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Wir sind dann mal auf Madeira

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3. und 4. März 2012
Ein Spaziergang durch Funchal
(bewegt die Maus auf die Bilder, wenn eine Hand erscheint, klickt das Bild an und es erscheint ein größerres Bild.)

Letztes Mal hatten wir Parks in Funchal besucht. Heute wollen wir die Stadt erkunden. Wir gehen wieder hinunter zum Kreisverkehr „Rotunda do Infante“. Durch die Arkade neben dem Gebäude links geht es hinunter zum Hafen. Wir biegen jedoch links ab in die Avenida Arriaga. Nicht weit hinter dem „Parque de Santa Catarina“ erblicken wir mitten auf dem Gehweg eine mächtige Statue.
Das muss das Denkmal einer wichtigen Persönlichkeit sein, das so exponiert aufgestellt wird. Auf dem Sockel steht es, es ist Zarco, der portugiesische Entdecker Madeiras. Er steht auf der Kreuzung der Straßen Avenida Arriaga und Avenida Zarco. Die Statue wurde 1934 eingeweiht.
Rechts neben dem Denkmal steht ein Gebäude, dessen Toreingang unsere Neugier erweckte. Gehen wir mal hinein. Die Kachelbilder an den Wänden waren es, die wir aus der Ferne erspähten. Sind sie nicht wunderschön? Es sind typische portugiesische Kachelbilder, aus dem 17. Jahrhundert.
Das Gebäude war ursprünglich als Spital für Bedürftige errichtet worden, welches 1686 als Santa Isabel Hospital seine Pforten öffnete. 1927 errichtete man an einem anderen Ort ein moderneres Hospital und die Patienten des Santa Isabel Hospitals wurden dort hin verlegt.
Nach einer längeren Umbauphase übernahm die Bezirksverwaltung den gesamten Komplex und diverse Behörden zogen ein. Sekretariat für Bildung und Kultur konnten wir auf einer Glastafel entziffern.
Jetzt nähern wir uns der Kathedrale von Funchal. Das Gebäude, das wir hier sehen, ersetzte die erste Kirche Funchals, die trotz mehrerer Erweiterungen, für die ständig wachsende Bevölkerung, zu klein geworden war. Es entstand auf ausdrücklichen Wunsch des portugiesischen Königs die so genannte große Kirche, die 1517 geweiht wurde. Es ist ein typisches gotisches Bauwerk mit wenigen kleinen Fenstern, die nur spärlich Tageslicht herein lassen. Die Decke über dem Altarraum ist einmalig und lässt maurische Einflüsse vermuten.
Wir begeben uns nun hinunter zur Uferstraße. Die Sonne scheint und die Temperaturen sind für Nordeuropäer sehr angenehm. Wir werden an der Bucht von Funchal im breiten, schön angelegten, Grünstreifen entlang schlendern.
Auf der anderen Seite der Uferstraße taucht die Festung São Lourenço auf. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde sie errichtet, nachdem ein im Hafen von Funchal ankerndes Schiff von Piraten überfallen worden war.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Festung immer wieder verstärkt, da sie den Piratenangriffen häufig nicht standhielt. Heute dient sie dem Ministerpräsidenten der Autonomen Region von Madeira und dem Militärkommando als Residenz und beherbergt in eine kleine Ausstellung, in der die Geschichte der Festung dokumentiert ist.
Wenige Meter weiter erblicken wir in einem Durchgang zur Stadt vor einer Wand mit wunderschön blühenden Bougainvilleas eine Statuengruppe, ganz mit grüner Patina überzogen. Auf dem Sockel erkennen wir den Text „Assembleia Legislativa“. Das deutet auf ein Parlament hin. Richtig, in dem Gebäudekomplex gegenüber befindet sich das Inselparlament. Früher war es ein Zollhaus und wurde um 1519 fertig gestellt. Nach mehreren Umbauphasen im 19. und 20. Jahrhundert wurde entschieden, das Inselparlament hier unterzubringen.
Nach den vielen Piratenüberfällen wurde rund um die Stadt eine Mauer mit fünf Eingangstoren gebaut. Die angrenzenden Flüsse dienten als Befestigungsgräben. Die hohen Mauern, die die Flüsse einrahmen, stammen jedoch aus der Zeit nach 1803, als eine Überschwemmung die Stadt fast vollständig ausgelöschte.
