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Rom im Mai 2007 - eine Studienreise -


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3. Mai 2007
Ein Spaziergang durch das Forum Romanum

Wir befinden uns auf dem Kapitolhügel oberhalb des Forum Romanum. Diese Senke zwischen den Hügel Kapitol, Palatin und Esquilin war früher ein Sumpfgebiet und wurde als Begräbnisstätte genutzt. Erst mit dem Zusammenschluss erster Siedlungen, die auf den umliegenden Hügeln lagen, gab es Bedarf für einen zentralen Mittelpunkt des Gemeinwesens. Hierfür wurde das Tal um 600 v. Chr. unter dem Etruskerkönig Tarquinius Priscus mit einem groß angelegten Entwässerungs­system, der Cloaca Maxima , trockengelegt.
Über tausend Jahre war dieses Gebiet fortan das Zentrum Roms und des römischen Reiches. Wir wollen erfahren, was die Römer in diesen Hunderten von Jahren hier geschaffen haben und was davon übrig geblieben ist. Also steigen wir hinab von dem Kapitolhügel.
Linker Hand schmiegen sich die Überreste einer Säulenhalle an die Mauer des Kapitolhügels. Hier waren in sechs Räumen vermutlich sechs Götter und sechs Göttinnen paarweise untergebracht, die Dei Consentes. Es waren dies die Götter Jupiter, Juno, Minerva, Vesta, Ceres, Diana, Venus, Mars, Merkur, Neptun, Vulkan und Apoll. Sie wurden von den Römern sehr verehrt.
Gegenüber dominiert ein gewaltiges Podium mit acht aufrecht stehenden Säulen diesen Teil des Forums. Es sind die Überreste des Saturn-Tempels, der bereits 498 v. Chr. geweiht wurde. In ihm war auch der römische Staatsschatz, das Aerarium, untergebracht.
Umbilicus Orbis Ein Stück weiter stehen wir vor dem "Nabel der Welt", dem Umbilicus Urbis, der später auch als der Mittelpunkt des Imperiums und der Welt angesehen wurde. Gleichzeitig gilt dieser Ort als Mundus, dem Ort, wo sich Oberwelt und Unterwelt berühren. Ein Ort von enorm mystischer und religiöser Bedeutung in der damaligen Zeit.
Zurück aus der Unterwelt betrachten wir ehrfurchtsvoll den Triumphbogen des Septimius Servus, errichtet 203 v. Chr. Er soll an die Erfolge des Imperators und seiner Söhne Caracalla und Greta gegen die Prather im Osten erinnern. Nach dem Tod des Vaters ließ Caracalla seinen Bruder ermorden und dessen Namen aus der Inschrift des Triumphbogens entfernen. So war das damals. Septimus Servus Bogen
Die linken Säulen des Triumphbogens weisen Einkerbungen auf. Woher kommen diese? Es wird erzählt, dass hier die Kühe angebunden waren, die nach dem Zerfall des römischen Reiches auf dieser Fläche grasten. Das Geländeniveau lag damals, bedingt durch die Anhäufung des Schuttes der zerfallenen Gebäude, um circa 6 Meter höher.
Wir schreiten durch den Triumphbogen hindurch und müssten links das Cominitium, den Ort der Volksversammelungen und des politischen Lebens, erkennen. Das war einmal. Die Gebäude, die wir heute auf dem Forum Romanum sehen, stammen überwiegend aus der Zeit des Gaius Julius Caesar und der nachfolgenden Kaiser.
Unter Caesar erfuhr das Forum Romanum eine grundlegende Umgestaltung. Auf der Fläche des Cominitiums aus der Königs- und späteren Republikzeit steht heute die Curia Julia, die Versammlungsstätte der rund 300 Senatoren und der dem Senat vorsitzenden Magistrate.
Auch die Rednertribüne, die Rostra, wurde vom Platz des Cominitiums versetzt und steht jetzt neben dem Servusbogen. Woher der Name Rostra? Die republikanische und auch die neu errichtete Tribüne war mit Schiffsschnäbeln, das sind die am Bug der damaligen Schiffe angebrachten Rammsporne, verziert. Sie stammten von den Schiffen, die die Römer 380v. Chr. von den Latinern erbeutet hatten. Seit dieser Zeit trägt die Rednertribüne den Namen Rostra, was aus dem Lateinischen übersetzt Schiffsschnäbel heißt.
Nach der Ermordung Caesars beendete sein Adoptivsohn Augustus viele seiner Projekte. Jetzt begann im Forum Romanum die "Marmorzeit", das heißt, an allen Gebäuden wurden die Ziegelwände mit Marmorplatten verkleidet. Auch die Säulen waren jetzt aus Marmor. Davon ist nicht mehr viel zu sehen, denn in der Renaissance nutzten die Päpste das Forum als Steinbruch für ihre gewaltigen Bauvorhaben. Erhalten geblieben sind nur Bauten, die in Befestigungsanlagen integriert oder als Kirchen genutzt wurden. Zu diesen Gebäuden zählen der Servus- und der Titus-Bogen, sowie die Curia Julia und die Tempel des Antonius und des Romulus.
