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Heute werden wir die Nordküste besuchen. Unser erstes Ziel
an der Nordküste ist Porto Moniz. Um dort hinzu gelangen, müssen
wir zunächst ein Stück an der Südküste Richtung
Westen fahren, denn die Straße über die Berge biegt bei
Rebeira Brava ab. Der
erste Ort, in dem unser Bus hält, ist das Fischerdorf Câmara
de Lobos. Der Ort liegt zirka 5 Kilometer von Funchal entfernt und
ist nach den Seelöwen, portugiesisch Lobos, benannt, die vor
langer Zeit in dieser Bucht lebten. Hier wird noch Fischfang betrieben
und dort wird der Fang getrocknet. Es
ist Stockfisch. Wie wir erfuhren, ist es ein Leibgericht der Portugiesen.
Stockfisch kannten wir bisher nur von Norwegen. Es erstaunte uns,
ihn hier aufgereiht auf den Gerüsten zu sehen. Rein statistisch
verspeist jeder Portugiese pro Jahr 32 Kilogramm Stockfisch. Der
Stockfisch ist entweder importierter Kabeljau, oder wie hier Katzenhai.
Die Bucht wird rechts und links von hohem Lavagestein geschützt.
Das bezauberte damals, so um Jahre 1950, den britischen Premier
Sir Winston Churchill wohl so sehr, dass er zu Pinsel und Farbe
griff, um das Panorama auf Gemälden zu verewigen. Dort oben
auf der Terrasse vor dem Gebäude, das seinen Namen trägt,
hatte er seine Staffelei aufgestellt.
Jetzt fahren wir weiter nach Ribeira Brava. Die Stadt ist nach dem
gleichnamigen Fluss, was "wilder Fluss" heißt, benannt.
Wenn es in den Bergen regnet, strömen große Wassermassen
das Tal hinunter. Damit der Ort nicht überschwemmt wird, ist
auch hier das Flussbett mit hohen Mauern eingerahmt. Der
Ort wurde im Jahre 1440 gegründet und war früher mit seinen
Zuckerrohrplantagen eine der reichsten Gemeinden auf Madeira. Heute
werden hier Bananen und andere Obstsorten angebaut.
Ein echter Blickfang ist die Kirche São Bento aus dem 16.
Jahrhundert. Sie hat eine blau weiß gekachelte Turmspitze.
Auch
der Altar im Innern ist sehenswert. Ob die beiden Figuren rechts
und links neben dem Altar bei besondern Feierlichkeiten durch den
Ort getragen werden? Es sieht so aus, als ob sie Prozessionsfiguren
sind.
An der Uferpromenade kommen wir an einigen Cafés und Restaurants
vorbei. Es sieht gemütlich aus und lädt zum Verweilen
ein.
Wir haben jedoch noch einen langen Weg vor uns und müssen weiter.
Von hier führt die Straße ins Gebirge. Bei Encumeada,
in 1.007 Meter Höhe, biegt die Straße ab, die über
das Hochplateau nach Porto Monitz führt. Hier halten wir kurz
an, denn dies ist der Ort, von dem man den Atlantik auf beiden Seiten
der Insel sehen kann. Dort
ist das Meer auf der Nordseite. Gegenüber ist der Atlantik
auf der Südseite der Insel bei Ribeira Brava. Um auf das Hochplateau
zu kommen, müssen wir noch weiter bergauf fahren. Es liegt
in einer Höhe von 1.300 m bis 1.500 m über dem Meer
Jetzt sind wir auf dem Hochplateau, Campo Grande. Es ist eine relativ
ebene Fläche. Hierher sollte einst der Flughafen von Madeira
verlegt werden, als 1977 auf dem Flughafen am Meer, direkt an der
Steilküste, ein Flugzeug beim Landeanflug, wegen schlechter
Sicht, zu spät aufsetzte, über das Ende der Landebahn
hinaus rollte und 40 Meter tief auf die Klippen fiel. Hier oben
ist es jedoch häufig nebelig, so wie jetzt.
