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Wir sind dann mal unterwegs in Spanien mit einem Bus auf dem Jakobsweg.
Sehr früh sind wir angereist und gegen Mittag sind wir an unserem
Hotel in Barakaldo, einem Ort im Großraum Bilbao, angekommen.
In den nächsten Tagen werden wir mit dem Bus entlang des oberen
Jakobsweges bis nach Santiago de Compostela fahren. Heute
werden wir uns Bilbao anschauen. Die Metro, sie wurde 1995 in Betrieb
genommen, bringt uns von der Station Ansio nach Moyúa. Es
sind sehr moderne Züge, in denen man während der Fahrt
durch alle Wagen hindurch gehen kann.
Ein blinkender Punkt zeigt uns auf einem Linienplan über der
Tür an, an welcher Station der Zug als nächstes hält.
Das ist touristenfreundlich. An
der Station Moyúa steigen wir aus und gelangen durch einen
markanten Ausgang auf den Plaza Moyúa. „Gürteltier“
hat unsere Reiseleiterin den von Norman Forster entworfenen Metro-Zugang
genannt. Er sieht wahrhaftig so aus.
Wir gehen die Gran Via hinter zum Fluss Nervión. Auf der
anderen Seite des Flusses liegt die Altstadt. Vor der Brücke,
der „Ponte de Arenal“, erblicken wir auf der rechten
Seite ein auffälliges Gebäude.
„F-C de Santander a Bilbao“ steht über dem Eingang.
Was ist das? Wir sind neugierig und gehen hinein. Es ist der Bahnhof
einer Eisenbahnlinie, die Bilbao-Concordia-Station. Im Erdgeschoss
sind die Fahrkartenschalter und Anzeigetafeln und darüber befinden
sich die Bahnsteige und Gleise. Dort steht ein moderner Triebwagenzug
und ganz am Ende der Gleise steht eine ältere, kleine Dampflokomotive.
Der Bahnhof wurde um 1902 im Baustiel der Moderne errichtet und
ist die Kopfstation einer Schmalspurbahn, die Routen zu verschiedenen
Bereichen der nördlichen Küste bediente. Heute verkehren
hier Züge nach Balmaseda und weiter nach Santander. Auf
der anderen Seite des Flusses steht das „Teatro Arriaga“.
Das Theater, das wir hier sehen, ist nicht das erste an diesem Ort.
Das jetzige Gebäude wurde nach einem Brand 1919 neu errichtet
und 1983 nach einer Überschwemmung, die das gesamte historische
Zentrum betraf, restauriert und teilweise umgebaut. Die ehemals
im Erdgeschoß vorhandenen Geschäfte wurden dabei entfernt.
Das Theater trägt den Namen des baskischen Komponisten Juan
Crisóstomo de Arriaga, der Anfang des 19. Jahrhunderts lebte.
Mit dem Aufleben des spanischen Nationalismus Ende des 19. Jahrhunderts
wurde er wiederentdeckt und ihm zu Ehren das Theater benannt.
Vor uns liegt die Altstadt von Bilbao. Durch enge Gassen begeben
wir uns zum „Plaza Nuevo“. Auf dem Weg dort hin erblicken
wir im Straßenpflaster das Symbol, das uns anzeigt, dass wir
auf dem Jakobsweg sind, die Jakobsmuschel. Hier verläuft der
Camino de la Costa, der Küstenweg, der auf dem Teilstück,
das direkt an der Küste verläuft, auch Camino del Norte
genannt wird. Durch einen Torbogen gelangen wir auf den Plaza Nuevo.
Es ist ein quadratischer Platz im klassizistischen Stil mit vielen
Bars und Geschäften unter den Arkaden. Jeden Sonntagmorgen,
so wie heute, gibt es hier einen Flohmarkt. Um 1820 wurden die Gebäude
mit den Arkaden errichtet. Am
Fluss Nervión genießen wir die den Blick auf die interessanten
Bauwerke bei einer Tasse Kaffee. Das zugehörige Café
befindet sich im Untergeschoss eines Musik-Pavillons. Ein sehr interessantes
Bauwerk. Das Gebäude wurde ungefähr zur gleichen Zeit,
wie der Bahnhof, in dem wir vorhin waren, errichtet und ähnelt
diesem auch im Baustil. Uns gefällt diese Architektur.
Auf dem Weg flussabwärts kommen wir zunächst an den alten
Schuppen vorbei, den „Tinglados del Arenal“. In ihnen
befinden sich heute Marktstände.
