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Wir sind dann mal unterwegs in Spanien auf dem Jakobsweg

Weiter Video / unten Zurück In Burgos, bei der größten Kathedrale Spaniens Zum Verzeichnis 

12. September 2011
In Leon und beim Pantheon der Könige
(bewegt die Maus auf die Bilder, wenn eine Hand erscheint, klickt das Bild an und es erscheint ein größeres Bild.)

Wir sind jetzt in Leon, genauer gesagt, im Parador San Marcos in Leon. Hier haben wir übernachtet. Es ist ein ehemaliges Kloster aus dem 16. Jahrhundert, das wie viele andere
auch, in ein Hotel umgewandelt wurde. Edel sind die Einrichtungen und vieles erinnert in seiner Form und Gestaltung an längst vergangene Zeiten, so auch die Decke im Fernsehraum, ein Kunstwerk der damaligen Baumeister.
An diesem Morgen gehen wir zu einem anderen Bauwerk aus den vergangenen Jahrhunderten, der Kathedrale von Leon. Mit ihrem Bau wurde 1255 begonnen. Nach einer längeren Baupause erfolgte dann 1493 die Fertigstellung. Das Kirchenschiff ist 90 Meter lang und 30 Meter breit. Die beiden Türme sind 90 Meter hoch.
Am rechten Turm erblicken wir eine Kirchturmuhr. Sie hat nur einen Zeiger. Könnt ihr es erkennen? Sie zeigt gerade 10:57 Uhr an.
Über dem Eingangsportal, auf dem Tympanon, ist im Zentrum Christus als Richter des Jüngsten Gerichts zu sehen. Darunter sind Szenen von starker Aussagekraft zu sehen. Links kosten die Auserwählten die Freuden der himmlischen Musik und rechts werden die Verdammten in die Kessel der Hölle geworfen oder von gewaltigen Satansmäulern zerknackt.
Das sind schon heftige Szenen, die hier dargestellt werden.
Das soll uns nicht schrecken. Wir betreten jetzt die Kirche und stehen in einem hohen Kirchenschiff, so wie wir es von gotischen Kathedralen gewohnt sind. Hier in dieser Kirche sind die hohen massiven Außenwände jedoch durch große Fensterflächen durchbrochen. Auch die stützenden Pfeiler sind deutlich filigraner, als in Burgos. Ja, das Vorbild für diese Kirche war die Kathedrale in Reims, eine klassische Kathedrale der französischen Hochgotik. Mit dieser Architektur soll ein Gefühl der Ferne, Höhe und Helligkeit vermittelt werden. Um die Fenster in ihrer ganzen Pracht zu erfassen, müssen wir schon zum Himmel hinaufsehen. In dieser Kathedrale hatten die Baumeister damals die Säulen noch mehr verfeinert und in ihrem Umfang reduziert. Das führte später zu erheblichen statischen Problemen und hatte Ende des 19. Jahrhunderts eine vollständige Sanierung des Baus zur Folge.
Doch schauen wir hinauf zu den farbenprächtigen Fenstern. Wir haben sie nicht gezählt, es sind zu viele. Einhundertfünfundzwanzig sollen es sein und sie bedecken eine Fläche von 1.800 m². Die größten Fenster sind 12 Meter hoch.
Sie sind wunderschön farbig gestaltet und in ihrer Größe und Farbenpracht weltberühmt. Hier sehen wir Fenster mit unterschiedlich gestalteten farbigen Ornamenten. An anderer Stelle sind Heilige dargestellt. Auch Glasfenster, auf denen Wappen abgebildet sind, fehlen nicht. Unbekannte Meister haben sie zwischen dem 13. und 20. Jahrhundert geschaffen.

