Jetzt verlassen wir Helsinki in Richtung Norden. Wir wollen zum
nördlichen Polarkreis. 826 Kilometer müssen wir mit dem
Bus fahren, um in Rovaniemi den Polarkreis zu überschreiten.
Auf dem Weg dorthin werden wir neben vielen Fichten, Birken, Seen
und einsamen Hütten auch Sehenswürdigkeiten anschauen.
Es ist ein relativ flaches Land, durch das wir fahren.
In Lahti, ungefähr 100 Kilometer von Helsinki entfernt, besuchen
wir das bedeutendste Zentrum des nordischen Skisports in Finnland.
Hier fanden bereits sechs Mal nordische Skiweltmeisterschaften statt.
Die erste Schanze wurde 1923 errichtet. 1938 erfolgte für die
zweite Nordische Ski-WM ein Umbau der Anlage. Die Schanzen wurden
erneuert und um das Skistadion erweitert. Somit konnten rund 100.000
Zuschauer das Ereignis verfolgen. Die Schanzenanlage, wie wir sie
hier sehen, wurde1985 errichtet. Die
große Schanze hat eine Anlauflänge von 149 Metern, dabei
erreichen die Springer eine Spitzengeschwindigkeit von 93 km/h.
2006 wurde auf dieser Schanze eine Weite von 135,5 Metern gesprungen.
Jetzt im Sommer würden Sprünge von der großen Schanze
im Wasser landen, deshalb sind Mattensprünge nur auf den kleinen
Schanzen möglich. Wie wir erkennen können, befindet sich
im Auslaufbereich der Großschanze ein Schwimmbad und hinter
uns steht eine große Sportarena. Die Anlagen werden offensichtlich
auch im Sommer genutzt.
Nun fahren wir weiter durch die unendlichen Weiten Finnlands. Nach
ungefähr zwei Stunden erblicken wir seit geraumer Zeit auf
der rechten Seite an einen lang gestreckten See. Es
ist der Leppävesi-See. Bei der Naissaari-Insel fließt
er in den Päijänne-See. Dort können wir eine Staustufe
mit einem Gebäude, das ein kleines Wasserkraftwerk sein könnte,
erkennen. Jetzt sind wir in Jyväskylä, dort werden wir
übernachten, doch zunächst erkunden wir die Stadt.
Jyväskylä liegt am Päijänne-See. Es ist er längste
See Finnlands. Er erstreckt sich von Jyväskylä ca. 120
Kilometer Richtung Süden bis Asikkala. Er ist bis zu 95 Meter
tief und der wasserreichste See des Landes. Helsinki wird aus diesem
See über eine unterirdische Wasserleitung mit Trinkwasser versorgt.
Der See ist als Ausflugsgebiet sehr beliebt. Man kann auf ihm mit
einem Ausflugsdampfer von Jyväskylä über Asikkala
bis nach Lahti fahren. Diese Fahrt dauert knapp elf Stunden. Jyväskylä
wurde 1837 gegründet und ist seit 1966 Universitätsstadt.
Wir erkunden die Stadt und gehen zunächst am See entlang. Dort
erblicken wir zwei Badende im Wasser des Sees. Wie kalt das Wasser
wohl ist? Die beiden werden diese Wassertemperaturen wohl gewohnt
sein. Jenseits der Brücke, die den See überspannt, stehen
wir bei Sportboothafen der Stadt. Mitten auf dem See erblicken wir
eine recht große Fontaine. Wie hoch sie wohl das Wasser bläst?
So
ohne Anhaltspunkt kann man das schwer abschätzen. Die Hügel
dahinter, mit der Hütte am Ufer, lassen jedoch vermuten, dass
es eine beachtliche Höhe ist. Rechts verlässt gerade ein
Kutter den Hafen von Jyväskylä. Dahinter am Ufer liegen
einige Ausflugsdampfer. Es ist jetzt viertel vor zehn Uhr abends.
Wohin der Kutter jetzt wohl noch fahren wird? Wir wissen es nicht.