Wir werfen noch einen Blick zurück und uns fällt ein merkwürdiges
Gebäude auf, das alle Häuser überragt. In diesem
Gebäude befindet sich ein Aufzug, mit dem man zum Etxebarria
Park oben auf dem Hügel gelangen kann. Im Rahmen der Umstrukturierung
der Stadt von der Schwerindustrie zu einem Dienstleistungszentrum
wurde dort oben um 1980 ein Stahlwerk abgerissen und das Gelände
in eine Parklandschaft umgewandelt. In Erinnerung an die damalige
Nutzung des Geländes ist der Schornstein der ehemaligen Gießerei
stehen geblieben.
Stromabwärts kommt jetzt die Brücke, "Puente del
Ayuntamiento", in Sicht. Es ist eine Klappbrücke, die
heute jedoch nicht mehr in Betrieb ist. Seit 1969 wir sie nicht
mehr geöffnet.
Bei der Brücke steht das Rathaus von Bilbao. Es wurde um 1890
auf dem Gelände des ehemaligen Kloster San Agustín errichtet.
Auf dem Kiesbeet vor dem Rathaus werden wir daran erinnert, dass
Bilbao um 1300 gegründet wurde.
Vor dem Rathaus steht eine Skulptur von Jorge Oteiza. Die Inschrift
auf dem Sockel lautet: "Variante ovoide de la desocupación
de la esfera". Es gibt viele Übersetzungen und Interpretationen
dieser Inschrift. Für mich soll die Skulptur wohl symbolisch
den Verlust des Industriestandortes und den Folgen für die
Menschen – die Arbeitslosigkeit - darstellen; Aufbruch vorhandener
Strukturen, Flüchtigkeit der Inhalte und zurückbleibende
Inhaltslosigkeit. Wir
nähern uns dem Guggenheim-Museum. Vor uns erblicken wir eine
moderne Fußgängerbrücke, die Calarava-Brücke.
Sie wurde benannt nach dem spanischen Architekten Santiago Calatrava.
Extravagant sieht sie aus mit ihren geschwungenen Linienführungen
und sie hat als Krönung einen Glasboden. Ein typisches Calatrava
Bauwerk. Dort
hinter der Hochbrücke kommt das Guggenheim-Museum in Sicht.
Um zum Museum zu gelangen, müssen wir auf die andere Seite
des Flusses. Wir gehen weiter bis zur Fußgängerbrücke
bei der Universität und bewundern auf dem Weg dort hin die
interessanten Gebäude auf dieser Seite des Flusses. Jetzt
sind wir bei der Universität und werden über die Pedro
Arrupe Brücke zur anderen Flussseite hinüber gehen.
Das Guggenheim-Museum werden wir am vorletzten Tag unserer Rundreise
entlang der Jakobswege besuchen. Heute genießen wir den Anblickt
des fantastischen Gebäudes bei angenehmer Live-Musik und einem
spritzigen Gläschen baskischen Weißwein, den Txakoli,
der im Baskenland in der Regel als Aperitif getrunken wird.
Jetzt machen wir uns auf den Rückweg und kommen am höchsten
Gebäude Bilbaos, dem 165 Meter hohen "TORRE IBERDROLA",
vorbei. Er steht beim Euskadi-Platz. Dort steht auch ein schmuckes
Haus, das wie ein Gebäude aus der Zeit des Klassizismus aussieht.
Es ist jedoch ein Neubau, der 2010 fertig gestellt wurde. Bedingt
durch die Umstrukturierung Bilbaos wurde auch dieser Platz umgestaltet.
Ja, wo sind wir hier eigentlich? Abandoibarra heißt dieser
Ortsteil von Bilbao. Früher war es ein reines Industriegebiet,
in dem sich als größte Industrieanlage die Werft Euskalduna
befand. Mit der Schließung der Werft im Jahre 1984 musste
das Gebiet einer neuen Nutzung zugeführt werden.
Unterhaltung, Bildung und Service sind die neuen Nutzungskonzepte.
Dazu gehört als wichtigste Attraktion das Guggenheim-Museum,
an dem wir vorhin vorbei gekommen sind. Auch der Doña Casilda
Park, durch den wir jetzt gehen, wurde im Rahmen der Sanierung des
Gebietes erweitert. Vor mehr als 100 Jahren hat Casilda Iturrizar
das Gelände der Stadt gestiftet und es wurde hier der größte
Park der Stadt im romanischen Stiel errichtet.
Aus einem Zelt oberhalb des Parks hören wir den Schlager „Marina“
aus den 50. Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Rocco
Granata hat ihn damals gesungen und er wurde in vielen Ländern
ein großer Erfolg.
Über den Plaza Campuzano kommen wir zum Plaza Moyua und dort
steigen wir wieder in die Metro, um zu unserem Hotel zu gelangen.
Morgen werden wir zu unserer Rundreise entlang der Jakobswege starten.
Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Jakobsweg - Bilbao, ein Stadtspaziergang"
Aufgenommen am 11. September 2011, bitte
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