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Cinque Terre, Portovenere, Portofino und Lucca


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15. Oktober 2010
Wir erkunden die CINQUE TERRE
(bewegt die Maus auf die Bilder, es könnten noch weitere erscheinen)
Wir kommen von der toskanischen Versiliaküste und wollen zu den Dörfern der Cinque Terre. Bei La Spezia fahren wir hoch in die mehrere hundert Meter hohe Gebirgskette, die sich entlang der Küste erstreckt. Die Cinque Terre bestehen aus fünf kleinen Geländeeinschnitten, die sich zum Meer hin öffnen und in denen je ein Dorf liegt. Mit dem großen Bus, in dem wir reisen, können wir nur die Orte Riomaggiore oder Manarola ansteuern. Wir fahren nach Manarola. Auf einem Parkplatz am oberen Ende des Ortes verlassen wir den Bus und steigen hinab zum Meer.
Auf halbem Weg nach unten stehen wir vor der Kirche San Lorenzo. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde im gotischen Stiel errichtet. Der heilige San Lorenzo ist der Schutzpatron

von Manarola. Jedes Jahr am 10. August findet eine Prozession statt, bei der die Statue des Heiligen Lorenzo auf einer Sänfte durch den Ort zum Hafen getragen wird. Der Höhepunkt der Festlichkeiten ist eine Fahrt der Statue auf einem Boot. Danach wird sie wieder zur Kirche hinauf gebracht.
Wir gehen weiter. Steil geht es hier hinab. Unten gelangen wir an einen erhöhten Platz. Merkwürdig, so mitten auf der Hauptstraße. Was das mit diesem erhöhten Platz wohl auf sich hat, werden wir später klären. Wir gehen erst mal weiter zum Hafen. Manarola, wie auch die anderen Dörfer der Cinque Terre, hat seinen Ursprung im 14. Jahrhundert. Der Dorfkern wird durch hohe, dicht stehende Wohnhäuser charakterisiert und liegt malerisch auf einem Felsvorsprung in beherrschender Stellung über dem Meer. In geschützter Lage zwischen zwei Felsausläufern befindet sich der kleine Hafen. Da die steile Küste keinen Platz für das Lagern von Fischerbooten bietet, werden diese auf der einzigen Straße des Ortes abgestellt. Die Berge weiter hinten sind hier um 800 Meter hoch. Doch zurück zum erhöhten Platz. Gleich dahinter zur Rechten zweigt ein Tunnel ab. Er führt zum Bahnhof von Manarola. Und rechts hinter der Wand des Tunnels fahren die Züge. Die Erhebung auf der Straße ist die Verlängerung der Bahntrasse. So können die Züge in diesem Tunnel ohne Behinderung die Hauptstrasse passieren.
Am Ende des Tunnels halten wir uns links und gehen am Bahnhof vorbei eine Rampe hoch. Die „Via dell’Amore“ ist unser Ziel. Es ist der Weg der Liebenden. Hier werden traditionell Vorhängeschlösser als Zeichen der Liebe an allem, was dafür geeignet ist, angebracht. Entlang der Steilküste sehen wir auch viele Herzen und Liebessymbole, die auf Kakteen, Felswänden und Mauern verewigt wurden.
Auf diesem Weg haben sich früher die Verliebten der beiden benachbarten Dörfer Manarola und Riomaggiore heimlich getroffen. Daraus entstand dann im Laufe der Jahre die „Via dell’Amore“ in dieser Form. Zwischen 1926 und 1928 wurde dieser Weg in den Fels geschlagen. Er wurde ursprünglich, wie auch die anderen Abschnitte entlang der Cinque Terre, geschaffen, um die Sprengarbeiten für den Bau der Eisenbahntunnel durchführen zu können. Heute ist es ein beliebter Wanderweg, auf dem man von Riomaggiore im Süden bis nach Monterosso im Norden entlang der Küste wandern kann. Mit einer Länge von ca. 1,5 km ist der „Weg der Liebe“ die kürzeste und flachste Verbindung zwischen Manarola und Riomaggiore.
Wir nähern uns Riomaggiore. Es ist das süd-östlichste Dorf der Cinque Terre. Als erstes bekommen wir den Bahnhof zu sehen. Mit dem Bau der Eisenbahn entstand dieser zweite Ortsteil, wie wir es auch in Manarola erlebten. In den alten Orten war eben kein ausreichender Platz für einen Bahnhof vorhanden. Der eigentliche Ortskern liegt hinter dem steilen Felsen. Durch einen abgeteilten Pfad im Eisenbahntunnel gelangen wir in den älteren Ortsteil. Auch hier schmiegen sich terrassenförmig die Häuser an den Berg. Wir sind neugierig und steigen eine Treppe hinauf. Schmale Gänge erwarten uns hier zwischen den farbenprächtigen Häusern.
Wieder zurück am Bahnhof, besteigen wir einen Zug nach Monterosso. Es ist ein Schnellzug. Er fährt an den Orten Manarola, Corniglia und Vernazza vorbei und hält erst wieder in Monterosso. Hier liegt der Bahnhof direkt an einem breiten Sandstrand. Monteross ist zweigeteilt. Der kleinere alte Ortskern ist vom neueren Viertel Fegina durch einen Felsen getrennt. Wir sind im Ortsteil Fegina.
Ein hundert Meter langer Tunnel am südlichen Ende führt von Fegina zum alten Ortskern. Hier quert auf einem Viadukt die Eisenbahn den Ort. Im historischen Ortszentrum erhebt sich der Glockenturm der Kirche von Johannes dem Täufer. Einst war er ein mittelalterlicher Verteidigungsturm. Hinter der Kirche von Johannes dem Täufer steht die Kapelle der "Confraternità dei Neri", der Schwarzen Männer und rechts die Kapelle der “Confraternità dei Bianchi“, der Weißen Männer. Diese Kirchengemeinden entstanden zu Beginn des 16. Jahrhunderts, während der Gegen-Reformation. Ihre Namen gehen auf die Farbe der Gewänder zurück, die sie zu Prozessionen tragen.

