Rom im Mai 2007 - eine Studienreise -
5. Mai 2007 Das Kolosseum in Rom - Amphitheatrum Flaviums -
![]() Im Gegensatz zu den Städten in der Provinz hatte Rom lange Zeit kein gemauertes Amphitheater. Erst zu Augustus Zeiten errichteten die Römer ein entsprechendes Bauwerk, das aber beim großen Brand 64 n. Chr. zerstört wurde. Neros Nachfolger, Vespasian, Begründer des Herrscherhauses der Flavier, ließ dann im Tal dieses Amphitheater erbauen. Neros Goldenes Haus, der Domus Aurea, wurde dafür größtenteils abgerissen. Nach dem Motto "panem et circensis" - Brot und Spiele - sorgte Vespasian nach der Schreckensherrschaft Neros für Unterhaltung und damit auch für eine Stabilisierung seiner eigenen Herrschaft. Das wollen wir uns ansehen, bzw. was nach einigen Erdbeben und der Baumaterialentnahme für römische Palazzi davon noch übrig geblieben ist. ![]() Ein ausgeklügeltes System von Eingängen, Rampen und Treppen führte die Zuschauer an die für sie vorgesehenen Plätze. Der Ort, an dem sie Platz nehmen durften, war streng geregelt. Der erste Rang war den Senatoren und Staatsgästen vorbehalten. Auf den nachfolgenden Rängen durften männliche Bürger, gegliedert nach sozialer und berufsständischer Herkunft, Platz nehmen. Die niederen Schichten und die Frauen mussten nach ganz oben auf den hölzernen 5. Rang. 73 n. Chr. wurde mit dem Bau begonnen und noch zu Lebzeiten Vespasians wurde es, obwohl noch nicht ganz fertig, erstmals eingeweiht. Vespasians Sohn, Titus, feierte 80 n. Chr. ein zweites prunkvolles Einweihungsfest, das 100 Tage dauerte. Zu diesem Zeitpunkt können die unterirdischen Stockwerke noch nicht vorhanden gewesen ![]() Die Abdeckung der Arena fehlt heute, sodass wir einen Blick in die Katakomben werfen können. Hier befanden sich Kerker, Käfige und umfangreiche technische Einrichtungen, wie Flaschenzüge, Rampen und Gegengewichte, um schwere Bühnenausstattungen in der Arena bewegen zu können. Auch war es möglich, Akteure mittels eines Aufzugssystems aus dem Boden der Arena aufsteigen zu lassen. Tiere waren in außerhalb gelegenen Zoos untergebracht. Sie wurden durch unterirdische Gänge in die Arena getrieben. Auch die Gladiatorenschule, die Ludus Magnus, lag außerhalb des Kolosseums und war mit dieser ebenfalls durch einen unterirdische Gang verbunden. Und was gibt es außerhalb noch zu sehen? Wir werfen einen Blick durch eine Arkade und erblicken unten die Fundamente einer kreisförmigen Anlage. Hier stand mal ein Brunnen in Form eines riesigen Kegels, der Meta Sudans, der schwitzende Kegel. So könnte er ausgesehen haben. Wir verlassen das Kolosseum. Draußen fällt unser Blick auf die Reste des Tempels der Venus und Roma, ein Doppeltempel, der spiegelbildlich aufgebaut wurde. Wir blicken in die Cella der Roma. Was ist so besonderes ![]() Und jetzt stehen wir vorm Triumphbogen des Konstantin. Er soll an den Sieg Konstantins über seinen Rivalen Maxentius erinnern. Bemerkenswert an diesem Triumphbogen ist, dass viele Teile von älteren Bauwerken stammen. So wurden die großen Figuren im Kopf dem Trajansforum und die Platten dazwischen dem Marc-Aurel-Triumphbogen entnommen. Der Triumphbogen stand auf der Via Triumphalis, der Straße auf der die Triumphzüge vom Circus Maximus kommend weiter durch den Titusbogen auf der Via Sacra zum Forum Romanum führten. Wir folgen dem Weg in umgekehrter Richtung zum Circus Maximus, vorbei an den Resten einer römischen Wasserleitung, die ehemals das Forum Romanum mit Wasser versorgte. Unser Ziel sind die Thermen des Caracalla.
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