(bewegt die Maus auf die Bilder, wenn eine
Hand erscheint, klickt das Bild an und es erscheint ein größerres
Bild.)
Wir fahren nach Lissabon. Als Erstes kommen wir in der Stadt
bei der Stierkampfarena vorbei, dem
Praça de Touros do Campo Pequeno. Diese Arena wurde um
1890 errichtet und im Jahre 2006 saniert. Dabei wurde sie von
einer herkömmlichen Stierkampfarena in eine multifunktionale,
überdachte Veranstaltungshalle umgewandelt. Im Sommer finden
in der Arena Stierkämpfe statt und im Winter wird die Arena
für Konzerte und ähnliche Veranstaltungen genutzt. Außerdem
befindet sich seitdem unter der Halle ein großes Einkaufszentrum
und eine Tiefgarage.
Jetzt sind wir bei der Kathedrale von Lissabon. Erbaut wurde sie
im 12.
Jahrhundert auf den Ruinen einer Moschee. Die Türme hatte
man im 18. Jahrhundert mit Spitzen im Stil des Barock gekrönt.
Um ein einheitliches Aussehen im Stil der Romanik wieder herzustellen,
wurden die Spitzen später wieder abgebaut und so erhielten
die Türme ihr jetziges Aussehen. Das große Rosettenfenster
über dem Eingangsportal werden wir noch von Innen bewundern.
Wir wollen wissen, wie die Baumeister die Kirche innen gestaltet
haben und gehen hinein.
Die Kathedrale hat mehrere Erdbeben überstanden. Sie wurde
ständig wieder aufgebaut und mehrmals baulich verändert.
Deswegen finden wir in der Kathedrale mehrere verschiedene architektonische
Baustile.
Der Innenraum der Kathedrale ist in den Stilen der Romanik und
der Gotik gestaltet. Das große Rosettenfenster erhielt die
Kirche nach dem Rückbau der Türme und der Westfassade.
Es sieht wunderschön
aus. Die Kirche hat auch sehr schöne, bleiverglaste, hohe
farbige Kirchenfester, auf denen Heilige dargestellt sind. Es
ist der Heilige Sankt Vicente, der zu uns hinunter blickt. Die
Decke der Kirche wurde in der Zeit des Barocks bemalt.
An einer Säule erkennen wir das Symbol des Templerordens.
Ob die Tempelritter die Kirche mit gestaltet haben?
Unser nächstes Ziel ist die Burg von Lissabon, das Castelo
de São Jorge, die Burg des heiligen Georg. Sie steht auf
einem der sieben Hügel Lissabons. Wir
gehen durch schmale Gassen hinauf zur Burg. Hier müssen wir
aufpassen, dass wir nicht zu dicht an den Bordstein kommen, da
direkt neben dem Fußweg eine Straßenbahn fährt.
Dort steht auf dem Gehweg ein riesiger Baum. Es soll ein Ombubaum,
ein Elefantenbaum sein. Seine
botanische Bezeichnung lautet: Phytolacca dioica. Er stammt aus
Südamerika. Unten schauen die Wurzeln aus dem Erdreich heraus.
Das hatten wird in Deutschland, in Bad Muskau im Park des Fürsten
von Pückler-Muskau schon einmal gesehen. Dort war es eine
Rotbuche. Damit die Wurzeln oberirdisch zu sehen sind, wurde der
Baum ausgegraben und so wieder eingepflanzt, das ein Teil des
Wurzelballens oben herausschaut. Ob das bei diesem Baum auch so
war, wissen wir nicht.
Der Straßenbahnwagen, der der dort steht, sieht sehr alt
aus. Wir sind auch mit solch einer Straßenbahn gefahren.
Der Wagen stammt wohl
aus den 30iger Jahren des 20. Jahrhunderts. Er ist Innen mit Holz
verkleidet und der Fahrer betätigt eine Kurbel, wie wir sie
früher auch in Straßenbahnen gesehen haben. Die Bahn
fährt manchmal sehr dicht an den Hauswänden vorbei,
so wie hier, wo man den Eindruck hat, dass sie fast den Balkon
schrammt. Jetzt
sind wir beim Kastell. Der Hügel, auf dem die Burg steht,
wurde einst von Römern, Westgoten und Mauren besetzt. Die
Mauren errichteten hier Mitte des 11. Jahrhunderts eine Burg.
Im Oktober 1147, also ca. 100 Jahre später, eroberte König
Afonso I., der Eroberer von Lissabon und die Burg. Anschließend
wurde sie Jahrhunderte lang als Königsburg genutzt.
Auf der Anlage begegnet uns ein Pfau, der zur Begrüßung
ein Rad schlägt. Mag sein dass diese
Geste dem weibliche Pfau galt. Etwas weiter steht eine Statue.
Es ist Dom Manuel I.. Wenn er nicht in Sintra im Sommerpalast
war, lebte er hier.
Wir begeben uns zur Außenmauer des Kastells. Hier stand
zwischen dem 12. bis 15. Jahrhundert der königliche Palast.
Heute ist nicht mehr viel davon zu sehen.
Vom Rand de Aussichtsplattform oben auf der Mauer hat man aber
einen wunderbaren Blick auf Lissabon. Dort hinten auf der anderen
Seite des Flusses Tejo steht eine Christus-Statue die Cristo-Rei-Statue.
Sie
steht in der Stadt Almada.
