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Eine Rundreise auf dem portugiesischen Festland

Weiter Video / unten back Im Zentrum von Lissabon Zum Verzeichnis 
10. April 2013
Wir sind in Belém, einem Vorort von Lissabon
(bewegt die Maus auf die Bilder, wenn eine Hand erscheint, klickt das Bild an und es erscheint ein größerres Bild.)

Von der Burg des heiligen Georg, dem Castelo de São Jorge, hatten wir sie gesehen, die Brücke des 25. April, Ponte 25 de Abril. Sie wurde 1966 errichtet und unter dem Namen Salazar-Brücke feierlich eingeweiht. Nach der Nelkenrevolution vom 25. April 1974 wurde sie in Ponte 25 de Abril umbenannt. Der 25. April war der Tag der 'Revolution ohne Blutvergießen'. In der 'Nelkenrevolution' hatten die Soldaten Nelken in die Mündungen ihrer Gewehre gesteckt, als sie die Revolution gegen die herrschende Diktatur und für ein sofortiges Ende der Kolonialkriege führten. Sie hatten Erfolg!
Die 3,2 km lange Brücke über den Fluss Tejo verbindet die Stadt Almada, dem Ort wo die Christus-Statue steht, mit dem Lissabonner Stadtteil Alcântara. Im Verlauf des Brückenzuges befindet sich eine 2.278 Meter lange Hängebrücke Diese ähnelt im Aussehen der Golden Gate Brücke in San Francisco.
Wir fahren an der Brücke vorbei und erreichen nach einiger Zeit den Lissabonner Vorort Belém. Der Name Belém ist eine Abkürzung für "Bethlehem". Hier steht das Hieronymus-Kloster. Es ist ein beeindruckendes Gebäude mit einer riesigen Ausdehnung.