Die wunderschönen Glasfenster haben uns so sehr in ihren Bann gezogen, dass wir die Altäre und Kapellen in der Kirche nicht weiter betrachteten. Die Gruppe verlässt jetzt die Kathedrale und wir folgen. Gerade noch rechtzeitig stehen wir draußen, um die Glocken der Kirche zu hören. Es ist 13 Uhr.
Jetzt begeben wir uns zu einem Mausoleum in der Basilika San Isidoro. Die Kirche wurde nach dem heiligen San Isidor benannt, dessen Leichnam 1063 von Sevilla nach Leon umgebettet wurde. In dem Gebäudekomplex befindet sich ein königliches Mausoleum, in dem viele Könige von Leon bestattet liegen. Der Raum ist mit romanischen Freskenmalereien geschmückt. Die werden wir uns gleich ansehen.
Die Kirche wurde vom 10. bis zum 12. Jahrhundert auf den Fundamenten eines älteren Gotteshauses im romanischen Stil rekonstruiert und gilt als Meisterwerk der romanischen Baukunst. Allerdings wurden später Teile im gotischen Stil umgebaut. Die königliche Grabkammer mit ihren Deckenmalereien war davon wohl nicht betroffen.
Auf dem Rückweg zu unserem Hotel, den Parador San Marcos, kommen wir an der „Casa de Botines“ vorbei. Das um 1892 errichtete Gebäude wurde von Antonio Gaudi entworfen. Schaut, die spitzen Türmchen und Giebel sowie der natürlich wirkenden Baukörper. Das ist sein Stil.
Gaudi hat auch das Konzept der Kirche „Sagrada Família“ in Barcelona mit entwickelt.
Über die Gran Via de Sa Marcos gehen wir zurück zu unserem Hotel.
Nach so viel Kunstgenuss erholen wir uns im Restaurantgarten des Parador San Marcos bei Kaffee und Kuchen. Von hier aus blicken wir auf die Brücke „Puente de San Marcos“. Über sie führt der Jakobsweg.
Etwas später begeben wir uns auf einen Bummel durch die Altstadt. Am Fluss "Rio Bernesga", der Fluss, der direkt am Parador vorbei fließt, werfen wir noch einen Blick auf die Brücke „Puente de San Marcos“. Von hier können wir sie besser erkennen. Es ist eine Brücke aus dem 16. Jahrhundert, eine Steinbrücke in einer Bauweise, wie wir sie in dieser Gegend häufiger zu sehen bekommen. Dann schlendern wir am Fluss entlang bis zum "Plaza de Guzman" mit seiner großen Springbrunnenanlage. Hier verlassen wir den Fluss. Die Guzmans waren eine wohlhabende und einflussreiche Familie in Leon, die gegenüber der Casa de Botines, dem von Gaudi entworfenen Gebäude, einen Palast hatten. In dem im 16. Jahrhundert errichteten Gebäude befindet sich heute die Verwaltung der Provinz Leon.
Durch, zum Teil, enge Gassen kommen wir zum "Plaza Mayor", dem Rathausplatz. Dort erblicken wir ein barock-klassizistisches Gebäude. Es ist das Rathaus von Leon. Es stammt aus dem 17. Jahrhundert. Ein imposantes Gebäude. Die Häuser rings herum verleihen dem Platz ein harmonisches Aussehen. Hier steht noch ein Hotel. Ein wichtiger Ort am Jakobsweg muss den Pilgern neben den einfachen Pilgerherbergen auch besser ausgestattete Übernachtungsmöglichkeiten bieten.
Etwas später stehen wir vor dem ältesten Gotteshaus der Stadt, der Kirche San Salvador de Palat. Sie wurde im zehnten Jahrhundert als Kloster erbaut und war eine königliche Stiftung, in dem Frauen der königlichen Familie aufgenommen wurden. Heute ist es ein Museum, in dem Kunstwerke ausgestellt werden.
Durch das Viertel "Barrio Húmedo“, das „Feuchte Viertel", schlendern wir zur "Calle Ancha". Der Name dieses Viertels ist zurück zu führen auf die reichlich in dieser Gegend vorhandenen Gaststätten, in denen man die hiesigen Weine zusammen mit den geschmackvollen Tapas genießen kann.
Die „Calle Ancha“ führt direkt zur Kathedrale. Diesmal gehen wir vor dem Gotteshaus links vorbei.
Nach wenigen Metern stehen wir unversehens vor einem Krankenhaus, dem "Obra Hospitalaria Nuestra Señora de Regla". Es stammt aus jener Zeit, als die Pilgertradition sich entwickelte. Das war im 11. und 12. Jahrhundert.
Gegenüber, an der Rückwand der Kathedrale, erkennen wir ins Mauerwerk eingelassenen Reliefs und links erscheint ein Tordurchgang. Wir gehen hindurch und sehen auf der einen Seite des Tordurchganges die Seitenflügel der Kathedrale und auf der anderen Seite eine sehr hohe Mauer.
Es sind die Reste der antiken römischen Stadtmauer. Man kann sie hier nicht so gut erkennen, da in den Räumen zwischen den halbkreisförmigen Bastionen Häuser errichtet wurden. Ein Stück weiter ist die Mauer komplett zu sehen. Sie wurde zum Ende des 3. Jahrhunderts nach Christus, also in der römischen Zeit, hochgezogen und ersetzte die erste nicht so widerstandsfähige Stadtmauer aus dem 1. Jahrhundert. Die Mauer ist zirka fünf Meter dick und acht Meter hoch. Sie umschloss einen viereckigen Bereich, wie man auf dem Plan sehr gut erkennen kann. In kurzen Abständen wurde sie mit halbrunden Türmen versehen.
Die Könige von Kastilien ließen sie ab dem Jahre 1000 restaurierten und zusätzliche Tordurchgänge einbauen. Heute existieren noch Teile der östlichen und nördlichen Mauer. Und im Westen ist noch ein kleiner Abschnitt vorhanden, der die Rückfront der Basilika San Isidoro bildet. Das ist die Kirche, in der wir die Fresken gesehen haben.
Von dort führt ein gerader Weg zum Hotel San Marcos. Vor dem Hotel sahen wir gestern Abend einen alten Menschen sitzen. Ob er noch immer da ist? Ja, da sitzt er und wird dort auch sitzen bleiben, denn er ist aus Bronze. Wohin schaut er nur? Er schaut zu dem Kreuz oben auf der Säule.
An diesem Ort entstand im 12. Jh. das Mutterhaus des Ritterordens des hl. Jakobus, der die Pilger beschützte. Im 15. Jh. wurde es durch ein prachtvolles Kloster ersetzt, das jetzt als Hotel genutzt wird. Die zugehörige Klosterkirche befindet sich im rechten Gebäudeflügel und ist heute ein Museum. Wir schauen es uns mal an. Oben an der Wand zum ehemaligen Kloster sind Fenster, durch die man in die Kirche sehen kann. Auch die Balustrade über dem Eingangsbereich kann man von dort aus erreichen.
Wir werden jetzt zum Hotel hinüber gehen, das Abendessen wartet auf uns. Am Hotel vorbei über die Brücke San Marcos und dann geradeaus durch einen Vorort von Leon verläuft der Jakobsweg. Morgen werden wir über diesen Weg Leon verlassen. Unser erstes Ziel ist Astorga, dann werden wir von Foncebadón zum Cruz de Ferro wandern und anschließend über Cebreiro und Lugo nach Santiago de Compostela fahren.



Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video
"Jakobsweg - In Leon und beim Pantheon der Könige" ansehen.
Aufgenommen am 16. September 2011, bitte Lautsprecher einschalten!


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Stockholm, eine Stadtrundfahrt
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