Im 19. Jahrhundert verloren die Stadtmauern auf Grund der veränderten allgemeinen Situationen ihre Bedeutung, wurden komplett abgerissen, so auch die Stadttore. Um an die Tore zu erinnern, ist dieses Tor, vor dem wir jetzt stehen, rekonstruiert worden. So sah es früher einmal aus. Das Stadttor am Largo dos Varadouros war ein wichtiges Haupteingangstor zur Stadt.
Wenige Meter weiter erblicken wir eine Figur, die aus einer hohen Säule zu steigen scheint. Ist es die Göttin der Freiheit, die hier aufsteigt? Es ist das so genannte Denkmal der Nelkenrevolution. Es soll an den Aufstand im Jahre 1974 gegen den autoritären Diktator Portugals erinnern. Die Revolution verdankt ihren Namen den roten Nelken, welche die aufständischen Soldaten in ihre Gewehrläufe steckten.
Jetzt sind wir bei der Talstation einer Seilbahn. Mit der Seilbahn kann man ganz bequem zum Tropischen Garten hinauf fahren. Wir werden jedoch an der Küste weiter gehen.
Dort hinten leuchtet im intensiven Ockergelb ein Gebäude. Was das wohl ist? Es ist auch eine Festung. Nach den verheerenden Piratenüberfällen um 1566 wurde auch hier eine Festung errichtet, die Festung de Santiago.
Sie gehörte ebenso zu dem Festungsgürtel, der Funchal vom 17. bis ins 19. Jh. umgab. Heute befindet sich in dem Gebäude ein Museum und es wird für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Wir gehen weiter. Ein schmaler Gang führt direkt an der Festung vorbei.
Der Weg und auch die Stufen sind mit runden Steinchen gepflastert, wie wir sie schon in Monte auf dem Weg zur Kirche gesehen hatten. Jetzt haben wir das Fort umrundet, blicken von oben auf die Bucht von Funchal. Hinter uns steht die Kirche do Socorro. Dieses Gebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert. Wir schauen mal kurz hinein. Eine prachtvolle Kirche mit einer wunderschön bemalten Decke.
An der Kante des Plateaus, auf dem wir stehen, nehmen wir in einem Kaffeegarten Platz und schauen zur Mole im Hafen von Funchal hinüber. Dort liegt ein großes Kreuzfahrtschiff. Es ist die Independence of the Seas.
Unten an der Mauer, an der wir Platz genommen haben, erblicken wir eine Badeanstalt. Rechts daneben können wir sehen, wie das Meer die Kiesel herstellt, auf denen wir vorhin gegangen sind.
Auf dem Rückweg schlendern wir durch die schmalen Gassen der Altstadt. Hier hat ein Restaurant seine Tische auf der Straße aufgestellt und dort in dem Raum eines Gebäudes, der wie ein Gewölbe aussieht, sind in einem Atelier Bilder moderner Künstler zu sehen.
Am Ende der Straße biegen wir nach rechts ab und stehen bei den afrikanischen Tulpenbäumen vor der Markthalle von Funchal. In der vorderen Halle wird Obst und Gemüse in reichhaltiger Fülle angeboten. In der hinteren Halle sind die Fischhändler. Dort bekommen wir auch Degenfische zu sehen. Gegessen hatten wir schon welche, ein leckerer Fisch. Die Degenfische leben im Atlantik in 200 bis 1.700 Meter Tiefe. In diesen Tiefen ist der Degenfisch kupferfarben. Erst beim Fang bekommt er durch die rasche Druckveränderung seine bekannte schwarze Farbe. Gefischt wird er mit Angeln, deren Leinen bis zu 1.500 m lang sind.
Wir sind jetzt in der Rua do Carmo und blicken in der Häuserfassade auf einen großen Durchgang. Was sich wohl dahinter verbirgt. Wir gehen mal hin und erblicken einen interessant gepflasterten Weg. Er mündet auf einen ruhigen Innenhof. Tische und Stühle unter Sonnenschirmen laden zu Verweilen ein. Ein ruhiges Plätzchen, allerdings etwas versteckt.
