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Wir sind dann mal unterwegs in Spanien auf dem Jakobsweg

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16. September 2011
In Santo Domingo de la Calzada beim Hühnerwunder
(bewegt die Maus auf die Bilder, wenn eine Hand erscheint, klickt das Bild an und es erscheint ein größeres Bild.)

Wir kommen von Barakaldo und fahren durch Bilbao Richtung Süden hinauf in die Berge.
Santo Domingo de la Calzada ist unser erstes Ziel. Der Ort liegt am "französischen Jakobsweg", dem Camino de Santiago. Es ist der Jakobsweg in Nordspanien, der von den Pyrenäen durch das Hochland nach Santiago de Compostela verläuft. Ihm werden wir in den nächsten Tagen folgen. Wir fahren jetzt von etwas mehr als Meeresspiegelhöhe hinauf auf eine Höhe von zirka 640 Metern.
Dort in der Ferne ist ein markanter Kirchturm zu sehen. Es ist der Turm der Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada. Bald haben wir unser erstes Ziel erreicht.
Jetzt sind wir im Ort und halten bei einer schmalen Gasse an, durch die wir direkt zur Kathedrale gelangen. Gegenüber dem mächtigen Torbogen der Kathedrale steht das Gebäude des Parador de Santo Domingo. Durch ein Fenster werfen wir einen Blick hinein. Was wir sehen, macht uns neugierig. Also gehen wir um die Ecke auf den Plaza del Santo und betreten den Parador. Es ist ein Gebäude aus dem 12. Jahrhundert, das als Pilgerhospiz errichtet wurde. Heute befindet sich in diesem Gemäuer ein elegantes Hotel. In der prächtigen Eingangshalle zieren gotische Bögen und Steinsäulen den Raum. Sie sollen noch aus der Zeit, in der das Gebäude errichtet wurde, stammen. Es ist ein beeindruckender Raum.
Schräg gegenüber dem Parador am Plaza del Santo steht die Kathedrale. Das reich verzierte Portal an der Südseite der Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert. Um in die Kirche zu gelangen müssen, wir uns zu einem Nebeneingang, den Eingang für Touristen. Dazu müssen wir wieder zurück zu der mächtigen Vorhalle, an der wir vorhin vorbei gekommen sind. Sie wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts errichtet und diente der Verteidigung der Kirche. Es waren damals kriegerische Zeiten, weshalb die Kirche zu einer Festung ausgebaut wurde. In dem Gewölbe befindet sich auch ein Eingangsportal zur Kirche. Die schlichte Gestaltung dieses Portals ist wohl bedingt durch die damaligen unruhigen Zeiten.
Jetzt sind wir in der Kathedrale und blicken zuerst auf das große Altarbild aus dem 16. Jahrhundert. Auch das Chorgestühl hinter uns ist aus dem 16. Jahrhundert. Damals war das Chorgestühl häufig die einzige Sitzgelegenheit in den Kirchen. Mönchen und Priestern, die mehrmals zum gemeinsamen Gebet zusammen kamen, diente es zwischendurch als Sitzgelegenheit. Die gläubigen Kirchenbesucher mussten dagegen dem Gottesdienst stehend beiwohnen. In vielen Kirchen wurde das Chorgestühl wieder entfernt. Hier können wir das, mit Schnitzereien, reich verzierte Gestühl noch bewundern.
Heute gibt es für die Gläubigen auch Sitzgelegenheiten. Allerdings blickt man von hier auf die Rückseite des Chorgestühls. Das große Altarbild kann man von hier nicht sehen.
Unser Blick gleitet nach oben zu den aufwendig gestalteten Deckengewölben. Jedes Deckenfeld ist anders gestaltet - nichts Eintöniges.
Im südlichen Seitenschiff erblicken wir das, wovon in den Berichten über diesen Ort immer gesprochen wird, den Hühnerstall. Wieso befindet sich in einer Kathedrale ein Hühnerstall. Das muss eine besondere Bewandtnis haben. So ist es.
