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noch weitere erscheinen)
Von
Lisdoonvarna, unserem Feriendomizil, fahren wir zunächst durch
das baumlose Land in Richtung Galway. Bei Kinvarra kommen wir an einem
mächtigen Gebäude vorbei. Es ist Dunguaire Castle. das Gebäude
ist keine Burg im militärischen Sinn, sondern ein typisches Tower
House. Auf dem Rückweg werden wir diese Gebäude genauer
ansehen. In Galway verlassen wir die Küste und durchqueren in
eine seenreiche Landschaft. Nach ungefähr einer halben Sunde
erreichen wir Kylemore Abbey.
Kylemore Abbey ist das älteste irische Benediktinerkloster. Die
Gemeinschaft der Nonnen, die hier seit 1920 ihren Wohnsitz hat, blickt
auf eine lange Geschichte zurück. Gegründet wurde diese
Abtei 1665 in Belgien, im Ort Ypern. Was
verbindet nun die Abtei in Ypern mit Irland? In den Zeiten der Verfolgung
der Iren durch die Engländer sandten viele irische Adelige ihre
Töchter zur Ausbildung und religiösen Erziehung zu den Nonnen
nach Ypern. Die Abtei erfreute sich der Schirmherrschaft vieler im
Exil lebender einflussreicher irischer Familien. Zu Zeiten der Aufständen
der irischen Jakobiten zogen die Nonnen auf Wunsch von Jakob II. nach
Dublin. Nach dessen Niederlage in der Schlacht am Fluss Boyne kehrten
sie jedoch 1690 nach Ypern zurück. Als die Abtei in Ypern zu
Beginn des 1. Weltkrieges zerstört wurde, suchte die Nonnen zunächst
Zuflucht in England, bevor sie im Dezember 1920 nach Kylemore zogen.
Das Schloss von Kylemore ließen Mitchell und Margaret Henry
um 1870 errichten. Margaret Henry verstarb 1874, drei Jahre nach Fertigstellung
des Schlosses in Ägypten. Sie
wurde nach Kylemore zurück gebracht und im dortigen Mausoleum
begraben. Mitchell Henry ließ zum Andenken an seine Frau eine
Kirche errichten. 1903 verkaufte Mitchell Henry das Schloss an den
Herzog und die Herzogin von Manchester und 1920 erwarben die Nonnen
des Benediktinerordens das Schloss und das zugehörige viertausend
Hektar große Land. Die Nonnen eröffneten hier sodann ein
internationales Internat und eine Tagesschule für ortsansässige
Mädchen.
Wir sind in der Haupteingangshalle der Abtei. Diese und die angrenzenden
Räume wurden restauriert und sind für die Öffentlichkeit
zugänglich. Sie sehen sehr schmuck aus. Die restlichen Räume
der Abtei bewohnen die Nonnen und die Internatsschülerinnen.
Das Schloss wurde aus Granit errichtet, ein Gestein, mit dem hier
in Irland viele Gebäude gebaut wurden.
Zum Schloss gehört auch ein Garten. Er liegt 1,6 Kilometer von
dem Hauptgebäude entfernt.
Ein Shuttle-Bus bringt uns zu dem viktorianischen „Walled Garden“,
dem ummauerten Garten. Er wurden zur selben Zeit wie das Schloss angelegt.
Eine Ziegelmauer umgibt eine Fläche von 2,4 Hektar. Zur Zeit
der Henrys diente der Garten nicht nur als Zier- sondern auch als
Obst- und Küchengarten. Nach dem Verkauf des Anwesens 1903 verwilderte
er. Erst im Jahr 2000 wurde der Garten auf Initiative der Nonnen rekonstruiert
und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Wir betreten die Gartenanlagen durch ein kleines Tor und stehen im
"Formal Flower Garden", dem Ziergarten.
Vor uns erscheint eine akkurat gestaltete Anlage mit vielen Blumenbeeten
und exotischen Bäumen in den Rasenflächen.
Im nächste Gartenabschnitt stehen wir in einem Gemüse- und
Kräuter-Garten, dem "Kitchen & Herb Garden". An
den Pflanzen stehen kleine Schilder, die uns sagen, wie die Pflanze
heißt, die wir gerade
betrachten. Auch dieser Garten ist exakt und sorgfältig angelegt.
Hier können wir Artischocken blühen sehen.
Zum Schluss kommen wir noch in den "Cut Flower Garden",
dem Schnittblumen-Garten.
Am Eingang zu den Gärten steht ein sehr alter Baum. Auf ihn haben
sich einige Pflanzen angesiedelt. Und dort steht noch ein riesiger
Baum. Der muss auch sehr alt sein. Er hat eine mächtige Baumkrone. Der
Shuttle Bus bringt uns wieder zurück zum Schloss. Wir sind jetzt
in dem restlich Park des Anwesens und schlendern am See entlang, dem
Pollacapall Lough, zu der neugotische Kirche, die Mitchell Henry zum
Andenken an seine 1874 verstorbene Frau Margaret errichten ließ.
Wir betreten die Kirche. Ein dekorativer Kirchenraum der englischen
Hochgotik empfängt uns. Die Qualität der gemeißelten
Ornamente im Innenraum ist atemberaubend, wie auch die farbigen Bleiglasfenster
hinter dem Altar. Die
Säulen sind aus farbigen Marmor, der aus irischen Provinzen stammt.
Die grün marmorierten Säulen stammen aus der Provinz Connemara,
das ist die Provinz, in der wir uns gerade befinden.
Draußen vor der Kirche ist ein kleiner Friedhof, auf dem keltisch
Kreuze stehen.
Die Kirche ist auch außen reichhaltig verziert.
Die Regenwasserabläufe am Dach werden von weiblichen Wesen gestützt.
Jede Figur hält einen anderen Gegenstand schützend vor ihre
Brust.
Das war ein Besuch in Kylemore Abby und den zugehörigen Gärten.
Es hat uns sehr beeindruckt. Jetzt fahren wir über Cong Abbey
und Dunguaire Castle zurück nach Lisdoonvarna.
Mit einem Klick auf das
YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Irland - Kylemore Abby &Garden" starten.
Aufgenommen am 7. August 2009 - Bitte Lautsprecher einschalten!
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