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Eine Rundreise auf dem portugiesischen Festland

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09. April 2013
Der Königspalast in Sintra, der Paço Real
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Wir sind jetzt in Sintra. Im Zentrum der Stadt steht der Königspalast, der Paço Real, heute wird er Palácio Nacional de Sintra, Nationalpalast, genannt. Es war der Sommerpalast der Könige.
König Manuel I. wohnte häufig auch hier. Er regierte von1495 bis1521. Im Jahr 1498 reiste er nach Spanien in die Gegend von Andalusien. Hier lernte er Azulejos, die bunt bemalten Fliesen, kennen. Dem portugiesischen König gefiel die Art, wie die Araber diese Fliesen als Schmuckelement einsetzten. Er ließ daraufhin viele Räume des königlichen Palastes in Sintra mit Azulejos schmücken.
Das schauen wir uns jetzt an. Wir werden hier neben den bunten Keramikfliesen auch wunderschöne Kassettendecken zu sehen bekommen. Der erste Raum, den wir betreten, ist der Saal der Schwäne, die Sala dos Cisnes, dessen Decke stolze Schwäne in vergoldeten Achtecken schmücken. Siebenundzwanzig haben wir gezählt. Die Schwäne sind immer wieder aus einer anderen Perspektive dargestellt und tragen am Hals eine goldene Krone. Einer Legende nach ließ König Manuel einst die Fächer der Holzdecke mit den Schwänen verzieren, als er von Kaiser Karl V.: silberne Schwäne für seinen Gartenteich erhielt.
Wo sind die bunten Keramikfliesen? Sie umrahmen die Türendurchgänge und zieren auch der untere Teil der Wände.
Zwischen zwei Türen hängt ein Portrait von Donna Catarina Henriqueta de Bragança, der Schwester des portugiesischen Königs Dom Pedro II., genannt „der Friedfertige“. Im Jahr 1704 erkrankte er so ernsthaft, dass seine Schwester Katharina von Braganza bis zu ihrem eigenen Tode im Dezember 1705 in Portugal die Regierungsgeschäfte übernahm.
Wir gehen weiter. Der nächste Saal hat auch eine interessante Decke. Es ist der Saal der Elstern, der Sala das Pegas. Einhundertsechsunddreißig Elstern schmücken die Decke. Jede hält eine Rose fest und hat eine Schriftrolle mit den Worten "POR BEM" im Schnabel.
Was bedeutet diese Darstellung der Vögel? König Johann I., der mit Dona Felipa de Lancaster verheiratet war, soll versucht haben, hinter dem Rücken seiner Frau einer Hofdame eine Rose zu geben. Eine Elster schnappte sich die Rose und der König, auf frischer Tat ertappt, entschuldigte sich mit den Worten "por bem", " ist ja gut". Die 136 Elstern auf der Decke sollen die 136 Hofdamen auffordern, etwas diskreter aufzutreten und weniger geschwätzig zu sein. So sagt es eine Legende. Wie war das damals? Die Heirat von Johann I. mit Dona Felipa war keine Liebesheirat, sondern eine politische Heirat. Nach dem Tod seines Halbbruders Ferdinand I. gab es erhebliche Erbfolgeprobleme. Über Ferdinands Erbtochter, Beatrix, die mit König Johann I. von Kastilien verheiratet war, wäre Portugal im Wege der Erbfolge an die kastilische Krone gefallen. Eine Mehrheit der Portugiesen war gegen eine Vereinigung des Landes mit Kastilien. Sie ernannten den Portugiesen Johann von Avis, den späteren König Johann I., zum Verteidiger des Vaterlandes. Durch seine Heirat mit der englischen Herzogin Philippa von Lancaster erhielt er die Unterstützung der Engländer im Kampf gegen die Spanier und die Engländer erhielten seine Unterstützung im Kampf gegen die Franzosen.
Wir gehen weiter und kommen am Schlafzimmer von König Sebastian der Ersehnte, Dom Sebastião I., vorbei. Er war der sechzehnte König von Portugal und regierte von 1557 bis 1578. Hier sehen wir farbige Keramikfliesen, die prächtig gestaltet sind.
Im nächsten Raum, durch den wir gehen, hängt ein prächtiger Wandteppich. Er zeigt eine Szene aus dem Leben des Julius Caesar.
Im Saal der Kronen ist oben an der Decke ein Wappenschild abgebildet, das in der Mitte das Wappen von Portugal enthält. Die einzelnen Elemente des Wappens gehen auf das Wappen des ersten portugiesischen Königs Alfons I. zurück. Dessen Nachfolger fügten weitere Elemente hinzu und variierten das Aussehen. König Johann II. führte 1485 schließlich erstmals dieses Wappen ein, das in Form und Anzahl der Elemente dem heutigen Wappenschild entspricht.
Durch eines der Fenster blicken wir auf einen Innenhof. Dort steht über einer Brunnen die Statue der Diana. Es gab hier wohl mal eine Quelle.
In einem andern Innenhof steht eine Säule, auf der viele kleine Figuren angeordnet sind. Die kleinen Kinderfiguren, die Putten, halten ein portugiesisches Wappenschild fest.
Im Galeonensaal, der im siebzehnten Jahrhundert diese Decke mit den Schiffen erhielt, wird an das maritime Erbes Portugals erinnert.
Jetzt blicken wir auf den Königs-Garten. Hier sehen wir geometrisch, im Barock-Stil, geschnittene Hecken.
In der Ferne, oben auf einem Hügel, erkennen wir eine riesige Burganlage. Es ist das Kastell Mouros. Wie der Name vermuten lässt, ist es eine Burg, die die Mauren im 8. oder 9. Jahrhundert erbauten. Der portugiesische König Alfons I. eroberte die Burg 1147. Die Portugiesen nutzten die Anlage kaum noch und die Burg verfiel in den folgenden Jahrhunderten.

