Tags zuvor waren wir spät nachts mit dem Hurtigrutenschiff
in Tromsø angekommen. Das Schiff fährt in den Tromsøysund
hinein und auf der Steuerbordseite sehen wir ein Gebäude mit
sechs Bögen auf dem Dach. Was ist das? Wie wir später
erfuhren, ist es die Halle für Wasserflugzeuge bei Skattøra.
Auch eine Rettungsstation befindet sich hier. Etwas weiter taucht
auf der Backbordseite die hell erleuchtete Eismeerkathedrale und
auf der anderen Seite der Turm
des Doms zu Tromsø auf.
Als wir heute Morgen aus dem Fenster unseres Hotelzimmers blicken,
sehen wir ihn wieder, den Turm des Doms zu Tromsø. Wo
wir heute Nacht mit dem Hurtigrutenschiff angekommen sind, werden
wir wieder in unseren Bus einsteigen.
Dort steht eine Statue. Wer
ist das, für den hier ein Denkmal aufgestellt wurde? Auf dem
Sockel können wir es lesen, es stellt Roald Amundsen dar. Amundsen
leitete diverse Expeditionen in die Polarregionen und speziell zum
Nordpol. Tromsø war um 1927 Ausgangspunkt vieler dieser Forschungsreisen.
Im Juni 1928 nahm Amundsen mit 10 weiteren Personen in einem Wasserflugzeug
an einer Operation teil, die nach dem, unter Nobiles Kommando, verunglückten
Luftschiff "Italia" suchten. Von dem Flug über dem
Barents-Meer kehrten sie nie wieder zurück. Man fand nur einen
Benzintank des Flugzeuges in der Nähe von Tromsø.
Als wir Ende März mit einem Hurtigrutenschiff hier waren, sind
wir zum Dom geschlendert. Dort
am Domplatz stehen viele norwegische Holzhäuser. Jedes ist
etwas anders gestaltet. Sie sehen freundlich aus. Beim Haus des
Elektrofachgeschäftes erblicken wir ein ovales Schild. Was
da wohl drauf steht? Finnlands Honorar-Konsulat können wir
lesen. In diesem Gebäude befindet sich also eine finnische
Vertretung.
Gegenüber den Häusern steht der Dom zu Tromsø.
Er ist eine Holzkirche. Der Dom, eine evangelisch-lutherische Bischofskirche,
ist mit ihren 800 Sitzplätzen eine der größten norwegischen
Holzkirchen. Sie wurde um 1861 fertig gestellt. Die Wetterfahne
auf der Turmspitze zeigt diese Jahreszahl auch an.
Wir werfen einen kurzen Blick in den Innenraum der Kirche hinein.
Das Altarbild soll die Auferstehung Christi darstellen. Wie man
uns berichtete, ist es eine Kopie, das Original hängt in einer
anderen Kirche.
Die erste Kirche der Stadt war eine Königskapelle. Sie wurde
während der Regentschaft König Håkon IV. Mitte des
13. Jahrhunderts erbaut. Sie unterstand dem König und nicht
dem örtlichen Bischof.
Die Eismeerkathedrale, zu der wir jetzt fahren, wurde 1965 eingeweiht.
Über die Tromsø-Brücke gelangen wir von der Insel
Tromsøya auf das Festland, nach Tromsdalen. Dort steht die
Eismeerkathedrale. Die Brücke ist 1.036 Meter lang. Als sie
1960 dem Verkehr übergeben wurde, war sie die erste freitragende
Brücke in Norwegen.
Die Eismeerkathedrale ist eine evangelisch-lutherische Kirche. Sie
ist das weithin sichtbare Wahrzeichen von Tromsø. Bei der
Gestaltung der Kirche ließ sich der Architekt wohl von den
Landschaften in Nordnorwegen inspirieren. So entstand diese besondere
Form des Bauwerkes.
Vor der Eingangsseite der Kirche mit seiner hohen klaren Glasfront
steht ein großes weißes Kreuz. Das Kreuz ist auch von
weitem gut zu erkennen ist. Als wir gestern Abend mit dem Schiff
hier ankamen, konnten wir diese Seite der Kirche vom Sund aus sehen.
Jetzt gehen wir hinein in die Kirche. Es ist ein heller Raum. Die
Fenster zwischen den Platten der Dachkonstruktion lassen sehr viel
Licht hinein. Gegenüber der Eingangsfassade erblicken wir ein
sehr großes buntes Glasfenster.
Es ist 19 Meter hoch. Das Bild trägt den Namen „Die Wiederkehr
Jesu“ und ist eines der größten Glasgemälde
Europas. In der Kathedrale finden in den Sommermonaten regelmäßig
Mitternachts-Konzerte statt. Sie beginnen um 23:30 Uhr.
An der Straße vor der Kirche steht ein Hinweisschild, das
zu einer "Cable Car", einer Seilbahn zeigt. Wo ist sie?
Wir suchen den Berghang ab und erblicken nach einiger Zeit Seile,
die den Berg hinauf führen. Das müssen die Kabel der Seilbahn
sein. Oben
auf dem Bergrücken erspähen wir, dort wo die Seile enden,
die Bergstation der Seilbahn. Von dem 421 Meter hohen Berg soll
man einen wunderschönen Blick über die Landschaft haben.
Im Winter ist diese Station Ausgangspunkt für eine Reihe von
Loipen.
Wir blicken noch einmal über den Sund und sehen am gegenüber
liegenden Ufer ein Gebäude mit einer merkwürdigen Dachkonstruktion.
Es sieht aus, wie aufeinander gestapelte Kartons. Die
Konstruktion soll Eisschollen darstellen, die sich an Land schieben.
Es ist ein Museum, das Polaria. Es ist ein erlebnisorientiertes
Informationszentrum. Im März hatten wir es auch besucht. Wir
sahen beeindruckende Bilder der Tiere dieser Region. Und in einem
Panorama-Kino wurden
uns Filmaufnahmen der Meerestiere gezeigt. In einem Meerwasserbecken
zeigten uns Tierpfleger, was sie ihren Bartrobben beigebracht haben.
Es war sehr eindrucksvoll, was wir hier erfuhren.
Das war eines unserer Erlebnisse im März. Jetzt fahren wir
mit unserem Bus weiter zu den Lofoten.
Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten
könnt ihr das Video
"In Tromsø bei der Eismeerkathedrale" ansehen. Aufgenommen am 1. und 2. August 2010, bitte
Lautsprecher einschalten!
Sollte das Video oben nicht starten, dann bitte das Symbol "KPE-VIDEO"
anklicken.