Hier stehen wir nun vor dem Tempel des Antonius oder genauer gesagt, des Antonius und der Faustina. Kaiser Antonius ließ den Tempel 141 n. Chr. für seine verstorbene und vergötterte Frau Faustina erbauen. Nach seinem Tod wurde der Tempel dann auch ihm geweiht. Forum Die 17 Meter hohen Marmorsäulen der Eingangshalle sind noch erhalten und auf dem stark beschädigtem Gesims oberhalb der korinthischen Kapitelle können wir noch die Inschrift "Divo Antonio et Divae Faustinae ex S c" erkennen. Die Buchstaben "S c" stehen für Senatus consulto. Auf dem Podest sehen wir den Teil einer Sitzstatue. Sie soll die Faustina darstellen.
Die erstaunliche Höhe des Podiums erklärt sich aus der Tatsache, dass man den Tempel auf dem Schutt, der beim großen Brand unter Kaiser Nero 64 n. Chr. zerstörten Gebäude errichtete. Seit das Forum im 19. Jahrhundert bis zum Niveau des Augustus freilegt wurde, führt eine aus moderner Zeit stammende Ziegeltreppe zum Podest des Tempels.
Die Tempel selbst durften nur von Priestern betreten werden. Die Zeremonien fanden im Freien auf dem Podium statt, das Volk wohnte diesen auf dem Platz vor dem Tempel bei. Ein Normalsterblicher durfte den Tempel nie betreten. In die Priesterschaft wurden nur Männer aufgenommen, mit einer Ausnahme. Im Tempel der Vesta kümmerten sich die Vestalinnen, die einzige weibliche Priesterschaft in Rom, um die ewige Flamme.
Ursprünglich war das Heilige Feuer das Herdfeuer im Hause des Königs gewesen, dessen Töchter sich um die Erhaltung der Flamme kümmern mussten. Zu Beginn der Republik übernahm das Kollegium der vestalischen Jungfrauen diese Aufgabe. Den Tempel und die zugehörigen Gebäude durfte niemand außer den Vestalinnen betreten. Auf Grund der Unantastbarkeit des Tempels war dieser auch ein beliebter Aufbewahrungsort für Testamente und Verträge.
Caesar Heute ist davon nicht mehr sehr viel zu sehen, denn in diesem Gebiet wüteten die Materialräuber der Renaissance besonders gründlich.
Das gilt auch für den Caesarentempel, den Tempel des Divus Julius. Von ihm ist nur noch der vordere Teil des Podiums mit einer Einbuchtung zu sehen, in deren Mitte sich der Kern eines Rundaltars befindet. Vermutlich ist dieses die Stelle, an der Caesar eingeäschert wurde. Fast immer werden hier Blumensträuße niedergelegt. Gaius Julius Caesar scheint auch in der Gegenwart noch Verehrer zu haben.
Wir lassen unseren Blick schweifen und erkennen in der Ferne neben dem Septimius Servus Bogen einen reich verzierten Marmorblock, den wir vorhin übersehen hatten.
Es ist der Sockel einer Ehrensäule, die einst zu einer aus fünf Säulen bestehenden Anlage, die Decennalienbasis, gehörte. Diese Anlage sollte 303 n. Chr. an den zehnten Jahrestag der Einführung eines stabilen politischen Herrschaftssystems mit Gewaltenteilung erinnern. Das System scheiterte jedoch bald und mit Konstantin regierte dann ab 312 n. Chr. erneut ein einziger Kaiser das Reich. maxentius
In entgegen gesetzter Richtung erblicken wir ein mächtiges Bauwerk, das mit dem Namen Konstantin eng verbunden ist. Es ist ein Seitenflügel der Basilica Maxentius. Mit ihrem Bau wurde 306 n. Chr. unter Kaiser Maxentius begonnen und nachdem Konstantin Maxentius besiegte, von diesem 312 n. Chr. beendet. Die dreischiffige Basilica, mit einer Grundfläche von 100 x 65 Metern, sollte Maxentius als Empfangshalle dienen. Erhalten ist nur noch ein Seitenschiff, dessen Bögen 20,5 Meter breit und 24,5 Meter hoch sind. Gewaltig! Noch gewaltiger soll das Mittelschiff mit einer Breite von 25 Metern und einer Höhe von 35 Metern gewesen sein. Es stürzte jedoch 1349 bei einem Erdbeben ein. Was heute noch zu sehen ist, ist über 1700 Jahre alt. Lassen wir es auf uns wirken.
Zurück zur Via Scala, der alten Prozessionsstrasse, die über das ganze Forum vom Titusbogen durch den Triumphbogen des Septimius Severus bis zum Tempel des Saturn verlief. titus
Wir wenden uns nach links und stehen unvermittelt vor dem Triumphbogen des Titus. Er erinnert an den Sieg über die Juden und die Zerstörung des Tempels von Jerusalem. Die Reliefs im Bogendurchgang zeigen auf der einen Seite den Triumphator, wie er von der Siegesgöttin Victoria persönlich den Lorbeerkranz erhält und auf der anderen Seite den legendären Tempelschatz mit dem siebenarmigen Leuchter.
Folgt man der Straße durch den Bogen weiter, gelangt man zum Kolosseum.






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"Ein Spaziergang durch das Forum Romanum" ansehen!

Aufgenommen am 03. Mai 2007, bitte Lautsprecher einschalten!



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Stockholm, eine Stadtrundfahrt


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