Weiter unten am Hügel steht ein Schloss, das dem Schloss Neuschwanstein in Bayern sehr ähnelt. Es ist der Palast den Freiherren von Regaleira, Palácio da Regaleira. Dieses Schloss wurde ungefähr um die gleiche Zeit wie Neuschwanstein, im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts, errichtet.
Wir blicken jetzt wieder auf das Königsschloss, den Paço Real. König Manuel ließ das Schloss Anfang des 16. Jahrhunderts erweitern und den Ostflügel anbauen. Man erkennt den Anbau an den verzierten Fenstern. Es ist der manuelinischen Stil, benannt nach Dom Manuel I.. Während seiner Herrscherzeit entstand dieser Baustiel in Portugal. Ganz im Osten steht der Torre da Meca. In diesem Turm befindet sich der Raum, den wir jetzt besuchen. Es ist der Wappensaal, der Sala dos Brasões. Der Raum hat eine hohe sechseckige konisch zulaufende Decke verziert mit Gemälden von Wappen der 72 Adelsfamilien und Hirschen. Im Zenit erkennen wir wieder das portugiesische Wappen. Etwas weiter unten erblicken wir in achteckigen Feldern Hirsche. Die waren damals wohl ein beliebtes Jagdobjekt.
Die Wände des Raumes zieren Bilder mit bemalten Keramikfliesen, die im 18. Jahrhundert hinzugefügt wurden. Sie stellen wohl Szenen aus dem damaligen höfischen Leben dar.
Zwischen zwei Ecken habe ich 12 Felder mit Wappen gezählt. Acht zwischen den Rundbögen und jeweils 2 bis zur Hälfte des jeweiligen Bogens. Da der Raum 6 Ecken hat, gibt es rundherum also 72 Wappenfelder.
Zu einem Schloss gehört auch eine Kirche. Wir werfen einen Blick hinein. Der Raum ist ebenfalls mit Keramikfliesen verziert.
Zum Schluss begeben wir ins noch in die Küche. Es ist ein monumentaler Raum, der wegen der Brandgefahr in angemessener Entfernung von den übrigen Sälen errichtet wurde. König Johann II., er regierte vor König Manuel I., ließ sie im 14. Jahrhundert bauen. An der einen Längswand befinden sich lange Reihen von Kochstellen. Die Decke mündet als Rauchabzug in zwei riesige Kamine. Diese kolossalen Kamine sind ein auffälliger Teil des Königspalast von Sintra. Sie sind schon von Weitem gut zu erkennen.
Jetzt verlassen wir das Schloss und werfen noch einen Blick auf die Umgebung.
Es ist die Altstadt von Sintra, auf die wir blicken. Einige Häuser haben einen schlossartigen Charakter. Das Gebäude dort hinten mit dem auffälligen Turm ist das Rathaus von Sintra.



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"Portugal, der Königspalast in Sintra, der Paço Real" ansehen!

Aufgenommen am 09. April 2013, bitte Lautsprecher einschalten!


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