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Wir kommen von Nazaré und sind auf dem Weg nach Fatima.
Vorher besuchen wir noch zwei Klöster, die eng mit der Gründungsgeschichte
des Staates Portugals verbunden sind. Als erstes halten wir in
Alcobaça. Hier steht das Klosters von Alcobaça,
das Mosteiro de Santa Maria de Alcobaça. Es war ein Zisterzienserkloster.
Das Kloster wurde im Jahr 1153, nach dem Sieg über die maurische
Fremdherrschaft, gegründet. Die Mauren herrschten nach der
Besetzung des Landes im 8. Jahrhundert hier fast 400 Jahre und
übten in dem christlich geprägten Land einen erheblichen
Einfluss auf Kultur und Sprache aus.
Unter der Führung von Graf Afonso Henriques aus dem Hause
Burgund besiegt sein Heer im Jahre 1139 die Mauren. Danach krönte
Alfonso sich selbst zum König von Portugal und entband sich
damit von der Oberhoheit des Königs von Kastilien. Da er
ein Vasall des Königreichs León war, führte das
zu Auseinandersetzungen zwischen Portugal und Kastilien. Unter
Einschaltung eines päpstlichen Legaten erkannte im Jahre
1143 der König von Kastilien die Unabhängigkeit Portugals
an. Alfonso ging als der Eroberer in die portugiesische Geschichte
ein, da es ihm gelang, seine Grafschaft in Portugal, die Grafschaft
Portucale im Hinblick auf die ständigen Angriffe der Mauren
zu befrieden.
Der König benötigte die Unterstützung der Kirchenorden
bei der Re-Christianisierung der den Mauren abgerungenen Gebiete.
So holte er unter anderem Zisterzienser ins Land und versah sie
mit einer großen Stiftung. Er schenkte dem Orden hier in
Alcobaça ein Gebiet, das er den Mauren abgenommen hatte.
Wie wir auf dem Plan der Abtei erkennen können, ist das Kloster
eine sehr große Anlage. Es wird berichtet, dass hier einst
999 Mönche gelebt haben sollen, wobei der 1000. Platz dem
König vorbehalten gewesen sein soll. Das Kloster wurde deshalb
wohl auch Königliche Abtei von Alcobaça, Real Abadia
de Alcobaça, genannt.
Alfonso bemühte sich auch um den Schutz der verbliebenen
Mauren. So existiert eine Carta de Segurança, ein Sicherheitsbrief,
in dem er den Bewohnern des Landes untersagte, die Mauren schlecht
zu behandeln.
Wir blicken jetzt auf das Hauptportal und sehen eine reich verzierte
Barockfassade, die von den schlichten und strengen Fassaden der
Klostergebäude rechts und links daneben abweicht. Diese Fassade
mit den zwei Türmen entstand erst im 18. Jahrhundert. Das
Eingangsportal wird von den Statuen des heiligen Bernhard und
des heiligen Benedikt flankiert.
Wir betreten die Kirche des Klosters und stehen in einem sehr
hohen Raum. Das Hauptschiff ist 106 Meter lang und 22 Meter hoch.
Es ist schlicht gehalten. Ein Hauptanliegen der Zisterzienser
war es, durch Einfachheit und Sparsamkeit in Struktur und Ausschmückung,
Bescheidenheit und Demut zum Ausdruck zu bringen. Durch
seine scheinbar in den Himmel strebenden Säulen hat der Raum
dennoch eine himmlische Ausstrahlung.
Glanzstücke dieser Klosterkirche sind zwei Grabmale in den
Querschiffen. Dort ruhen Dom Pedro I. und
seine Geliebte Dona Inês de Castro. Ihre reich verzierten
Gräber wurden so aufgestellt, dass sich die Liebenden bei
der Auferstehung am Jüngsten Tag als erstes in die Augen
sehen können. Mit dieser Hoffnung ging eine der tragischsten
Liebesgeschichten des portugiesischen Königshauses zu Ende.
Pedro, der Sohn des portugiesischen Königs Afonso IV, war
aus politischen Gründen gezwungen, Constanza von Kastilien
zu heiraten. Doch er liebte eine ihrer Hofdamen, Inês de
Castro. Nach dem Tod seiner Gemahlin lebte Pedro mit Inês
zusammen. Doch sein Vater, Afonso, missbilligte diese Verbindung
und ließ die heimliche Verlobte seines Sohnes 1355
ermorden.
Die Sarkophage sind reich verziert. Es sollen biblische Szenen
und Szenen aus dem Leben der Verstorbenen sein, die wir dort sehen.
Der Sarg von Inês ruht auf sechs kauernden Gestalten mit
fratzenhaften Gesichtern. Es wird vermutet, dass diese Kreaturen
die Mörder der jungen Frau darstellen sollen. Der Sarg des
Dom Pedro ruht auf sechs Löwen.
Oben auf dem Deckel bewachen Engel die steinernen Abbilder der
Verstorbenen.
Es gibt hier einige kleine Seitenaltäre. In einem stehen
wir vor der Statue der Santa Maria de Alcobaça. Sie ist
die Namensgeberin für diese Abtei. Etwas weiter stehen auch
zwei alte Glocken des Kirchturmes.
In einem Nebenraum, dem Sala dos Reis, der Halle der Könige,
stehen auf den Sockeln an der Wand die Statuen vieler portugiesischer
Könige und Würdenträger. Die Wände sind mit
bunten Keramikfliesen verziert. Die Bilder stellen wohl Szenen
aus dem damaligen Leben dar.
Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Das Kloster in Alcobaça" ansehen!
Aufgenommen am 10. April 2013, bitte Lautsprecher
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