Wir verlassen Kopenhagen und begeben uns auf den Weg nach Malmö.
Seit dem 1. Juli 2000 muss man dazu
nicht mehr eine Fähre benutzen, sondern kann den Öresund
über eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke
überqueren. Zunächst werden wir in einen Tunnel geleitet.
Die Öresundquerung beginnt nämlich in der Einflugschneise
zum Kopenhagener Flughafen. Damit es keine Beeinträchtigungen
im Flugverkehr gibt, wurde der erste Abschnitt in einen Tunnel unterhalb
des Öresunds gelegt. Der Tunnel ist 3.700 Meter lang und endet
auf einer 4 Kilometer langen künstlichen Insel. Auf dieser Insel
befindet sich der Übergang vom Tunnel auf die 7.845 Meter lange
Brücke. Es
ist eine Doppelstockbrücke. Oben verläuft eine Autobahn
mit zwei Fahr- und einer Standspur in jede Richtung, und zirka 8 Meter
darunter liegen die Eisenbahngleise.
In der Mitte dieses Viaduktes überspannt eine 1092 Meter lange
Schrägseilbrücke den Sund in 57 Meter Höhe. Fünf
Jahre betrug die Bauzeit. Finanziert wird dieser Brückenbau durch
Mauteinnahmen. Dazu befindet sich auf schwedischem Boden eine Mautstation.
Jetzt sind wir in Malmö. Hier steht der höchste Wolkenkratzer
Skandinaviens, der „Tuning Torso“. Er sieht merkwürdig
aus, so verdreht. Soll das so sein? Ja, es ist ein Entwurf des spanischen
Architekten Santiago Calatrava, der die Skulptur des „Twisting-Torso“
geschaffen hat, die einen sich drehenden menschlichen Körper
darstellt. Der Bauherr war von dieser Figur begeistert und beauftragte
Calatrava ein entsprechendes Gebäude zu entwerfen. Hier steht
es nun, dieses merkwürdig verdrehte Gebäude. Es ist 190
Meter hoch und hat 54 Etagen.
Es geht weiter, quer durch Schweden, dem Land von Ikea, Wasa-Knäckebrot
und dem Elch-Test. Zum Glück sind uns auf der Fahrt keine Elche
auf der Straße begegnet, aber sehen wollten wir schon einige.
Auf halbem Weg zwischen Helsingborg und Jönköping im Elchpark
von Laganland, wurde unser Wunsch erfüllt. Hier bekamen wir sie
in einem Gehege zu sehen, die Elche. In dem ersten Gehege waren die
Elchhirsche, das sind die männlichen Elche, versammelt. Einer
kam neugierig an das Gatter heran. Ein anderer nagte Blätter
von den Bäumen. Die meisten lagen jedoch gemütlich auf dem
Waldboden und verdauten ihre letzte Mahlzeit. Als Wiederkäuer
muss man das so machen. In einem zweiten Gehege erspähen wir
am entfernten Zaun eine Elchkuh mit zwei Jungen. Und vorne , nahe
dem Aussichtspodest genießt ein Elchhirsch die frisch geschlagenen
Birkenzweige, die ein Tierpfleger gerade herein gebracht hat. Die
Elchkuh hat die Birkenzweige inzwischen auch entdeckt und bewegt sich
mit ihren Jungen langsam auf sie zu. Jetzt sind die drei in der Nähe
der Zweige und die Elchkuh macht dem Elchhirsch sehr deutlich klar,
dass das Futter für sie und ihre Jungen gedacht ist. Fluchtartig
verlässt der Elchhirsch daraufhin den Futterplatz. Jetzt genießt
die Elchkuh mit ihren Jungen das frisch Grün. Der Elchhirsch
hat etwas weiter auch frische Zweige gefunden. Die Welt ist wieder
in Ordnung.
Elche können bis zu 3 Meter lang und 2,30 Meter hoch werden.
Ihre Geweihe sind dann auch entsprechend groß. Im Ausstellungsraum
konnten wir einige Exemplare bewundern. Bis zu zwei Meter kann die
Spannweite eines Elchgeweihs betragen.
Die Geweihe der Elche sind sehr unterschiedlich. Hier in Schweden
haben die Elche überwiegend Stangengeweihe. In anderen Regionen
herrschen breite flächige Schaufelgeweihe vor. Riesige Exemplare
von beiden Typen konnten wir im Ausstellungsraum bewundern.
Zu einem Tierpark gehört auch ein Souvenirshop. Hier
bekamen wir Trolle zu Gesicht. Das sind sehr scheue Wesen, die, wenn
überhaupt, man nur bei Nacht zu sehen bekommt.
Nun fahren wir weiter. Der Weg führt uns am Vätternsee vorbei.
Im Vorbeifahren erhaschten wir einen Blick auf eine Ruine. Das muss
ein bedeutendes Gebäude gewesen sein, sonst hätte man es
bestimmt abgerissen. Es war die Ruine des Herrenhauses "Brahe
Hus". Per Brahe der Jüngere, ein schwedischer Graf und Generalgouverneur
von Finnland, ließ das Gebäude ab 1637 für seine Frau
Christina errichten. Doch
Christina konnte in das Gebäude nicht mehr einziehen, da sie
vor der Fertigstellung verstarb. Nach seiner Fertigstellung wurde
es als Unterkunft für die Gäste des Grafen genutzt. Seine
Nachfolger hatten das Gebäude dann irgendwann nicht mehr gepflegt,
und so verfiel es dann im Laufe der Jahrhunderte.
Wir nähern uns unserem nächsten Ziel, Stockholm, der schwedische
Hauptstadt.
Mit einem Klick
auf das YouTube-Bild unten könnt ihr das Video "Bei den
Elchen in Schweden" ansehen. Aufgenommen am 31. Juli 2010, bitte Lautsprecher
einschalten!
Sollte das Video oben nicht starten, dann bitte das Symbol "KPE-VIDEO"
anklicken.