Rom im Mai 2007 - eine Studienreise -
![]() 3. Mai 2007 Zum antiken Stadtteil Velabrum
Wir kommen vom Kapitolshügel und gehen durch
einen Hohlweg. Der antike Stadtteil Velabrum ist unser Ziel - ursprünglich
ein sumpfiges Gebiet, das sich vom Westabhang der Hügel Palatin und
Kapitol bis zum Tiber erstreckte.
Seht ihr die Pflanze dort in der Nische? Es ist die Akanthus oder auch Bärenklau genannt. Was ist so Besonderes an Ihr? Sind es die Blüten? Nein es sind die Blätter. ![]() Wir gehen weiter und erblicken links eine Rankpflanze. Es ist ein Kapernstrauch und er trägt Früchte. Voraus steht auf dem Forum Boarium ein Rundtempel, der lange als Tempel der Vesta bezeichnet wurde. Heute wird er auch anderen römischen Gottheiten zugeschrieben. ![]() Hier war es auch, wo nach der Legende der Korb mit den im Tiber ausgesetzten Knaben Romulus und Remus strandete. Eine Wölfin hat sie gesäugt und der Hirte Faustulus hat sie aufgezogen, so sagt es die Legende. ![]() Gelegentlich wurde dieses Gebiet vom Hochwasser des Tibers überschwemmt. Erst 64 nach Christus, nach dem Brand Roms unter Nero, wurde das Gebiet höher gelegt. Die durch den Brand zerstörten Gebäude wurden dazu genutzt. Wir stehen hier vor der Kirche San Giorgio in Velabro, die im 9. Jahrhundert nach Christus errichtet wurde. Im 12. Jahrhundert erhielt sie einen Portikus und den Turm. Bei dieser Erweiterung wurde der Arco degli Argentari, der Bogen der Geldwechsler, ein Bauwerk aus dem 3. Jahrhundert nach Christus, mit einbezogen. Am Portikus erkennen wir eine sehr lange Inschrift. Hier noch der lateinische Text. ![]() Die Kirche wurde mit Baumaterial aus antiken Gebäuden verschiedener Epochen und Stile errichtet. Das kann man sehr schön an den Säulen erkennen. ![]() Ob das alles richtig war, was ich bisher erzählte? Hier der Test! Ich stecke meine Hand in den Wahrheitsmund, den Bocca della Verità. Wenn ich sie wieder herausziehe und ich sie heil geblieben ist, habe ich die Wahrheit gesprochen. So sagt es die Legende. ![]() Zum Abschluss schauen wir uns noch die Kirche von Innen an. Sie wurde, wie auch andere Gebäude, mit Baumaterial aus antiken Gebäuden errichtet. Hier stand vermutlich die Statio Annonae, ein Gebäude, das in der Antike der Ausgabe von Getreide an die Bevölkerung diente. Die 18 noch gut erhaltenen korinthischen Säulen sollen von diesem Vorgängergebäude stammen. Das war ein Spaziergang durch den antiken Stadtteil Velabrum, dem späteren Forum Boarium, einem wichtigen Handelsplatz im antiken Rom.
|