Es war einmal, so fangen alle Märchen und Legenden an. Im 14. Jahrhundert pilgerte eine Familie auf dem oberen Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Sie übernachteten in einem Wirtshaus Santo Domingo de la Calzada. Die Wirtstochter fand den Sohn der Familie sehr attraktiv und versuchte ihn zu verführen. Er war jedoch fromm und keusch und wies sie zurück. Die Verschmähte wandte sich ab, sann auf Rache und versteckte einen Silberbecher in seinem Gepäck. Am nächsten Morgen bezichtigte sie ihn des Diebstahls. Der Jüngling wird daraufhin festgenommen und nach kurzem Prozess verurteilt und aufgehängt. Die Eltern zogen traurigen Herzens weiter nach Santiago. Auf dem Rückweg kamen sie wieder an der Richtstatt vorbei, wo sie ihr Sohn ansprach. Er sagte, er sei gar nicht tot, da ihn Santo Domingo die ganze Zeit gehalten habe. Die Eltern eilten sofort zum Richter, der im Wirtshaus gerade ein Huhn und einen Hahn verspeiste. Sie berichteten ihm von dem Vorgefallenen. Der Richter lachte daraufhin herzhaft und sagte, dass ihr Sohn so tot sei wie die beiden Hühner vor ihm. Kaum gesagt, erheben sich die Hühner und fliegen davon. Daraufhin wurde der Jüngling vom Galgen genommen und die Familie reiste nach Hause. Seit diesem Ereignis steht hier in der Kirche ein spätgotischer Käfig in dem ein Huhn und ein Hahn leben. Schaut, da ist der Kamm des Hahns zu sehen. Für wenige Wochen leben die Tiere hier in der Kirche, dann werden sie ausgetauscht.
Wer war das, der dem Jüngling half? Santo Domingo hat er ihn genannt. Hier in der Kirche steht der Sarkophag von Santo Domingo. Er lebte um 1100 als Einsiedler in dieser Gegend und war ein Förderer der Pilgerfahrt. Das Gebäude, in dem sich heute der Parador befindet, hat er als Pilgerherberge gegründet. In der Fassade des Südportals der Kirche hatten wir sein Standbild schon gesehen.
Beim Verlassen des Kirchenraumes kommen wir an einem stark verzierten Pfeiler vorbei. Es soll ein Überrest von der 1235 vollendeten romanischen Kirche sein. Mit dem Bau der Kathedrale wurde um 1158 begonnen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie mehrere Male umgebaut und erweitert. Wenn man sich näher damit befasst, wird man die verschiedenen Baustufen erkennen können. Bei jeder Erweiterung wurden die dann üblichen Stilelemente verwendet.
Die Kathedrale hat auch einen Turm. Er steht neben der Kirche. Es ist der vierte Turm der Kathedrale. Er wurde Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet. Um ihn in seiner ganzen Größe und Pracht zu erfassen, begeben wir uns auf den Plaza Mayor.
Hier steht das Rathaus von Santo Domingo de la Calzada. Das Turmgebäude in der Mitte hat einen Tordurchgang. An ihm sind wir vorhin auf der anderen Seite, bei der Ankunft im Ort, vorbei gefahren.
Hier vom Plaza Mayor können wir den Turm der Kathedrale in seiner ganzen Größe erfassen. Er ist 69 Meter hoch und ist in drei Teile gegliedert. Von einem quadratischen Grundriss über einen achteckigen Aufbau mündet der Turm in eine runde Laterne. Mit zunehmender Höhe wird der barocke Bauschmuck immer filigraner.

Auf dem Weg zurück zum Bus kommen wir an einem etwas verwilderten Klostergarten vorbei und in den schmalen Gassen begegnen uns einige Pilger. Am Plaza Santo besuchen wir noch eine kleine Kapelle. Sie befindet sich gegenüber der Kathedrale. Eine Fensterscheibe besagt, dass im Jahre 2009 hier ein 900 jähriges Jubiläum gefeiert wurde. Es mag die Kapelle des Einsiedlers Santo Domingo de la Calzada sein, dem Namensgebers dieses Ortes. Er lebte von 1019 bis 1109.
Im Straßenpflaster erkennen wir eine Jakobsmuschel. Die zeigt uns an, dass wir uns auf dem Jakobsweg bewegen.

Wir fahren jetzt weiter. Burgos ist unser nächstes Ziel.



Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Jakobsweg - Santo Domingo und das Hühnerwunder" ansehen.
Aufgenommen am 16. September 2011, bitte Lautsprecher einschalten!


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Stockholm, eine Stadtrundfahrt
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