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Wir sind dann mal unterwegs in Spanien auf dem Jakobsweg

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14. September 2011
Über Astorga nach Foncebadón und per pedes zum Cruz de Ferro
(bewegt die Maus auf die Bilder, wenn eine Hand erscheint, klickt das Bild an und es erscheint ein größeres Bild.)

Frühmorgens verlassen wir León und fahren über Astorga nach Foncebadón. Von dort werden wir zum Cruz de Ferro wandern.
Dort tauchen schon die Türme der Kathedrale Santa Maria von Astorga auf. Jetzt sind wir in Astorga und wieder stehen wir vor einer römischen Stadtmauer. Wie war das mit den Römern? Sie unterwarfen die Kelten, die hier eine Siedlung errichtet hatten und bauten diese ab 17 v. Chr. zu einer römischen Festung um. Es war für die Römer ein wichtiger Ort. Es galt, die Goldminen in den Bergen von León, den „Montes de León“, zu schützen und die Transporte zu sichern. Nach den Römern herrschten hier die Westgoten, danach die Maueren und ab 753 n. Chr. die Fürsten von Asturien. Letztere ließen, als sich die Pilgertradition entwickelte, die Stadtmauer restaurieren um den Pilgern Schutz gewähren zu können.
Die Treppe am Ende der Mauer führt zur Kathedrale Santa Maria. Baubeginn war im 15. Jahrhundert, die Türme waren erst im 18. Jahrhundert vollendet. Wir werfen einen kurzen Blick hinein.
Das, was wir jetzt sehen, ist nicht der Hauptaltar, sondern die Rückseite des Chores. Sie ist, wie wir es auch in anderen Kirchen sahen, recht schlicht gehalten. Es ist gerade Gottesdienst, da wollen wir nicht weiter stören. Wir blicken noch mal hinüber zur Innenseite der Fassade und sehen über dem Hauptportal ein wunderschönes Kirchenfenster und darunter eine Uhr. Schon wieder eine Uhr in einer Kirche. Diese ist jedoch nicht so aufwendig gestaltet wie die Uhr in der Kathedrale von Burgos.
Von der Kathedrale gehen wir hinüber zu einem auffällig gestalteten Gebäude. Es könnte ein von Gaudi entworfenes Gebäude sein. Ja, es ist der ehemalige Bischofspalast. Dieses Gebäude wurde auch von Antoni Gaudí geplant. Nach dem Tod des Bischofs kam es zum Zerwürfnis zwischen Gaudi und Episkopat und die Bautätigkeiten wurden eingestellt. Anfang des 20. Jahrhunderts hat der Baumeister Ricardo Garcia Guereta das Gebäude in modifizierter Form vollendet. Heute beherbergt es das Museum der Jakobswege, das Museo de los Caminos.
Wir müssen schon sehr bald weiter fahren, denn wir haben noch einen langen Weg vor uns.
Das Gebiet, durch das wir jetzt fahren, ist die Region Maragatería in der Provinz León. Die Schilder am Straßenrand zeigen uns an, dass wir auf dem richtigen Weg sind, dem Jakobsweg. Über schmale Landstraßen fahren wir hinauf in die Berge. In Foncebadón, einem sehr kleinem Ort am Jakobsweg, verlassen den Bus. Jetzt werden wir eine Strecke von zirka 4 Kilometern auf dem Jakobsweg wandern. Der Ort liegt in 1440 Meter Höhe über dem Meeresspiegel. Im 12. Jahrhundert errichtete ein Einsiedler hier ein Hospital und eine Herberge für Pilger. Lange Zeit war der Ort kurz vor dem Übergang über den Monte Leon, mit dem Cruz de Ferro, eine wichtige Übernachtungsstation auf dem Jakobsweg. Mit der Landflucht in Spanien zogen alle Einwohner fort und der Ort wurde zu einem Geisterdorf voller Ruinen. Die Renaissance der Jakobswallfahrt in den vergangenen Jahrzehnten rettete den Ort vor dem totalen Verfall.
