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Mit der Seilbahn sind wir hinauf zum Tropischen Garten gefahren.
Einer der Eingänge zum Garten direkt liegt gegenüber der
Bergstation der Seilbahn.
Im 18. Jahrhundert entstand hier ein Blumengarten, in dem im 19.
Jahrhundert ein schlossartiges
Gebäude errichtet wurde. Später wurde in dem Gebäude
in ein Hotel, das „Monte Palace Hotel“, eingerichtet.
Im Jahre 1987 erwarb José Manuel Berardo dieses Gelände.
Inspiriert durch seine Reisen nach Japan und China ließ er
den Park so erweitern, wie wir ihn heute zu sehen bekommen. Im Jahre
1991 wurde der Garten nach Beendigung der vierjährigen Umbauphase
eröffnet. Vom
Eingangspodest müssen wir zunächst eine Treppe hinunter
steigen, um in den Park zu gelangen. Entlang einer Steilwand an
der rechten Seite ist auf farbenfrohen Kachelbildern die Geschichte
Portugal dargestellt. Und
in einem Gebäude links des Weges befindet sich eine Ausstellung
von Steinfiguren aus Simbabwe und diversen Museen. Im
nächsten Gebäude stehen wir vor einer umfangreichen Mineraliensammlung.
Weitere
Kachelbilder säumen unseren Weg. Schauen wir doch eines mal
genauer an. Was wird dort dargestellt? Im
oberen Bild wird der Kampf gegen die Pest, darunter der Kampf gegen
die Mauren und ganz unten die Entdeckung der Kanarischen Inseln
durch die Portugiesen dargestellt. Die Pest kam 1348 nach Portugal
und tötete etwa die Hälfte der Bevölkerung. 1340
kämpfte Portugal zusammen mit dem König von Kastilien
gegen Sultan Abu al-Hasan den maurischen Herrscher vom Königsreich
Granada. Und um 1330 entdeckten die Portugiesen die Kanarischen
Inseln. Später besetzten die Seefahrer des Königs von
Kastilien die Inseln und seitdem gehören zu Spanien.
So viel zu Ausstellungen und Geschichte. Wir
gehen durch einen Wald, der auf dem Plan des Parks „Laurissilva“
genannt wird. Was bedeutet „Laurissilva“? Die Bezeichnung
kommt aus dem Lateinischen und setzt sich aus den Worten „Laurus“
für Lorbeerbaum und „Silva“ für Wald zusammen.
Es ist als ein Lorbeerbaumwald, durch den wir gehen. Lorbeerbaumwälder
sind auf Madeira Naturwälder und bedecken ca. 20% der Oberfläche
der Insel. Sie wachsen in Höhen von 300 bis 1300 Metern.
Der Tropische Garten erstreckt sich über eine Fläche von
70.000 m². In ihm werden wir sowohl Pflanzen der einheimischen
Flora, wie den Lorbeerwald, durch den wir eben gegangen sind, als
auch Natur und Kunst aus unterschiedlichen Kontinenten zu sehen
bekommen. Im
südlichen Orientgarten stehen wir jetzt vor einem Teich, in
dem viele Koi-Karpfen schwimmen. Der Koi ist eine Zuchtform des
Karpfens. Das Wort stammt aus dem Japanischen und ist die Kurzform
des japanischen “Nishikigoi“, was wörtlich übersetzt
„Brokatkarpfen“ heißt. Es gibt sehr viele verschiedene
Zuchtformen, die sich alle etwas unterscheiden. Charakteristisch
für diesen Fisch sind die variierenden Zeichnungen in unterschiedlicher
Farbe und Form, sowie die zum Teil sehr ausgeprägten Barteln
am Maul des Fisches. Kürzlich
hatten wir in einem Bericht erfahren, dass bei der Nachzucht nur
sehr wenige Fische mit stark ausgeprägten Farbzeichnungen auftreten.
Das sind dann die teuersten Exemplare. Die größere Anzahl
hat eine weniger ausgeprägte Musterung. Die sind erschwinglicher.
