er innerhalb des kaiserlichen Wohnsitzes eine kleine, in sich geschlossene Residenz, das Teatro Marittimo. Es bestand aus einer Insel, auf der eine komplett eingerichtete Villa stand, die von einem Wasserkanal umgeben war. Eine Zugbrücke und ein Säulengang mit einer kreisrunden Mauer schlossen diese Inselvilla von der Außenwelt ab. Heute leben hier nur noch Fische und Wasserschildkröten.
Nach Hadrian wurde die Villa Adriana kaum noch genutzt. Die nachfolgenden Kaiser mussten ständig im Zentrum der Macht präsent sein, um nicht abgesetzt zu werden. So war das damals. Und heute?
Es dauerte bis zum 16. Jahrhundert, bis in dieser Gegend wieder eine prachtvolle Villa errichtet wurde, die Villa d'Este. Sie liegt dort oben auf dem Hügel. Da wollen wir hin.


Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Zu Besuch in der Villa des Hadrian" ansehen!

Aufgenommen am 03. Mai 2007, bitte Lautsprecher einschalten!



Sollte das Video oben nicht starten, dann bitte das Symbol "KPE-VIDEO" anklicken.
Stockholm, eine Stadtrundfahrt


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