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Rügen, die Insel

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Mai 2003
Die Schwalben vom Bahnhof Seelvitz

Bahnhof PutbusEs war an einem schönen Maitag im Jahre 2003. Wir fahren mit dem "Rasenden Roland" nach Putbus, die weiße Stadt am Meer . Vom Kleinbahn-Bahnhof begeben wir uns in den Park des Fürsten Malte von Putbus.Landschaftsgarten Es ist Mai und die Wiesen leuchten im hellen Weiß. Was sind das? Sind es Maiglöckchen? Nein es ist Bärlauch. Bärlauch ist eine altbekannte Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze, die seit einigen Jahren eine Renaissance erlebt. Bereits die Römer kannten den Bärlauch als „Herba salutaris“, was so viel bedeutet wie Heilkraut, und schätzten ihn als magen- und blutreinigendes Mittel.
Badehaus in Lauterbach Weiter wandern wir über Lauterbach, vorbei am Badehaus Goor des Fürsten Malte von Putbus. Es gehörte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den vornehmsten Seebädern Europas. die vornehme Gesellschaft badete damals noch nicht im offenen Meer. das kam erst später. Viele namhafte Persönlichkeiten entspannten und erholten sich an diesem bezaubernden Ort, wie Fürst Otto von Bismarck, Alexander von Humboldt und vile mahr. Putbus mit dem Badehaus Goor gilt als das älteste Seebad der Insel Rügen.
seelvitz Wir schlendern am Bodden entlang un bei Groß Stresow biegen wir ab Richtung Nistelitz und von dort zur Bedarfshaltestelle Seelvitz der Rügener Kleinbahn, dem "Rasenden Roland". Bedarfshaltestelle deshalb, weil der Zug hier nur hält, wenn jemand auf dem Bahnsteig steht, wenn der Lokführer nicht blind ist oder nicht gerade woanders hinsieht, wie man uns erklärt hat. Nicht dass wir erschöpft waren, aber eine kleine Rast auf einer Bank wäre schon ganz angenehm. Die einzige Bank weit und breit stand in dem kleinen Wartehäuschen, ein Gebäude mit Spitzdach und zwei ineinander übergehenden Räumen. War das nicht schön, endlich mal zu sitzen ! Doch was ist das ? Vogelgezwitscher im Häuschen ? Wo die Vögel wohl sitzen ?
Die Neugier trieb uns in den hinteren Raum des Wartehäuschens. Er war abgedunkelt, da die Fensteröffnungen mit schräg stehenden Holzlamellen verschlossen waren. Nichts war zu sehen. Also rum um's Gebäude. Und siehe da, in einer Lamelle ganz unten lugten ein paar Strohhalme heraus. Also wieder rein ins Gebäude und da war es, das kleine Vogelnest mit sechs jungen Vögeln. Als wir näher kamen, rissen sie ihre kleinen Mäuler auf, ein "riesiger" roter Schlund, gelb umrandet. Wir wollten nicht länger stören und verzogen uns nach draußen.
Im respektvollen Abstand ließen wir uns auf der Bahnsteigkante nieder, die Füße auf die Schienen gestellt. War ganz gefahrlos, da der "Rasende Roland", eine Schmalspur-Dampfeisenbahn ja mit Gefauche und Getöse kommt, man sie also nicht überhören kann. Aber was ist das ? Irgendetwas sitzt uns im Genick ! Jedenfalls fühlten wir das so. Und für wahr, auf dem Telegrafendraht hinter uns saßen zwei Schwalben und starrten uns an. Wir glaubten sogar zu hören, wie sie dachten: "Was wollen DIE denn hier ? Sind die gefährlich ?"
Wir rührten uns nicht von der Stelle und nach geraumer Zeit erhob sich eine der Schwalben, flog dreimal um das Wartehäschen herum und setzte sich wieder auf den Telegrafendraht. Anschließend flog auch die zweite um das Gebäude herum. Wir blieben weiter still sitzen und die erste Schwalbe fasste Mut, flog auch umsRasender Roland Gebäude und dann Schwupp die Wupp rein ins Häuschen und ganz schnell wieder heraus und zurück auf den Telegrafendraht. Auch die zweite Schwalbe besuchte kurz das Gebäude. "Ist wohl doch nicht gefährlich", hörten wir sie denken, "wollen wir ganz mutig sein ? Ja !" Und schon startet die erste Schwalbe, fliegt einen großen Bogen und rein ins Häuschen. Im Häuschen geht es aber nicht geradewegs durch die Türöffnung zum Nest. Nein, erst mal hoch in den Dachgiebel und dann ?Schwalben Die jungen Vögel fangen an zu zwitschern, also ist die Schwalbe bei ihnen.
Nach einer geraumen Zeit kommt Schwalbe Nummer 1 wieder heraus und Schwalbe Nummer 2 fliegt hinein. Da faucht es hinter dem Hügel und unser Zug kommt. Der Lokführer ist nicht blind, sieht auch nicht woanders hin und der Zug hält. Wir steigen ein und auf dem Bahnsteig in Seelvitz tritt die wieder gewohnte Ruhe ein. "Endlich seid ihr weg !" hören wir die Schwalben zum Abschied noch denken.


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