Wir kommen von Schneehotel und erblicken rechts ein Rentiergehege.
Dort begeben wir uns jetzt hin und sehen ein mit einer Plane bespanntes
Spitzzelt. Es ist ein Zelt, wie es die Samen haben. Wie es wohl
Innen aussieht? Wir sind neugierig und gehen hinein.
Rundherum sind mit Fellen belegte Sitze angeordnet. In der Mitte,
unter der offenen Zeltspitze befindet sich eine Feuerstelle. Oben
im Zeltgestänge hängen typische Kleidungsstücke der
Samen, wie Lederschuhe mit hochgezogener Spitze, eine Lederhose
und ein Kolt, das ist ein kittelähnliches farbenprächtiges
Oberteil.
Draußen um das Zelt herum laufen Rentiere. Sie sind in einem
Gehege und können so von uns aus der Nähe betrachtet und
berührt werden. Die Rentiere hier im Gehege sind alle kastriert.
So gibt es keine Rangordnungskämpfe. Allerdings werden die
Geweihe auch nicht so groß. Bei
unkastrierten Tieren werden die Geweihe eines männlichen Tieres
bis zu 1,50 Meter lang. Die weiblichen Rentiere tragen als einzige
Hirschart auch ein Geweih, das bis zu 75 Zentimeter lang werden
kann. Männliche Tiere werfen ihr Geweih im Herbst ab, Weibchen
erst im Frühjahr. Das
Abwerfen erfolgt gewöhnlich nicht zugleich beidseitig, so dass
das Ren vorübergehend nur eine Geweihstange trägt. Wir
haben jetzt April. Also muss das Rentier, vor dem wir stehen, das
nur noch ein Geweih hat, ein weibliches Tier sein.
Eine Besonderheit der Rentiere ist, dass die Körpertemperatur
zirka 37 Grad Celsius beträgt, die Beine jedoch nur 17 Grad
Celsius warm sind. Eine Flüssigkeit in den Beinen verhindert,
dass die Kälte von den Beinen in den Körper steigt.
Die Hufe der Rentiere sind sehr breit und sie haben zwischen den
Zehen eine Spannhaut, die den Auftritt der Tiere noch mehr verbreitert.
So sinken sie im Schnee nicht so tief ein.
Rentiere sind Herdentiere. Sie finden sich zu den jahreszeitlichen
Wanderungen zu großen Herden zusammen. Sie sind vor allem
Grasfresser; im Sommer nehmen sie fast jede pflanzliche Kost, die
sie finden können, zu sich. Im Winter beschränkt sich
durch Schnee und Eis ihre Nahrung überwiegend auf Flechten,
Moose und Pilze.
In den Regionen, in denen Faserpflanzen und Baustoffe spärlich
sind oder fehlen, haben Menschen beinahe jedes Körperteil des
Rentiers genutzt. Aus ihrer Haut haben sie Pelze und Leder hergestellt
und aus ihrem Geweih und ihren Knochen Werkzeuge. Auch ihr mageres
Fleisch wird hier oben im Norden sehr geschätzt.
Wir wollen auch mal Rentierfleisch genießen und begeben uns
in einen Raum, der in seiner Aufmachung wohl einem Sami-Zelt nachempfunden
ist. In der Mitte unter einem Rauchabzug lodert ein Feuer, auf dem
Fleisch gegrillt wird. Wir
erhalten ein, in einem Pfannkuchen eingewickeltes, Stück Fleisch.
Es hat sehr kräftig geschmeckt. Bevor wir uns auf den Rückweg
machen, werden wir noch die Schlittenhunde besuchen.
Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten
könnt ihr das Video
"Die Rentiere beim Schneehotel" ansehen. Aufgenommen am 1. und 2. August 2010, bitte
Lautsprecher einschalten!
Sollte das Video oben nicht starten, dann bitte das Symbol "KPE-VIDEO"
anklicken.