Ursprünglich stand hier eine Unterkunft für Seeleute. Heinrich der Seefahrer ließ um 1459 daneben eine Kapelle errichten, in der die Seefahrer beteten, bevor sie zu ihren Entdeckungsfahrten in See stachen. Auch Vasco da Gama trat im Juli 1497 von hier seine Seereise nach Indien an. Nach der Entdeckung des Seeweges kehrte er 1499 zurück. Die Entdeckung dieses Seeweges machte Portugal zur führenden Seefahrernation und brachte aufgrund des Gewürzhandels viel Geld in die Staatskasse. Der seinerzeit regierende König Manuel I. ließ aus diesem Anlass die Klosteranlage in Belém bauen, um Macht und Ansehen Portugals zu demonstrieren.
Wir blicken jetzt auf das Portal der Klosterkirche Santa Maria de Belém. Eine Fülle von Figuren zieren das Portal. Vor dem Fenster über den Eingangstüren steht Maria mit dem Christuskind. Rechts und links daneben stehen 24 in Stein gemeißelte Heilige und Bischöfe, überdacht von kunstvoll verzierten Baldachinen. Links neben den Türen steht der Apostel Petrus mit dem Schlüssel des Himmels. Die Figur zwischen den beiden Türen stellt Heinrich den Seefahrer dar.
Wir betreten das Kloster über einen Nebeneingang. Gewidmet ist es dem heiligen Hieronymus, dem Schutzheiligen des Königs. Bis 1834 lebten Mönche in diesem Kloster, danach war es ein Waisenhaus. Jetzt befinden sich im Südflügel das archäologische und ethnologische Museum und im Westflügel ein Marinemuseum.
Das Kloster und die zugehörige Kirche sind ein Paradebeispiel für den manuelinischen Stil, den Baustiel den König Manuel I. bevorzugte. Dieser Baustil ist geprägt vom dekorativen Schmuck, insbesondere an den Fenstern, Portalen und Pfeilern. Taue, Knoten, Pflanzen und Tiere "umschlingen" den Stein. Sehr fein ziseliert sind auch die unzähligen Figuren, welche die Portale schmücken. Am Hauptportal der Kirche hatten wir viele gesehen.
Hier in der Kirche blicken wir jetzt auf die reich verzierten Säulen. Jede Säule ist anders gestaltet. Während die meisten Säulen zwar reich verziert, aber glatt gehalten sind, steht hier eine Säule, an der etliche kleine Nischen mit Podesten und Baldachinen zu sehen sind. Es sieht so aus, als ob da mal Heiligenfiguren gestanden haben. Heute sind die Nischen leer.
Die Säulen öffnen sich zur Decke hin wie eine Blume. Die Kirche hat auch, wie in jener Zeit, als sie errichtet wurde, üblich, mit Ornamenten und Heiligenbildern gestaltete, farbige Kirchenfenster. Einige davon sind sehr hoch. Bei einer geschätzten Breite von ungefähr einem Meter dürften die Fenster ca. 4 Meter hoch sein. Man muss den Blick schon Richtung Himmel erheben, um das Fenster in seiner ganzen Herrlichkeit zu erfassen.
Hier in der Kirche stehen unter einer Empore die Sarkophage von berühmten portugiesischen Persönlichkeiten. Dort steht der Sarkophage von Vasco da Gama. Er ist sehr aufwendig gestaltet. Jetzt blicken wir auf den Sarkophag von Portugals berühmtem Dichter Luis de Camoes.
In dem Kloster wurden auch viele Könige des Landes beigesetzt. Die Sarkophage von Mitgliedern des Königshauses aus der Linie Avis stehen beim Hochaltar und in der Nord- und Südkapelle. Die Könige aus dem Hause Avis regierten von 1383 bis 1580. Fünf Könige, sieben Königinnen und neunzehn Abkömmlinge aus dem Hause Avis sind in dieser Kirche beigesetzt. In den von Elefanten getragenen Sarkophagen haben König Manuel I., seine Frau Maria sowie deren Sohn Johann III. (João III.) und dessen Frau Katharina von Österreich ihre letzte Ruhe gefunden.
Wir begeben uns jetzt zum berühmten Kreuzgang des Klosters und kommen am Speisesaal, dem Refektorium, mit seinen wunderschönen Kachelbildern aus dem 17. Jahrhundert vorbei.
Jetzt haben wir den Kreuzgang erreicht. Zwei Stockwerke ist er hoch und die Gänge umrunden eine Fläche von 55 Metern im Quadrat. Es gibt hier kaum eine Fläche oder Säule, die nicht reichhaltig verziert ist. Wir schauen uns einige Details an. Es gibt unendlich viele verschiedene kunstvoll gestaltete Verzierungen zu sehen. In der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit können wir nur einige wenige betrachten. Es ist faszinierend, was wir hier zu sehen bekommen.
Dieser Stil, der manuelinischen Stil, den wir hier bewundern, wird als Sonderform der Spatgotik angesehen und ist im Wesentlichen auf Portugal beschränkt. Die dargestellten Elemente enthalten auch maritime Ornamente, wie hier eine Armillarsphäre. Das war in der damaligen Zeit ein astronomisches Gerät, das der Darstellung der Bewegung von Himmelskörpern diente. Die Darstellungen wurden auch durch die Entdeckungen der Seefahrer, wie von Vasco da Gama, inspiriert. Die dort abgebildete Echse könnte ein Seefahrer auf seinen Reisen in die neue Welt gesehen haben.
Wir verlassen jetzt das Kloster und schlendern durch den Park vor dem Kloster. Der Park ist nicht besonders auffällig gestaltet, aber in seiner Struktur sehr beruhigend. Dort in der Ferne auf der anderen Seite des Flusse Tejo steht auf dem Hügel ein großes Gebäude. Almada können wir auf dem Turm lesen. In dem Ort steht der Turm.
Am Ufer des Tejo kommen wir zunächst an dem Nachbeau eines Wasserflugzeuges aus dem Jahre 1922 vorbei. Es ist ein Ausstellungsstück des maritimen Museums, das sich im Kloster Belém befindet. Mit solchen Wasserflugzeugen wurde der Südatlantik damals überquert.
Gleich dahinter steht der Turm von Belém. Dieser Turm wurde auch von König Manuel I. in Auftrag gegeben. Im Jahre 1515 wurde mit dem Bau begonnen. Auf der gegenüber liegenden Seite des Flusses wurde noch ein zweiter Turm errichtet. Von den Türmen konnten so feindliche Schiffe ins Kreuzfeuer genommen werden, bevor sie den Hafen von Lissabon erreichten. Der Zwillingsturm auf der anderen Seite des Flusses wurde jedoch durch das große Erdbeben von 1755 zerstört und nie wieder aufgebaut.
Östlich des Turms von Belém steht das Denkmal der Entdeckungen, das "Padrão dos Descobrimentos". Genau 500 Jahre nach dem Tod Heinrich des Seefahrers wurde das Denkmal im Jahr 1960 am Fluss Tejo errichtet. Es soll an das Zeitalter der Entdeckungen im 15. Und 16. Jahrhundert erinnern. Dieses war die Zeit, in der Portugal zur führenden Seefahrer-Nation aufstieg und durch den Gewürzhandel reich wurde.
Das Denkmal ist 52 Meter hoch und wird auf beiden Seiten von vielen wichtigen Persönlichkeiten aus jener Zeit geziert. An der Spitze steht Heinrich der Seefahrer, der eine Karavelle in den Händen hält. An den Seiten habe ich insgesamt 30 Abbildungen der wichtigen Persönlichkeiten jener Zeit gezählt..
Vor dem Denkmal ist im Pflaster eine riesige Windrosen zu sehen. Im Zentrum des Windsrosen-Mosaiks befindet sich eine Weltkarte. Auf ihr sind die Orte der portugiesischen Entdeckungen verzeichnet.


Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Wir sind in Belém, einem Vorort von Lissabon" ansehen!

Aufgenommen am 10. April 2013, bitte Lautsprecher einschalten!


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