Aus diesem Grund verwarf man die Variante und verlängerte die
Landebahn des alten Flughafens. Beim Anflug auf Madeira machte uns
der Flugkapitän auf den Airport aufmerksam, als er an ihm vorbei
flog. So konnten wir die Landebahnverlängerung gut erkennen.
Es ist der Teil, unter dem die Stützen zu sehen sind. Neben
der Verlängerung der Landebahn hat man auch die Anflugrichtung
geändert. Früher wurde der Flughafen auf dem vermeintlich
einfacheren Kurs aus Nordost angeflogen. Heute erfolgt der Anflug
aus Südwest, deshalb flogen wir erstmal am Airport vorbei.
Unser Bus biegt jetzt rechts ab auf eine Straße, die Touristenbusse
nur in einer Richtung befahren dürfen. Nach einiger Zeit erreichen
wir die Nordküste der Insel bei Ribeira da Janela. Der Ort
liegt am Ende eines der längsten Täler Madeiras. Dort
erkennen wir eine große Rohrleitung. Sie führt hinunter
an die Küste zu einem Gebäude, das ganz offensichtlich
ein Wasserkraftwerk ist.
Hier wird mit Wasserkraft elektrische Energie erzeugt. Zurzeit ist
wohl nur ein Turbinensatz in Betrieb.
Der Ort verdankt seinen Namen einem Felsen vor der Küste, der
einen Durchbruch hat, der wie ein geöffnetes Fenster aussieht.
Daher hat Ribeira da Janela seinen Namen erhalten, der übersetzt
Bach mit dem Fenster bedeutet.
Auch hier fallen die Berge, wie an der Südküste, steil
ins Meer ab. Um nach Porto Moniz zu gelangen müssen wir durch
einige Tunnel fahren. Jetzt
haben wir Porto Moniz erreicht und blicken von der schön gestalteten
Uferpromenade auf einige Meerwasserschwimmbecken. Sie sind natürlichen
Ursprungs und werden von bizarren Felsformationen aus Lavastein
eingerahmt. Die Flut füllt diese Becken mit Meerwasser. Diese
Schwimmbecken sind die Hauptattraktion des Ortes. In
das große Becken, auf das wir blicken, branden die Wellen
hinein. Und was ist das, man glaubt kaum, da badet einer. Die Wassertemperaturen
dürften nicht sehr hoch sein. Was soll’s, es muss jeder
selber wissen, was er sich zumuten kann. Weiter rechts ist eine
Anlage mit vielen Becken. Wege führen dort hinein. Das werden
wir uns mal anschauen.
Durch Formationen von Lavagestein mit spärlichem Bewuchs gelangen
wir über diverse Wege zu unterschiedlichen Becken. Hier führt
eine Treppe ins Wasserbecken hinein. Schaut, wie klar das Wasser
ist. Dort hinten, hinter der Mauer tost das Meer. Ein idyllisches
Bild.
Das waren einige Attraktionen in Porto Moniz. Wir fahren jetzt weiter,
die Stecke durch die Tunnel zurück und dann weiter an der Nordküste
Richtung Osten.
Wir kommen an vielen, steil ins Meer abfallenden Felsen vorbei.
Uns fällt auf, dass die Vegetation hier im Norden etwas üppiger
ist. Die Winde kommen überwiegend aus Nordwest und
bringen Wolken mit. An den hohen Bergen regnen sie sich ab und liefern
so den Pflanzen genügend Feuchtigkeit zum Gedeihen.
Dort im Ort Seixal, einige Kilometer östlich von Porto Moniz,
erblicken wir ein weiteres Naturschwimmbecken.
