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Mit Hurtigruten übers Nordkap nach Kirkenes und zurück

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1. April 2010
Zum Schneehotel bei Kirkenes

Wir kommen von Honningsvåg auf der Nordkapinsel. Unser Schiff fährt jetzt Richtung Osten, vorbei am Porsangerfjorden, der Sværholt-Halbinsel und dem Laksefjorden zum Kjøllefjorden bei der Halbinsel Nordkinn. Nach einiger Zeit taucht an der Steuerbordseite eine Felsformation auf, die wie eine Kirche aussieht ist. Es ist die "Steinerne Kathedrale" Finnkjeka. Früher war diese Felsformation ein Opferplatz der Samen, der Ureinwohner der Nordregion.
Am Ende des Fjords liegt Kjøllefjord. Es ist ein Fischerdorf an einem Fjord, der von den Fischer als Fjord mit dem Heilbutt vor der Tür gepriesen wird. Wie in allen Häfen, die das Hurtigrutenschiff ansteuert, wird die Laderampe herunter gefahren. Waren werden über sie ent- und beladen. Auch einige kleinere Fahrzeuge kann das Schiff mitnehmen. Die Passagiere verlassen das Schiff über eine separate Gangway. Auch sie wird herunter gelassen und zum Schluss werden die Geländer hochgeklappt. Am Ufer erblicken wir ein Holzgestell. An ihm wird gefangener Kabeljau getrocknet, um ihn haltbar zu machen. Die Fische werden paarweise an den Schwänzen zusammengebunden und dann an Holzgestellen, den so genannten Stockgestellen, zum Trocknen aufgehängt. Dieser, so haltbar gemachte Fisch, wird Stockfisch genannt. Bevor das Schiff weiter fährt, muss alles wieder hochgeklappt und verriegelt werden. Wir verlassen den Kjøllefjorden und fahren um die Halbinsel Richtung Osten herum. Dort passieren wir als nächstes den nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes, den Kinnarodden.
Er ist nicht so spektakulär wie das Nordkap-Plateau und wird deshalb wohl kaum besucht. Bevor das Schiff nach Kirkenes fährt, legt es noch einen Zwischenhalt in Mehamn ein, dem nördlichsten Hafen auf dieser Route.
Die Versorgung der Bevölkerung in diesem Ort erfolgt durch die Hurtigrutenschiffen und über einen eigenen kleinen Flugplatz, der drei bis vier mal pro Tag angeflogen wird. Der Ort ist Ausgangspunkt für Trekking- oder Snowmobil-Touren zur Landzunge Kap Nordkinn, dem nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Auch hier leben die Menschen überwiegend vom Fischfang.
Jetzt liegt eine längere Seestrecke vor uns. Gegen 20:30 Uhr haben wir Mehamn verlassen und werden am nächsten Morgen gegen 9:00 in Kirkenes ankommen. Der Varangerfjord, an dem Kirkenes liegt, friert im Winter zu, das heißt, Kirkenes hat, im Gegensatz zu den anderen Häfen, die das Schiff anfährt, keinen eisfreien Hafen. Da der Hafen nicht vom Golfstrom erreicht wird, muss der zugefrorene Fjord im Winter von Eisbrechern frei halten werden.
Jetzt im April können wir im Fjord noch vereinzelt Eisschollen erblicken. Am Schiffsanleger warten schon die Busse, die die Gäste zu den verschiedenen Ausflugszielen bringen. Wir haben uns für einen Besuch des Schneehotels entschieden. Nach einer halben Stunde haben wir unser Ziel erreicht. Von der Hauptstraße müssen wir ein kurzes Stück auf einem verschneiten, festgefahrenen Weg laufen.
Wir haben Spikes unter unsere Schuhe geschnallt und haben so mit der Schneeglätte keine Probleme. In der Ferne vernehmen wir Hundegebell. Ja, dort hinten erblicken wir Schlittenhund-Gespanne. Vor uns taucht das Schneehotel auf. Es sieht von hier wie ein überdimensional großer Iglu aus.
Wir gehen hinein. Der erste Raum, den wir betreten ist eine große Empfangshalle.. Hier ist alles aus Schnee und Eis, der Tresen, die Sessel, der kleinen Tisch am Rande und die Figuren, die den Raum schmücken.
Zur Begrüßung wird uns ein Glas Kraanbeeren-Saft gereicht. Das ist ein Saft aus großfruchtigen Moosbeeren. Jetzt lauschen wir den Worten eines Gästebetreuers, der uns über dieses Hotel informiert. Er erzählt uns folgendes.
Der Tresen, vor dem wir stehen wurde aus dem Eis des nahe liegenden Sees mit Kettensägen herausgeschnitten und entsprechen geformt hier aufgestellt. Von diesem zentralen Raum zweigt ein Weg ab zu den Zimmern.
Die Räume sind Themenzimmer. In jedem wird ein anderes Thema darstellt. Auch eine kleine Kapelle gibt es hier, sie befindet sich am Ende des Ganges.
Dieses Schneehotel hat 21 Räume mit Platz für 43 Übernachtungsgäste. Wer hier übernachtet erhält einen Thermoschlafsack, der für Temperaturen bis zu minus 20 Grad Celsius ausgelegt ist. Die Zimmer haben eine Raumtemperatur von zirka minus 4 Grad Celsius. Wer Nachts eine Toilette aufsuchen muss, der muss das Schneehotel verlassen und sich in ein benachbartes, herkömmliches Gebäude begeben.
Im Durchschnitt übernachten 15 Gäste in diesem Hotel. In dieser Saison war das Schneehotel 7 mal ausgebucht. Im allgemeinen übernachten die Gäste eine Nacht in dem Schneehotel und verbringen bei längerem Aufenthalt die übrige Zeit in den konventionellen Gebäuden der Hotelanlage.
Zirka Anfang August wird das Schneehotel geschmolzen sein. Anfang November wird dann eine neuen Anlage aufgebaut. Dazu werden geformte und verstärkte Ballons aufgeblasen und mit einer ausreichenden Menge Schnee bedeckt. Wasser wird auf diesen Schnee gesprüht und sodass eine feste Schneehülle entsteht.
Nach ein paar Tagen wird die Luft aus den Ballons herausgelassen und die stützenden Elemente entfernt. Jetzt ist das Schneegebilde selbsttragend und viele Künstler gestalten die Innenräume. Zu Beginn haben die Türen eine Durchgangshöhe von Zirka 2 Meter. Durch das Eigengewicht des Schnees sackt die Schneehülle im Laufe der Zeit etwas zusammen und die Tüten haben dann nur noch eine Durchgangshöhe von etwa 1.70 Meter. Das ist nicht kritisch, da sich dadurch der Schnee weiter gefestigt hat und das Gebäude somit stabiler wird. So wurde es uns berichtet.
Wir gehen jetzt außen am Schneehotel entlang. Deutlich sind die hohe Kuppel der Empfangshalle und die nicht so hohen Gewölbe der Zimmer zu erkennen. Das Gebäude hat eine beachtliche Länge.
Rechts ist ein Rentiergehege und in der Ferne bellen die Schlittenhunde. Im nächsten Video werde ich darüber berichten.



Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Vom Schneehotel bei Kirkenes" ansehen.
Aufgenommen am 1. und 2. August 2010, bitte Lautsprecher einschalten!


Sollte das Video oben nicht starten, dann bitte das Symbol "KPE-VIDEO" anklicken.
Stockholm, eine Stadtrundfahrt
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