Posen - Stadtansichten
6./7. September 2010
Das Rathaus in Posen
Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das alte gotische Rathaus aus
dem frühen 14. Jahrhundert bei einem Stadtbrand teilweise
zerstört. Ein aus Lugano stammender italienischer Architekt
erhielt den Auftrag, das Rathaus wieder aufzubauen. Bei diesem
Umbau bekam das Rathaus seinen neuen Charakter im Renaissancestil.
Die Fassade wurde als dreistöckige Loggia gestaltet. Über
den Bögen der Arkaden im Erdgeschoß wurden Reliefs
mit Darstellungen der Tugenden angebracht, denen die Ratsherren
der Stadt folgen sollten: Geduld und Umsicht, Liebe und Gerechtigkeit,
Glaube und Hoffnung sowie Mut und Mäßigung. Den Fassadenschmuck
ergänzen Medaillons mit Gestalten des Altertums (über
den Arkaden der Loggia im ersten Stock) sowie Darstellungen
der Herrscher der Jagiellonendynastie (über der Arkade
im zweiten Stock). Auf unserer Reise nach Breslau und Krakau
hatten wir erfahren, dass die Jagiellonen eine Dynastie war,
die aus Litauen stammte. Sie stellten von 1386 bis 1572 die
polnischen Könige.
Der Marktplatz in Posen
Bürgerhäuser aus verschiedenen Epochen umgeben den
Markt.
Der Neptun-Brunnen auf dem Marktplatz
Die Stifts- und Pfarrkirche - die Kirche des hl. Bischofs und Märtyrers Stanislaw
Diese Stifts- und Pfarrkirche in Poznan wurde dem Martyrer Stanislaw
gewidmet . Es ist eine dreischiffige Barockkirche. Nach 50jähriger
Bauzeit wurde die Kirche 1701 fertig gestellt. Das war selbst
für damalige Verhältnisse sehr lange. Das Portal zur
Straße wurde erst 1750 vollendet. Unter der Kirche befindet
sich eine Krypta, in der einst Ordensleute und Wohltäter
der Stiftskirche bestattet wurden. Formal ist die Kirche seit
1798 Pfarrkirche der Gemeinde der Hl. Maria Magdalena und gleichzeitig
Stiftskirche. Während des Wiederaufbaus der Kathedrale
auf der Dominsel 1945-56 diente sie als Ersatzkathedrale.
Im Chorraum steht ein großer Altar nach einem Entwurf
von Pompeo Ferrari (1727-32) mit einer Darstellung der Auferweckung
des Piotrowin durch den Hl. Stanislaw, ein Werk von Szymon Czechowicz
von 1756, und an den Seiten befinden sich Skulpturen der Heiligen
Bischof Stanislaw und Stanislaw Kostka.
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