09. April 2013

Der Höllenschlund, Boca do Inferno, bei Cascais

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Wir kommen von Sintra, wo wir viele von Menschenhand geschaffene Kunstwerke betrachtet haben. Auf dem Weg Richtung Lissabon halten wir an der Küste, westlich von Cascais, an. Es soll ein interessanter Ort sein, an dem wir halten. Schauen wir mal. Hier hat das Meer eine tiefe Schlucht in die Felsenküste gewaschen.
Die See dringt durch eine kleine Öffnung in diese Schlucht hinein. Oben verläuft ein schmaler Pfad, über den man diese Stelle queren und die Schlucht von der Seeseite betrachten kann.

Wenn die Brandung durch die Öffnung in richtigen Höhe und Stärke in diese Schlucht strömt, ertönt ein sehr tiefer Ton. Ob das der griechische Gott der Unterwelt, Hades, ist, der darüber stöhnt, dass durch den Schlund wieder Meerwasser in seine Unterwelt strömt? Wer weiß! Diese Schlucht wird Boca do Inferno, Höllenschlund genannt. Der Begriff Hölle ist von dem Namen der germanischen Unterwelt Hel abgeleitet und angeblich der Wohnort des Teufels. Er wurde in die christlichen Lehre übernommen. So heißt diese Schlucht jetzt Höllenschlund.
Wir betrachten die Schlucht noch einmal in aller Ruhe. Es ist beeindruckend, was die Natur hier geschaffen hat, es ist ein Kunstwerk.
Weiter östlich liegt der Ort Cascais. Wir stehen an der Mauer eines großen Kastells. Es ist die Fortaleza da Nossa Senhora da Luz.
Eine Burg, die aufgrund der häufigen Einfälle der britischen, französischen und maurischen Piraten errichtet wurde, um die Verteidigung von Lissabon zu sichern.
An der Burgmauer hängt eine Tafel mit der Aufschrift " Passeio Rainha Dona Maria Pia". Das bedeutet übersetzt: Reiten Königin Maria Pia.
Maria Pia von Savoyen war die Mutter von Dom Carlos I.. Sein Denkmal steht neben dem Kastell. Er war der vorletzte König von Portugal und stammte aus dem portugiesischen Zweig des Hauses Sachsen-Coburg Gotha. Im Jahre 1908 kam er durch ein Attentat ums Leben.