25 Kilometer südlich von Sankt Petersburg liegt der Ort Zarskoje
Selo mit der Sommerresidenz der Zaren. Einst stand hier das finnische
Gut Saarskaja Myza, was übersetzt "Hof von Saari" bedeutet. Zar
Peter der Große schenkte seiner Frau Katharina das Gut nach
der Eroberung der Ostseeküste und Beendigung der Nordischen Krieges.
Bald danach wurde der Ort in Zarskoje Selo umbenannt, was so viel
bedeutet, wie Zarensiedlung.
Zuerst errichtete der Baumeister Braunstein ein kleines zweigeschossiges
Barockschloss, das noch mehrmals umgebaut wurde. Das große Schloss,
das wir heute bewundern, entstand auf Initiative von Peters Tochter
Elisabeth. Der Architekt Rastrelli verwandelte den Katharinenpalast
in ein "funkelndes Juwel", wie es damals ein ausländischer Diplomaten
nannte. Der Große Palast wurde fortan für offizielle Empfänge
genutzt. Nach dem gewonnenen Nordischen Krieg galt er für die
damalige westliche Welt als Symbol der Macht.
Auch uns überwältigte die Pracht des Palastes. Besonders
beeindruckte uns die Leistung der Restaurateure, die nach den starken
Beschädigungen der Räume und Gebäude während des
Zweiten Weltkrieges noch Erhaltenes restaurierten und Verlorengegangenes
rekonstruierten.
Zu den Räumen, die komplett nachgebaut wurden, zählt das
Bernsteinzimmer. 1701 beauftragte Friedrich I., König von Preußen,
den Dänen Gottfried Wolffram, Wandverkleidungen aus Bernstein
für sein Berliner Schloss Charlottenburg zu schaffen. Nach seinem
Tod schenkte sein Sohn Friedrch Wilhelm I., der Soldatenkönig,
1716 das Bernsteinzimmer Peter dem Großen für sein Winterpalais.
Rastelli richtete 1755 das Bernsteinkabinett im Katharinenpalast ein
und ergänzte es um florentinische Mosaiken und Plastiken. Während
des Zweiten Weltkrieges demontierten die Deutschen Besatzer das kostbare
Dekor. In den Wirren am Kriegsende ging dann alles verloren. Rechtzeitig
zur 300-Jahr-Feier von Sankt Petersburg erstrahlte das rekonstruierte
Bernsteinzimmer in altem Glanz.
Damit ihr, liebe Leser, einen kleinen Eindruck von der Pracht des
Katharinenpalastes erhaltet, habe ich eine Dia-Show zusammengestellt.
Dort werdet ihr auch erfahren, dass ein Garten oder Park zu der Anlage
gehört. Der ältere Teil, nahe dem Schloss, ist im Stile
eines ein Französischer Garten mit streng symmetrisch angeordneten
Wegen und Formen gestaltet, woran Katharina II. ab 1768 einen naturnahen
Landschaftspark im englischen Stil anlegen ließ. Hiervon bekamen
wir nicht viel zu sehen, da noch der Peterhof auf uns wartete.
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