Am Ende der Straße, von der wir zum Innenhof abgezweigt sind, steht die Kirche do Carmo, ein Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert mit einem prächtigen Altar.
Wenige Augenblicke später erreichen wir den Rathausplatz, den „Largo do Município“ und blicken auf ein Gebäude, das ein Kreuz auf dem Giebel ziert. Ein Kirchturm ist nicht zu sehen. Ist das eine Kirche? Ja, es ist die Kirche der Jesuiten. Nachdem französische Piraten 1566 Funchal geplündert hatten, kamen Jesuitenpriester hierher, um die Bevölkerung moralisch wieder aufzurichten und in ihrem Glauben zu bestärken.
Sie hatten Erfolg und so gründeten sie in den folgenden Jahrzehnten eine Jesuitenschule und errichteten diese Kirche. Im Jahre 1647 wurde die Kirche geweiht. Es ist gerade Gottesdienst, aber die Türen sind weit geöffnet. So können wir einen kurzen Blick in die Kirche werfen. Wir erblicken ein großräumiges, hohes Kirchenschiff mit reichhaltigen Ausschmückungen an den Decken, Wänden und Säulen.
Gegenüber der Jesuitenkirche steht der ehemalige Bischofspalast. Heute beherbergt das Gebäude ein Museum für religiöse Kunst. Der Rathausplatz, auf dem wir stehen ist sehr auffällig gepflastert. Sein schwarz-weißes Pflaster verleiht dem Ort mit seinen wichtigen historischen Gebäuden eine besondere Note. An der Stirnseite steht das Rathaus, die „Câmara Municipal do Funchal“, ein Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Es ist nicht das erste Rathaus von Funchal.
Nachdem die älteren Rathausgebäude aufgegeben wurden, hat die Gemeinde diese Gebäude, den Carvalhal Esmeraldo Palast, 1883 den damaligen Besitzern abgekauft.
In einer Nebenstraße zeigt uns die Anzeige einer Apotheke an, dass es um 17 Uhr immer noch 22 Grad Celsius warm ist. Eine angenehme Temperatur.
Dort, am Ende der schmalen Gasse taucht wieder ein Kirchturm auf. Es sieht so aus, als ob an der Kirchturmspitze ein Baum wächst. Er steht aber dahinter und überragt den Kirchturm. Die Kirche heißt St. Peter, „Igreja de Sao Pedro“. Baubeginn war im 16. Jahrhundert. Es dauerte etwas länger, bis sie endgültig fertig gestellt war. Man spricht von einer Bauzeit von 150 Jahren. Auffällig sind die blauen Keramikfliesen an den Wänden. Und schaut, wie die Christusfigur auf dem Altar leuchtet. Auch die Decke ist sehenswert.
In der Straße links neben der Kirche, der „Calçada de Santa Clara“ steht ein auffälliges, pinkfarbenes Gebäude. Im Hof des Gebäudes steht eine Bananenpflanze, an der eine Bananenstaude hängt.
Hinten an der Gebäudewand des Gebäudes können wir es lesen, es ist das Museum Frederico de Freitas. In diesem Gebäude sind unzählige Objekte, die der Notar Frederico Augusto de Freitas in seinem Leben gesammelt hat, ausgestellt, unter anderem auch eine umfangreiche Kachelsammlung.
Farbige Kacheln mit den unterschiedlichsten Mustern waren uns auf Madeira häufiger begegnet. Es scheint, dass die Inselbewohner einen Faible für Kachel hatten.
Was sind das für Geräusche hinter uns? Schauen wir uns mal um. Ja, dort rangiert ein Oldtimer, ein alter Ford rückwärts in einen Hof. Ein richtig alter Ford, Modell T, eine „Tin Lizzy“, was übersetzt „Blech-Liesel“ bedeutet, ist das. Dieses Fahrzeug hier mag Mitte der 1920er Jahre hergestellt worden sein.
Die Baureihe Modell T war mit über 15 Millionen Exemplaren nach dem VW Käfer das am zweithäufigsten gebaute Automobil der Welt.
Das war ein kleiner Spaziergang durch Funchal. Durch die Rua da Carreira begeben wir uns wieder zurück zum Hotel.




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"Madeira - Funchal, ein Stadtspaziergang" ansehen!

Aufgenommen am 11. September 2011, bitte Lautsprecher einschalten!

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Stockholm, eine Stadtrundfahrt
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