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Cinque Terre, Portovenere, Portofino und Lucca


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15. Oktober 2010
Ein Streifzug durch Lucca
(bewegt die Maus auf die Bilder, es könnten noch weitere erscheinen)

Lago di Massaciuccoli Auf dem Weg nach Lucca passieren wir den Lago di Massaciuccoli. An diesem See lebte Giacomo Puccini von 1891 bis 1919. Wenig später erscheint vor uns die Stadtmauer der Altstadt von Lucca. Sie ist noch komplett erhalten. Wie kommt das? Napoleon hatte doch Anfang des 19. Jahrhunderts Norditalien erobert. Den Erhalt der Stadtmauer hat Lucca einem besonderen Ereignis zu verdanken. Bevor Napoleon Lucca einnahm, hatten die Österreicher hier die Oberherrschaft. Sie versprachen den Bürgern von Lucca sie zu schützen und die Stadt stellte ihnen dafür ihre 136 Kanonen zur Verfügung. Als Napoleon mit seinen Truppen anrückte, suchten die Österreicher das Weite und nahmen die Kanonen mit. Nun hatte Lucca zwar eine mächtige Stadtmauer, aber keine Kanonen mehr, um sie zu verteidigen. Was taten die Bürger? Sie hießen Napoleon als Befreier herzlich willkommen und dafür wurde die Stadt nicht beschossen. Lucca, StadtmauerSo können wir heute auf der komplett erhaltenen Mauer um die Altstadt wandern. Diese Befestigungsanlage besteht nicht nur aus einer 4,2 Kilometer langen ca. 8 Meter hohen Mauer. Hinter ihr, auf der Innenseite, befindet sich ein gleich hoher, bis zu 10 Meter breiter Wall, der mit Bäumen bepflanzt ist. Lucca,StadtmauerAuf ihm kann man zu Fuß, mit dem Fahrrad oder ganz bequem in einer Kutsche die Altstadt umrunden. Ein breiter Grünstreifen umgibt die Altstadt. Früher war die Stadt von einem bis zu 35 Meter breiten Wassergraben umgeben. Heute ist davon nur noch ein kleines Rinnsal übrig geblieben.
Durch sechs Tore gelangt man in die Altstadt. Die Porta San Donato, aus dem Jahre 1629, und Porta Santa Maria, aus dem Jahre 1592, sind Renaissance-Tore. Letzteres wurde von Michelangelo entworfen. Und hier sehen wir die Porta Elisa. Sie wurde wahrscheinlich 1804 im Auftrag von Napoleon für Seine Schwester Elisa Bonaparte, die er als Regentin von Lucca eingesetzt hatte, erbaut.
Wie ist solch ein Tor aufgebaut? Wir wollen es genau wissen und gehen zur Porta San Pietro.
Lucca, Stadtmauer
Lucca, Porta di San PietroDieses Tor wurde im Jahre 1565 errichtet. Der äußere Zugang kann mit mächtigen, eisenbeschlagenen Türen verschlossen werden. Sogar der alte Riegel auf der Innenseite der Tür ist noch vorhanden. Ein paar Schritte weiter erblicken wir oben in einem Torbogen ein Fallgitter, so wie wir es von den Bildern alter Ritterburgen kennen. Dieser Zugang dürfte gut gesichert gewesen sein.
Nun Lucca, Gebäude bei der Porta San Pietro sind wir in der Altstadt. Gleich hinter dem Tor steht ein kleines Gebäude mit drei kunstvollen Reliefs. Welche Funktion dieses Gebäude wohl mal hatte? Jetzt steht es offenbar leer.
Wir gehen weiter und biegen rechts in die Via Vittorio Veneto ein. Nach einigen Metern stehen wir vor dem „Palazzo della Provincia“, früher unter dem Namen „Palazzo Ducale“ bekannt. Im Innenhof steht eine Statue von Francesco Carrara. Wer war dieser Mann? Er erblickte 1805 hier in Lucca das Licht der Welt und wurde 1863, nach der Einheit Italiens, mehrmals ins Parlament gewählt. Also für Lucca eine wichtige Persönlichkeit. In diesem Palast residierte 1806 bis 1814 Elisa Bonaparte, Fürstin von Lucca und Großherzogin der Toscana. Es wird berichtet, dass gegenüber dem Palast früher Häuser und die Kirche San Paolo standen. Da die Fürstin aus ihren Fenstern einen Blick in die Natur gewohnt war, ließ sie die Häuser abreißen und einen Park anlegen, die Piazza Napoleone. So war das damals.
Die Via Vittorio Veneto endet an der Piazza San Michele. Auf diesem Platz steht eine der bedeutenden Kirchen in Lucca, die Kirche San Michele in Foro. Was bedeutet diese
Chiesa San Michele   Chiesa San Michele