Hier in diesen Teichen erblicken wir überwiegend die preiswerteren
Exemplare. Es ist schön, dass wir durch eine Glasscheibe an
der Seite des Teiches die Fische auch unter Wasser beobachten können. Schaut
euch das an, dort steht ein Baum, bei dem aus der Krone neue Blätter
sprießen, wie wir sie von Farnen her kennen. Ja, das ist ein
Baum-Farn. Baumfarne wachsen überwiegend in tropischen und
subtropischen Gebieten der Erde.
Am südlichen Ende des Parks blicken wir auf die Strecke, auf
der die Korbschlitten hinunter fahren. Und was sehen wir? Auch
Autos und Motorräder fahren auf dieser Stecke. Ob die immer
auf die Korbschlitten Rücksicht nehmen? Man kann es nur hoffen. Jetzt
sind wir im Zentrum des Parks, beim großen See angelangt.
Ein Schwanenpaar begrüßt uns. Ein Wasserfall, Springbrunnen
und etliche Skulpturen schmücken dieses Ensemble. Auch eine
Wasserschildkröte lebt hier.
Dieser Teil des Parks scheint mir in seiner Struktur aus dem 19.
Jahrhundert zu stammen. Das
war die Zeit, in der ein Parkbesitzer, der etwas auf sich hält,
unbedingt auch eine Grotte haben muss. Hier ist die Grotte. Im Innern
schmücken Heiligenfiguren und Symbole die Wände. Und in
der Mitte steht ein Gerüst mit vielen Glocken.
Beim Verlassen der Höhle blicken wir auf etwas, was wie eine
Bastion, bestückt mit vielen Rohren aussieht. Sind das Kanonenrohre?
Nein, es sind Rohre, aus denen nur Wasser heraus strömt. Nebenan
ist noch eine Grotte. Zwei römische oder griechische Göttinnen
laden die Gäste zu Eintreten ein. Sind das vielleicht Nymphen,
die rechts und links neben dem Eingang stehen? Nymphen sind geheimnisvolle
Naturgeister, auf die man schon in der griechischen und römischen
Mythologie trifft. Sie sind die Personifikation der Natur und ihrer
Kräfte. Sie galten als die wohltätigen Geister der Orte,
wie Berge, Bäume, Wiesen oder Grotten, die sie beschützten
und bewachten. Der Raum ist leer, aber er hat fließendes Wasser
an den Wänden. Oberhalb
des Teiches mit den Wasserfällen begegnet uns ein Pfau. Es
ist ein männliches Tier mit einer langen Schleppe. Wie lang
die wohl sein mag? Bis zu 1,50 Meter können diese Oberschwanzdeckfedern
lang werden. Es ist schwer abzuschätzen, wie lang die Schleppe
dieses Pfaus ist. Sie scheint recht lang zu sein. Zu einem fächerförmigen
Rad hat er sie leider nicht aufgestellt, es fehlte dazu wohl der
weibliche Partner, für den er seine Zierde zeigt. Schade, wir
hätten das Rad gerne gesehen. Er bewegt sich mit der Schleppe
doch sehr geschickt durch das Unterholz. Immer, wenn nötig,
hebt er sie an, um nicht hängen zu bleiben.
Jetzt nähern wir uns dem Ausgang und kommen dort an den Soldaten
einer Terrakotta-Armee vorbei. Sie sind kunstvoll farbig gestaltet.
Ob die Terrakotta-Armee in China ursprünglich auch so farbig
aussah? Forscher versuchen das zu ermitteln.
So, jetzt verlassen wir nach fünf Stunden den Park. Es ist
eine sehenswerte Anlage, die man unbedingt gesehen haben muss, wenn
man nach Madeira reist. Die Seilbahn bringt uns wieder hinunter
zur Talstation.
Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Madeira - Im Tropischen Garten bei Funchal
Aufgenommen am 06. März 2012, bitte
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Sollte das Video oben nicht starten, dann bitte das Symbol "KPE-VIDEO"
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