Es ist der 29. Dezember 2007. Das Wetter ist gut und wir steigen vom
6. Stock unseres Hotels hinab an die Gestade der Ostsee.
Was ist das, da müht sich eine Möwe draußen auf dem
Wasser mit etwas Größerem ab. Was kann das sein? Ich glaub
es nicht, sie hat eine kleine Scholle in ihrem Schnabel. Schwierig,
die Scholle draußen auf dem Wasser zu fressen. Wo ist sie jetzt,
die Scholle. Eine zweite Möwe hilft suchen. Ob beide wohl Glück
haben?
Wir machen uns auf den Weg nach Prora, den Überresten aus längst
vergangenen Zeiten.
Weit hinten fährt ein Fährschiff in den Hafen von Mukran
ein. Man könnte meinen, es verlässt den Hafen, nein, es
fährt rückwärts an die Laderampe heran.
Und dort baden ein paar Mutige, oder muss ich sagen Übermütige,
in der kalten Ostsee. Brrr, da gefiert einem ja vom reinen Hinsehen
das Blut in den Adern. Ist das das schöne Leben? Der Wind bläst
vom Nordwesten und treibt das Wasser aus der Bucht. So können
wir die Überreste der geplanten Hafenanlage betreten. Knapp 70
Jahre waren diese Teile Wind und Wellen ausgesetzt. Schauen wir, was
davon übrig geblieben ist!
Am nächsten Tag steht die große Fackelwanderung
auf dem Programm. Danach gab's zur Stärkung Erbsensuppe und zum
Aufwärmen Glühwein. Das tat gut, denn die Temperaturen lagen
nur wenige Grad über Null und es blies ein unangenehm kalter
Wind.
Heute
ist der letzte Tag des Jahres 2007. Bei herrlichem Sonnenschein machen
wir uns auf in die Granitz. Es geht am Strand entlang, vorbei am Abfluss
des Schmachter Sees, dem Flüsschen Ahlbeck, der 1950 verrohrt
wurde.
Rechts stehen die Häuser aus der Gründerzeit des Seebades.
An
ihnen gehen wir vorbei und dann hinauf in das hügelige Waldgebiet.
Wir nehmen den etwas beschwerlicheren, aber wesentlich schöneren
Weg an der Steilküste entlang. Ist dieser Blick auf Binz und
seine Seebrücke nicht herrlich? Am Klünderberg steigen wir
wieder hinunter in den Ort. Wir wollen in das neue Jahr hinein feiern
und müssen uns noch entsprechend stylen.
Abends startet dann der Sylvesterball mit einem prächtigem Büfett
und wunderschöner Tanzmusik.
Das Neue Jahr wird mit prächtigem Feuerwerk begrüßt.
Den gesamten Strand entlang steigen die Raketen und Feuerwerkskörper
gen Himmel. Ein imposantes Schauspiel.
Am nächsten Morgen treibt es einen Hotelgast in die kühle
Ostsee. Die Nacht vorher war wohl sehr heiß! Oder?
Wir
verzichten auf das kühle Bad in der Ostsee und machen uns lieber
auf den Weg zu einem Neujahrsspaziergang. Über den Klünderberg
geht's zum Bahnhof der Rügenschen Kleinbahn, dem "Rasenden Roland".
Wegen merkwürdiger Vergabepraktiken musste er Neujahr seinen
Betrieb einstellen.
Auf unserem Weg kommen wir auch an der evangelischen Kirche in Binz
vorbei und werfen einen Blick hinein. Da
Binz sich Anfang 1900 zum führenden Badeort Rügens entwickelte,
konnte es weder den Einheimischen noch den Gästen zugemutet werden,
zum Gottesdienst in das 7 Kilometer entfernte Zirkow zu gehen, deshalb
w urde 1911 diese Kirche am Hang der Granitz errichtet. So kam Binz
zu seiner Kirche.
Unser
Ziel ist der Schmachter See. Seinen Abfluss haben wir vor zwei Tagen
an der Ostsee gesehen. Seht, was da am Himmel geschieht: Rund um den
See türmen sich Wolkenberge auf. Nur direkt über dem See
ist noch ein blaues Himmelsloch zu sehen. Da zieht eine Schlechtwetterfront
hoch. Die Enten haben das auch erkannt und flüchten ins schützende
Schilf.
Ach, war das wieder schön in Binz auf Rügen.
Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Rügen - Binz und Umgebung" ansehen.
Aufgenommen am 1. Januar 2008 , bitte Lautsprecher einschalten!
Sollte das Video oben nicht starten, dann bitte das Symbol "KPE-VIDEO"
anklicken.