Es ist jedoch um diese Jahreszeit hier oben noch sehr lange hell,
so dass ein Navigieren auf den Seen jederzeit möglich sein
mag.
So, jetzt wollen wir noch in die Stadt. Dort hinten hatten wir auf
einem Hügel einen Turm erblickt, da wollen wir hin.
Wir gehen zurück zu der Brücke, unter der wir vorhin hindurch
gegangen sind und begeben uns auf sie hinauf. Satamakatu heißt
die Straße, auf der wir jetzt stehen. Hier befindet sich ein
Plakat, das sehr eindrucksvoll den Stadtteil zeigt, an dem wir gerade
entlang gegangen sind. Auf dem Weg zum Turm kommen wir an der Stadtkirche
von Jyväskylä vorbei. Sie ist beleuchtet, aber geschlossen.
Wir steigen den bewaldeten Höhenzug in Mitten der Stadt, den
Harju,
hinauf uns stehen bald vor dem Aussichtsturm. Auf ihm befindet sich
ein Restaurant, aber beide sind schon geschlossen. Also steigen
wir wieder hinab und begeben uns zurück zu unserem Hotel.
Am nächsten Morgen fahren wir weiter. Auf halben Weg zwischen
Jyväskylä und Oulu am Bottnischen Meerbusen, werden wir
ein Museum der besonderen Art besuchen. Was mag das sein? Vaskikello
heißt der Ort. Schaut, es ist ein Glockenmuseum. Dieses
Museum hat ausgediente Kirchenglocken gesammelt. Einige der Glocken
stammen aus deutschen Kirchen. Es ist schon interessant, die vielen
Glocken aus der Nähe betrachten zu können und auch mal
Glöckner zu spielen. Die meisten Glocken haben einen Klöppel.
Einige wenige werden mit einem Hammer zum Klingen gebracht. Zwischen
den Gebäuden steht ein Glockenturm mit vielen kleinen
Glocken. Ob die Melodie, die wir hören, von den Glocken stammt
oder aus einem Lautsprecher kommt? An den Glocken selbst konnte
ich keine Bewegung erkennen. Das war das Glockenmuseum, ein wahrhaft
interessanter Ort.
Jetzt haben wir eine längere Strecke vor uns. Nach etwa fünf
Stunden haben wir den Polarkreis erreicht und zwar an einem besonderen
Ort, dem Weihnachtsmanndorf. Zunächst werden wir den Polarkreis
überschreiten, also auf zum Polarkreis. Unser Reiseleiter dirigierte
uns mit den Worten: „Machen wir einen gemeinsamen Schritt.
Ich meine, dass ist ja nicht komplett möglich, wir machen mehrere
gemeinsame Schritte. Ein, Zwei, Drei, Hui, hui ….“.
Wir haben es geschafft.
Selbstverständlich gibt es eine Urkunde. Auf
dieser wird bekundet, dass wir in den Kreis der erlauchten Nordlandfahrer
aufgenommen werden.
Hier, in diesem Ort, acht Kilometer nördlich der Stadt Rovaniemi,
residiert der Weihnachtsmann. Er hat dort ein eigenes Postamt mit
einem eigenen spezifischen Stempel. In den diversen Souvenirläden
und dem Freigelände werden sanfte Weihnachtsliedern gespielt.
Das
gehört sich hier so, denn hier wohnt ja der Weihnachtsmann.
Und dort steht sein Schlitten, auf dem sitzt Heidi gerade. Seine
Rentiere werden wir in den nächsten Tagen zu sehen bekommen.
Jetzt fahren wir weiter, das Nordkap ist unser Ziel.
Mit einem Klick auf das YouTube-Bild unten
könnt ihr das Video
"Durch Finnland zum Polarkreis" ansehen. Aufgenommen am 1. und 2. August 2010, bitte
Lautsprecher einschalten!
Sollte das Video oben nicht starten, dann bitte das Symbol "KPE-VIDEO"
anklicken.