Rügen, die Insel
5. August 2006 Sturm in Binz auf Rügen
Am Abend zuvor war ein Gewitter nördlich von
Binz Richtung Ostsee vorbeigezogen. Wie wir später erführen
ist während des Gewitters bei den Ralswieker-Festspielen eine Kogge
gekentert. Am nächsten Morgen kam der Sturm von See zurück.
Er peitschte den Regen so heftig um unser Gebäude herum, dass eine
Nebelfront entstand, die uns die Sicht auf die gegenüberliegende
Straßenseite versperrte. Nach dem Frühstück hatte es
aufgehört zu regnen und wir sind losgezogen, um uns das Naturschauspiel
anzusehen. Der Wind blies kräftig von See her und peitschte das
Wasser auf den Strand. Die Strandkorbbesitzer hatten vorsorglich die
Körbe aus den vorderen Reihen weiter nach hinten gestellt. Aber
nicht alle! Diesen stehen gelassenen Strandkorb umspülen jetzt
die Wellen.
Ein Stückchen weiter versucht ein Schiffer verzweifelt sein Motorboot mit dem Van an den Strand zu ziehen. Das Boot lag ursprünglich an einer Boje im Meer. Der Sturm hatte es an den Strand gespült. Bei den Bergungsversuchen ist erst das Seil und später der Haken vom Fahrzeug abgerissen. Ein Trecker hat dann das Boot auf den Strand gezogen. Wie hoch sind die Wellen? Es ist schwer abzuschätzen, aber an der Seebrücke können wir uns eine Vorstellung von der Höhe des Wellenganges machen. Die höchsten Wellen schlagen unter die Podeste der Schiffsanleger und die Gischt spritzt durch die Gitterroste. Wer nicht aufpasst wird nass. Ganz Mutige nutzen die Gunst der Stunde und springen mit ihrem Surfbrett von der Seebrücke in die tosende See. Sie wollen Wellenreiten. Für ein paar Minuten gelingt das auch und nach mehrmaligen Anläufen erreichen sie dann endlich auch den Strand.
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