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Eine Rundreise auf dem portugiesischen Festland

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10. April 2013
Bei den Frauen von Nazaré
(bewegt die Maus auf die Bilder, wenn eine Hand erscheint, klickt das Bild an und es erscheint ein größerres Bild.)

Wir sind auf dem Weg nach Nazaré. Bevor wir dort ankommen, legen wir noch eine kurze technische Pause ein. Hier auf dem Rastplatz steht ein wunderschön blühender Strauch. Er ist über und über mit Blüten bedeckt.
Jetzt sind wir in Sítio, einem Ortsteil von Nazaré, angekommen. Wir stehen an einem großen Platz.
Auf dem Platz sind kleine Verkaufsstände, bei denen man Nüsse und andere Naschereien erwerben kann. Davor steht eine Frau mit einem farbenfrohen Rock. Es ist ein Trachtenrock, wie ihn die Frauen früher trugen. Damals lebten die Menschen in Nazaré überwiegend von Fischfang. Die Männer fuhren mit ihren kleinen Fischerbooten zum Fischfang hinaus, und wenn sie nach mehreren Tagen wieder zurück kamen, halfen die Frauen beim Entladen der Schiffe. Es gab damals noch keine Traktoren, die die Boote an Land zogen, wie wir es in Ericeira gesehen hatten. Die Frauen mussten ins flache Wasser steigen, um an die Boote zu gelangen. Die Röcke waren zu der Zeit noch knöchellang. Damit sie nicht nass wurden, haben die Frauen sie hochgekrempelt. Das wurde ihnen auf Dauer zu mühsam und sie kürzten ihre Röcke nach und nach immer mehr, bis sie ihre heutige Länge erreicht hatten. Unter dem farbigen Überrock trugen sie mehrere Unterröcke. Es wird erzählt, dass sie sieben Unterröcke trugen, wenn ihr Mann sieben Tage zum Fischen auf dem Meer hinaus gefahren war. Jeden Tag wurde ein Unterrock weniger angezogen. Kam ihr Mann nach sieben Tagen zurück, trugen sie nur noch einen Unterrock. Ich denke, das half ihnen beim Zählen der verbleibenden Tage.
Sitio steht auf einem ins Meer hinausragendem Felsplateau. Das Plateau befindet sich 110 Meter oberhalb der Bucht von Nazaré. Die Steilwände des Plateaus fallen zum Teil nahezu senkrecht zur Bucht von Nazaré ab.
In diesem Ortsteil stehen wir auf einen großen Platz. Warum hat der Platz so große Abmessungen? Sitio war vom 13. bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine wichtige Wallfahrtstätte in Portugal. Wie kam es dazu? Einer Legende nach soll im Jahre 1179 Dom Fuas Roupinho, ein Gefährte des ersten Königs von Portugal, Afonso Henriques, der bei der Befreiung Portugals von den Mauren mitgewirkt hatte, auf Grund einer plötzlichen Eingebung hier oben auf dem Felsplateau in einer Nische eine kleine Marienstatue mit dem Christuskind gefunden haben. Diese Statue soll so um 714 der christliche König der iberischen Halbinsel, der Westgote Roderich, vor der Besetzung des Landes durch die andersgläubigen Mauren, in Sicherheit gebracht und hier versteckt haben.
Dom Fuas war ein leidenschaftlicher Jäger. Im September 1183 war er bei nebligem Wetter auf der Jagd. Er setzte zu Pferde im dichten Nebel einem Hirsch nach, der in Richtung der Steilwand flüchtete. Er wäre, wie der Hirsch, die Steilwand heruntergestürzt, wenn ihn nicht im letzten Augenblick die Statue, die er gefunden hatte, die Senhora da Nazaré, gewarnt hätte


Dieses Ereignis war die Grundlage für die Verehrung der Nossa Senhora da Nazeré, was übersetzt bedeutet: "Unsere Liebe Frau von Nazareth". Es machte den Ort Sitio zu einem bedeutenden Marienheiligtum in Portugal. Zu Beginn des 20. Jahrhundert wurde es vom 30 km entfernten landeinwärts liegenden Fátima abgelöst.
Der Gerettete ließ zum Dank eine Kapelle über der Felsnische, in der er die Statue gefunden hatte, errichten. Dort an der Mauer zur Steilküste steht sie, die „Ermida da Memória“, was Erinnerungskapelle heißt. Wir gehen hinein und stehen in einem Raum, der rundherum mit farbigen, bemalten Keramikfliesen verziert ist. Rechts führt eine Treppe hinunter. Unten stehen wir dann vor der Felsnische, in der heute eine Kopie der Statue steht. Die Originalstatue befindet sich in einem Heiligenschrein im Hauptaltar der Kirche, die oben am Platz steht.
Hier am Platz blicken wir jetzt auf die Kirche Nossa Senhora da Nazaré. Das Gebäude links daneben ist der ehemalige königliche Palast. In der Mitte des Platzes steht der „Coreto“, ein 1897 errichteter Musikpavillon.
Das Felsplateau, auf dem Sítio liegt, mündet im Westen auf einem schmalen Kamm. Dort steht eine Festung, das Forte S. Miguel Acanjo. Es wurde 1577 unter der Regierung von König Sebastião zum Schutz von Sítio und den umliegenden Häfen errichtet, um den ständigen Angriffen der Piraten Einhalt zu gebieten. Um 1903 wurde in der, inzwischen stillgelegten, Festung ein Leuchtturm errichtet.
Das war ein kurzer Besuch in Nazaré. Wir machen uns jetzt auf den Weg nach Fatima.


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"Bei den Frauen von Nazaré" ansehen!

Aufgenommen am 10. April 2013, bitte Lautsprecher einschalten!


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