Jetzt sind wir in Santana. Hier stehen etliche traditionelle strohbedeckte
Bauernhäuschen, wie sie früher auf der Insel häufiger
vorkamen. Sie wurden aus den Rohstoffen errichtet, die vor Ort vorhanden
waren. Das
waren Holz und Stroh. Heute werden einige der Häuser hier in
Santana von kleineren Gewerbebetrieben, wie Blumenläden und
Fotografen genutzt. Eine Fotografin hat uns sogleich mit den typischen
Madeiramützen ausstaffiert und fotografiert. Wenige Minuten
später hielten wir eine gefällig aufgemachte Mappe mit
den soeben aufgenommen Bildern in den Händen. Die
Häuser, die nicht genutzt werden, stehen leer. In einem konnten
wir sehen, wie die Menschen damals in ihnen wohnten. Früher
lebten die Bauern in solchen einfach eingerichteten Häuschen.
Im Souvenirladen nebenan sitzt in einem Käfig ein Papagei.
Er will sich mit uns unterhalten.
Jetzt fahren wir weiter. In der nächsten Bucht kommt der Adlerfelsen
bei Faial in Sicht. Er steht dort wuchtig und allein abgetrennt
vom Bergmassiv. Verwitterung und Erosion sorgten für die Isolierung.
Früher sollen auf dem Felsen zahlreiche Fischadler genistet
haben. Daher erhielt er seinen Namen. An
der Küste unten erblicken wir ein Felsplateau mit hohen steil
abfallenden Felswänden und einer Straßenkehre oben drauf.
Dort kommt ein Bus und fährt bis zu der Kehre. Was sich dort
wohl wichtiges befindet, dass ein Bus dort hin fährt? Wir hatten
keine Zeit, es zu erkunden. Das Plateau liegt in der Nähe von
Faial.
Der kleine Ort Faial an der Nordküste ist nach einem einheimischen
Baum benannt, dem „Myrica Faya“. Er
gehört zur Familie der Gagelstrauchgewächse und ist in
dieser Gegend im Lorbeerwald weit verbreitet. Er kommt in vulkanischen
Zonen auf Madeira, den Azoren und den Kanarischen Inseln vor. Die
Gagelgewächse stehen botanisch den Weidengewächsen nahe.
Wir blicken an den hohen, steil ins Wasser abfallenden, Klippen
vorbei in die Ferne. Dort
hinten sehen wir einen einsam im Wasser stehenden spitzen Felsen
mit einem Loch in Höhe der Wasserkante. Er steht bei Ponta
do Rosto, auf der Halbinsel São Lourenço im Osten
Madeiras. Dort fahren wir jetzt hin.
Ein karges Land erwartet uns hier. Kein Baum, kein Strauch und nur
spärlicher Bewuchs von Gräsern und Moosen ist hier auf
der schmalen Landzunge zu sehen. Aber
die steil ins Wasser abfallenden Felswände sehen interessant
aus und haben eine bezaubernde Färbung. Wieso ist die Landschaft
hier eigentlich so wüstenähnlich? Das liegt wohl daran,
dass die Halbinsel so schmal und relativ niedrig ist. Die Wolken
ziehen einfach über sie hinweg und es regnet hier wohl nie.
So kann auch nichts wachsen.
Auf dem Rückweg nach Funchal passieren wir den Ort Machico.
Im Vorbeifahren sehen wir einen der wenigen Sandstrände Madeiras.
Der Sand wird extra von Afrika hierher gebracht.
Wenige Augenblicke später kommen wir am Flughafen
von Madeira vorbei. Dort sind die Stützen der Landebahn zu
sehen, die wir beim Anflug auf Madeira von Flugzeug aus wahrgenommen
hatten. Wir fahren unter der Landebahn hindurch und können
so die Stützen aus der Nähe betrachten. Eine halbe Stunde
später haben wir unser Hotel wieder erreicht.
Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Madeira - An der Nordküste der Insel"
Aufgenommen am 11. September 2011, bitte
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