Als der damalige Erzbischof von Lissabon 1934 die brasilianische
Stadt Rio de Janeiro besuchte, gefiel ihm die dortige, 1931 eingeweihte,
Christus-Statue so sehr, dass er sich eine Nachbildung in Lissabon
wünschte. Bei einer Versammlung im April 1940 gelobten die
Bischöfe, die Statue zu errichten, wenn der liebe Gott Portugal
vor dem Zweiten Weltkrieg verschont. Nach dem Ende des Kriegs
wurde Ende 1949 mit dem Bau der Statue begonnen. Nach rund zehnjähriger
Bauzeit wurde die Statue am Pfingstsonntag im Mai 1959, im Beisein
des Erzbischofs von Rio de Janeiro sowie vielen Anwesenden, eingeweiht.
Der Innenraum im Sockel der Statue ist interessant gestaltet.
Hier sind die Wände mit etlichen christlichen Bilder geschmückt.
In einer der Nischen vermitteln Bilder von Kirchenfenstern den
Eindruck, dass dieser Raum auch richtige Fenster hat.
Am diesseitigen Ufer des
Flusses Tejo liegt ein sehr großes Kreuzfahrtschiff. Es
ist die Ventura.
Weiter rechts, im Zentrum von Lissabon erblicken wir zwei Kirchtürme.
Es sind die Türme der "Basilica de Estrela". Die
Kirche wurde Ende des 18.Jahrhunderts im Auftrag von Königin
Maria I. von Portugal, als erfülltes Versprechen für
die Geburt eines Sohnes, des Prinzen João, Prinz von Brasilien,
errichtet.
Im Vordergrund blicken wir auf den Figueira-Platz. Bis zum 16.
Jahrhundert stand hier ein großes Hospital. Nach einem verheerenden
Erdbeben im Jahre 1755 war das Krankenhaus so stark beschädigt,
dass die Stadtverwaltung den
Abriss beschloss. Es entstand hier dieser Platz, einer der drei
Wichtigsten in Lissabon. Seitlich auf dem Platz steht eine Reiterstatue.
Sie wurde 1971 zur Würdigung des portugiesischen
Königs Johann I., Dom João I., aufgestellt..
Auf dem Sockel steht geschrieben: REI DE PORTUGAL PELA GRACA DE
DEUS E FIRMECA; das heißt: König von Portugal durch
die Gnade Gottes und Festigkeit.
Dort, mitten in der Stadt steht ein Aufzug. Es ist der Elevador
de Santa Justa. Er wurde 1902 nach den Plänen von Eiffels
Schüler Raoul Mesnier de Ponsard erbaut.
Er ist 45 Meter hoch und verbindet den höher gelegenen Stadtteil
Chiado mit dem tiefer liegenden Stadtteil Baixa. Ganz oben, über
dem oberen Ausgang, ist ein Café von dort hat man auch
einen wunderschönen Blick über die Stadt.
Neben der Brücke vom Aufzug zum höher gelegenen Stadtteil
steht die Ruine des ehemaligen Klosters des Karmeliter-Ordens,
des Convento do Carmo. Das Kloster wurde ebenfalls
beim großen Erdbeben von 1755 zerstört und nur teilweise
wieder aufgebaut. Im Kirchenschiff, bei dem immer noch das Dach
fehlt, werden zur Sommerzeit aufgrund der hervorragenden Akustik
Konzerte veranstaltet.
Auf dem Weg zum Rossio-Platz kommen wir an einer Frauenstatue
mit Regenschirm vorbei. Sie bewegt sich. Es ist also keine Statue,
sondern eine Pantomime.
Jetzt sind wir auf dem Rossio-Platz und haben den Eindruck, über
eine hügelige Landschaft zu laufen. Es ist eine optische
Täuschung. Die
Form der Pflasterung, die Wellen darstellen sollen, vermittelt
den Eindruck. Der Rossio-Platz heißt eigentlich seit dem
19. Jahrhundert Praça de Dom Pedro IV.. Dieser neue Name
wird aber kaum genutzt. Dort hinten auf der Säule steht der
Namensgeber des Platzes, König
Pedro IV. von Portugal, beziehungsweise des brasilianischen Kaisers
Pedro I.. Wieso König von Portugal und Kaiser von Brasilien?
1807, als französische Truppen unter Napoleon Portugal besetzten,
floh die königliche Familie zusammen mit dem neunjährigen
Peter nach Brasilien. 1815 erhielt Brasilien durch einen Beschluss
des Wiener Kongresses den Status eines Königreiches, das
mit Portugal durch Personalunion verbunden ist. Damit endete für
Brasilien der Kolonialstatus. Peters Großmutter Maria I.,
die Fromme, wurde Königin von Brasilien. Nach dem Tod von
Maria I. im Jahre 1816 wurde ihr Sohn Johann VI., Dom João
IV., der Milde, Regent
in beiden Staaten. Inzwischen hatten britische Truppen die französische
Besatzungsmacht vertrieben. 1821 wurde Johann VI. aufgefordert,
nach Portugal zurück zu kehren. Peter blieb in Brasilien
und wurde dort zum Regenten ernannt.
Als Johann VI. 1826 verstarb, bestieg Peter als Peter IV., der
Soldatenkönig, auch den portugiesischen Thron. So war er
jetzt Kaiser von Brasilien und König von Portugal. In Portugal
dankte er nach nur zweimonatiger Regentschaft ab. In Brasilien
regierte er noch bis 1831.
Seine Statue wurde 1874 hier auf diesem Platz aufgestellt. Zur
gleichen Zeit erhielt der Platz das Mosaikmuster und diesen wunderschönen
Bronzespringbrunnen. Der Brunnen ist wirklich sehenswert.
Das war ein kurzer Spaziergang durch das Zentrum von Lissabon.
Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Portugal, im Zentrum von Lissabon" ansehen!
Aufgenommen am 10. April 2013, bitte Lautsprecher
einschalten!
Sollte das Video oben nicht starten, dann bitte das Symbol "KPE-VIDEO"
anklicken.