Wir kommen von den Höhlen Marble Arch Caves
und fahren nach Donegal. In der Bucht von Donegal, der Donegal Bay,
soll es eine Seehundkolonie geben. Die wollen wir sehen.
Jetzt
sind wir in Donegal. Die Stadt liegt an der Mündung des Flusses
Eske und war eine alte Wikinger-Siedlung. Der Name Donegal stammt
vom gälischen Wort "Dun na nGall", was übersetzt
bedeutet: "Fort der Fremden".
An einer Anlegestelle am Fluss in Donegal besteigen wir ein Schiff,
einen "Donegal Bay Waterbus". Das
Schiff
hat einen geringen Tiefgang und kann auch in einer Wassertiefe von
nur einem Meter fahren. Es hat keinen Propellerantrieb, sondern
einen Wasserstrahlantrieb, ähnlich wie ein Jet-Ski.
Mit dem Schiff werden wir von Donegal durch die Bucht bis zu dem
Ort fahren, wo die Seehunde sind. Zuerst kommen wir an den Ruinen
einer alten Franziskaner-Abtei in Donegal vorbei. Auf der Nordseite
der Bucht stehen viele Häuschen, in die Urlauber einziehen
können, die Privatsphäre und Ruhe schätzen. Zwischen
zwei weißen Häusern steht ein Gebäude mit einer
alten Steinfassade. Es ist eine alte Scheune, in der sich heute
drei Schlafzimmer mit
einer
Küche und einem Wohnzimmer befinden.
Auf der Südseite der Bucht kommen wir jetzt an Austenzuchtbänken
vorbei. Das klare und saubere Wasser rund um Irland bietet gute
Bedingungen für die Austernzucht. Die Republik Irland ist der
zweitgrößte Austernproduzent in Europa.
Jetzt biegt das Schiff in einen Seitenarm der Bucht ab. Dort auf
einer Sandbank liegen viele Seehunde. Sie ruhen sich gerade aus.
Als wir das Gebiet wieder verlassen begeben sich zwei Tiere ins
Wasser. Ob sie wohl vom Schiff Futter erwarten? Wer weiß.
Auf dem Rückweg werfen wir einen Blick auf die Insel Ballyboyle.
Auf ihr stehen einige Hotels und Pensionen und auch ein Castle.
Wir nähern uns wieder dem Ort Donegal. Jetzt sind wir wieder
in Donegal und blicken auf die Ruinen eines alten Franziskaner-Klosters.
Wir besuchen die Klosteranlage. Das Kloster wurde um 1474 gegründet.
Im Jahr 1588 wurde das Kloster von den Engländern überfallen.
Den meisten Klosterbrüdern gelang jedoch die Flucht. Die Engländer
nutzten die Klosteranlage als Garnison. Erst 1592 gelang es den
Einheimischen das Kloster zurück zu gewinnen. Es wurde wieder
instand gesetzt und im Jahr 1600 lebten 40 Brüder in dem Kloster
.
Dies währte jedoch nicht lange. Bereits im Jahre 1601 mussten
die Brüder vor den herannahenden Truppen des englischen Gouverneurs
von Derry, fliehen. Sowohl das Kloster als auch der Ort wurden besetzt.
Während der Kämpfe wurde das Kloster ein weiteres Mal
durch ein Feuer zerstört. Es sind nur wenige Überreste
erhalten geblieben. Die sehen wir uns jetzt an.
Von
dem Kirchenschiff und dem zugehörigen südlichen Seitenschiff
blieben nur die Südwand, die Nordwand und die Klosterarkaden
im Norden teilweise erhalten.
Vor der Nordwand, auf dem Friedhof steht ein großes keltisches
Kreuz. Weiter hinten an der
Grundstücksgrenze
sind einige aufwändig gestaltete Grabanlagen zu sehen.
Unten in der Nähe des Schiffsanlegers des Waterbus
steht
eine Statue. Es ist der Ur-Ur-Großvaters desjenigen, der 1595
bis 1603 einen Aufstand gegen die englische Besetzung führte.
Das war ein Besuch der Bucht von Donegal.