Namensergänzung „in Foro? Es ist ein Hinweis auf die Geschichte der Stadt. Wir befinden uns nämlich jetzt in dem Teil der Altstadt, der von den Römern um 180 v. Chr. gegründet wurde. Die Kirche steht auf dem alten römischen Marktplatz. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert.Chiesa di San Michele Die prunkvolle Fassade wurde etwas später ergänzt und war eigentlich für ein höheres Mittelschiff geplant, das jedoch nie realisiert wurde. Doch schauen wir uns die Fassade etwas genauer an. Sie ist reich gegliedert. In den oberen Geschossen erkennen wir Arkadenreihen mit vielen verschiedenen Säulenformen. Kaum eine Säule gleicht der anderen. Von der Seite kann man sehr schön erkennen, wie weit die vordere Fassade das Kirchenschiff überragt.
Lucca, San Martino Die andere bedeutende Kirche in Lucca steht nahe der südlichen Stadtmauer. Es ist die Kathedrale San Martino, der Dom von Lucca. Sie stammt aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert und hat, wie die Kirche San Michele, eine reich gegliederte Fassade mit gestuften Arkadenreihen, die als Dekorationsschicht vor der eigentlichen Fassadenmauer stehen. Lucca, San Martino
Lucca hat diese Fassaden zu einer eigenen Schauwand gestaltet. Besonderer Wert wurde dabei auf die unterschiedliche Gestaltung der Säulen gelegt. Wobei die rechte Ecksäule des obersten Fassadengeschosses eine so genannte Knotensäule ist. Eine derartige Säule hatte im Mittelalter eine besondere Bedeutung. Sie sollte Unheil durch Zauberzeichen abwehren. Bei gotischen Kathedralen waren beispielsweise aus diesem Grunde die Wasserspeier fast regelmäßig in der Gestalt von Ungeheuern geformt.
Nicht jede Kirche in Lucca hat so markante Fassaden, wie die Kirchen San Martino und San Michele. Aber jede hat eine besondere Sehenswürdigkeit, so wie die Kirche San Giusto an der Piazza Giusto Lucca, Chiesa di San Fredianooder die Kirche San Frediano nahe der nördlichen Stadtmauer mit seinem wunderschönen Mosaik. Der Legende nach war Frediano der Sohn des irischen Königs Ulaid. Er erhielt eine christliche Erziehung und wurde, nachdem er das Sakrament der Priesterweihe empfangen hatte, 560 n. Chr. zum Bischof von Lucca ernannt. Während seiner Amtszeit sollen zahlreiche Wunder geschehen sein und so wurde ihm zu Ehren diese Kirche auf den Namen „Chiesa di San Frediano“ geweiht.
Als wir zur Kirche San Frediano gingen, waren wir an einem sehr alten Mauerwerk vorbei gekommen. Was das wohl war? Wir begeben uns wieder dort hin und stehen vor Gebäuden, in die ganz offensichtlich die Mauerreste eines römischen Gebäudes integriert sind. Lucca - AmphitheaterJa, richtig, hier stand einst das Amphitheater der Römer. Mauerreste und einige Bögen sind noch vorhanden und wurden kunstvoll in die später entstandenen Gebäude integriert. Dort ist ein Torbogen, durch den gehen wir hindurch. Wir wollen wissen, wie es in der alten Arena aussieht. Was wir hier heute sehen, wurde um 1830 so verwirklicht. Die Römer hatten das ursprüngliche Amphitheater im ersten und zweiten Jahrhundert n. Chr. errichtet. Während der Barbareneinfälle verfiel die Arena und diente in den folgenden Jahrhunderten als Steinbruch. Säulen und Marmorverkleidung wurden größtenteils in den Kirchen verbaut. Lucca -AmphitheaterÜber den erhaltenen Resten und in der Mitte der Arena wurden Häuser errichtet. Der außergewöhnliche Platz, den wir heute bestaunen entstand, nachdem die Gebäude innerhalb der Arena abgerissen worden waren. Das Niveau des heutigen Platzes liegt etwa drei Meter über dem ursprünglichen Niveau des römischen Amphitheaters.
Es ist wieder soweit, wir müssen zum Bus. Vom Platz des Amphitheaters, der Piazza Anfiteatro, schlendern wir vorbei an interessante Gebäuden hinüber zur Via San Paolino. Lucca - PucciniAm Ende dieser Straße stehen die Busse. Im Cafe Di Simo genießen wir zunächst eine leckere heiße Schokolade. Hier traf sich auch Puccini oft mit seinen Freunden. Wir biegen jetzt in die Via San Paolino ein. In dieser Straße steht das Wohnhaus der Puccinis. Es ist nicht zu verfehlen, denn davor steht eine Statue von Luccas berühmtestem Sohn, Giacomo Puccini, geboren am 22. Dezember 1858.
Ein kleines Stück weiter steht noch eine Kirche, die Basilica San Paolino. Hier werfen wir einen kurzen Blick hinein.
Jetzt sind wir bei unserem Bus und verlassen Lucca durch die Porta Sant' Anna.

Video: Ein Streifzug durch Lucca



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