Heute werden in den Sommermonaten zwischen den halb verfallenen Häusern wieder zwei Pensionen bewirtschaftet. Auch eine kleine Pilgerherberge hat hier wieder geöffnet.
Wir werden jetzt auf Feldwegen durch die Hügel zum Cruz de Ferro, dem Eisenkreuz, wandern. Links grasen auf der mageren Weide einige spanische Rinder. Etwas weiter steht die Ruine der Salvador-Kirche. Die Kirche wurde, wie die erste Pilgerherberge, im 12. Jahrhundert errichtet. Nach ihrer Zerstörung wurde sie jedoch nie wieder aufgebaut.
Auf dem Weg zum Cruz de Ferro nehmen wir einen kleinen Stein mit. Es ist Brauch, am Kreuz einen mitgebrachten Stein abzulegen. Symbolisch sollen damit die Sorgen und Probleme des Alltages abgelegt werden. Für viele, die hier wandern, bedeutet Pilgern in dieser einsamen Gegend die räumliche Distanz zum sonstigen hektischen Alltagsleben. Da mag es schon befreiend sein, hier und da, Sorgen in Form von Gegenständen zurück zu lassen und sich für neue Eindrücke zu befreien. Außerdem ist es mit Sicherheit ein beglückendes Gefühl, wieder ein Stück auf dem beschwerlichen Weg geschafft zu haben.
Wir reisen dagegen mit dem Bus auf dem Jakobsweg, um uns an den Dingen zu erfreuen, die die Menschen damals vor vielen Jahrhunderten geschaffen haben.
Dort hinten auf dem Bergkamm taucht jetzt das Cruz de Ferro auf. Ein Pilger überholt uns. Er hat es eilig, denn er muss ja noch viel weiter laufen. Uns dagegen erwartet dort oben unser Bus.
Nach ungefähr einer halben Stunde haben wir den höchsten Punkt des Jakobsweges erreicht. Hier steht das Cruz de Ferro. Es ist ein, auf einem etwa 5 m hohen Holzstamm, befestigtes Eisenkreuz. Es markiert in 1504 m Höhe den höchsten Punkt des Jakobswegs in Spanien jenseits der Pyrenäen.
Wie alle Pilger haben auch wir einen Stein mitgenommen, um ihn hier abzulegen. Es ist vollbracht! Es können auch andere Dinge sein, die die Pilger hier ablegen. Man nimmt etwas mit, um sich dann symbolisch für immer davon zu trennen, auch von kleineren und großen Problemen.
Selbstverständlich gibt es auch hier eine kleine Kapelle.
Nach einer kurzen Pause fahren wir mit dem Bus weiter.
Die Straße ist hier sehr schmal. Sie muss auch von den Pilgern genutzt werden. Hin und wieder erinnern Schilder die Autofahrer daran, dass sie auf dem Jakobsweg fahren und auf der Straße mit Pilgern zu rechnen ist.
Nach ungefähr einer halben Stunde passieren wir den Ort Molinaseca. Hier im Ort ist die Durchgangsstraße so schmal, dass der Fahrer schon sehr genau seinen Bus lenken muss, um nicht rechts oder links einen der Balkone der Häuser zu streifen.
Am Ortsausgang hat eine Pilgerin auf ihrem Fahrrad den Bus lieber vorbei gelassen, bevor sie an die Felsen gedrängt wird. Die Straße ist weiterhin sehr schmal und wird jetzt noch kurvenreich dazu. 100 Kurven sollen es sein, die wir jetzt vor uns haben.
Auch einige Haarnadelkurven sind dabei. Die muss der Busfahrer alle meistern. Er hat es mit Bravour geschafft.
Heute Nachmittag werden wir nach O Cebreiro fahren, wo noch einige keltische Rundhäuser stehen und dann über Lugo nach Santiago de Compestela.





Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Jakobsweg - von Astorga zum Cruz de Ferro" ansehen.
Aufgenommen am 16. September 2011, bitte Lautsprecher einschalten!


Sollte das Video oben nicht starten, dann bitte das Symbol "KPE-VIDEO" anklicken.
Stockholm, eine Stadtrundfahrt
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