Wir stehen auf dem Felsen südlich des alten Ortkernes und blicken auf das historische Ortszentrum hinunter. Hinter uns ist der Pfad, auf dem man von Riomaggiore über Manarola, Corniglia und Vernazza nach Monterosso wandern kann. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht erhebt sich eine mittelalterliche Festung. Sie ist ein Teil der Befestigungsanlagen, die zur Zeit der Herrschaft Genuas entlang der Küste errichtet wurden, um sich gegen Piraten zu schützen. Im 16. Jahrhundert war Monterosso von 13 Türmen umgeben, von denen heute nur noch der Rundturm in der Burg, der Glockenturm der Kirche San Giovanni und der Turm der Aurora stehen geblieben sind.
Dort hinten in der Ferne, am nördlichen Ende des Strandes von Fegina, erkennen wir eine mächtige Gestalt. Aus der Nähe betrachtet wirkt sie noch gewaltiger. Es ist der „Gigante“, eine vierzehn Meter hohe Figur, die den Meeresgott Neptun darstellen soll. Um 1910 wurde diese Skulptur errichtet. Es fehlt ihr jedoch das für die Figur des Neptun charakteristische Symbol, der Dreizack. Wo ist er geblieben? Er ging im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenbangriff verloren; ebenso die beiden Arme und das rechte Bein. Der Rest wurde kunstvoll restauriert.
Auf dem Weg zum Bahnhof kamen wir an einem Gebäude vorbei, an dessen Fassade eine riesige Bougainvillea prachtvoll blüht.
Jetzt sind wir wieder auf dem Bahnhof von Monterosso. Auf der Herfahrt fuhren wir durch Vernazza hindurch. Jetzt auf der Rückfahrt werden wir dort aussteigen. Wir wollen zum Castello Doria hinauf. Wenige Minuten nach der Abfahrt in Monterosso hielt der Zug bereits in Vernazza. Vom Bahnhof gehen wir hinunter zum Hafen. Dort auf der linken Seite, etwas versteckt, zwischen den Verkaufsständen fanden wir einen Hinweis,

der uns den Weg zum Castello anzeigte. Über schmale Treppen und Wege zwischen den hohen Häusern gelangen wir zum Castello. An der höchsten Stelle der Anlage steht ein Turm, der bestiegen werden darf. Wir steigen hinauf und werden mit einen atemberaubenden Blick auf Vernazza belohnt. Dort unten steht die Kirche Santa Margherita di Antiochia. Ein mächtiges Gebäude, das dort direkt am Hafen steht. Dieser Ort hat eine besondere Bewandtnis. Den Überlieferungen nach wurde an der Stelle, an der die Kirche steht, eine Holzkiste mit den Gebeinen der Heiligen Margareta am Strand gefunden. Die Bewohner beschlossen, am Fundort eine Kirche zu errichten. Die erste Kirche war eine Holzkirche, die bei einem mächtigen Sturm zerstört wurde. Dabei gingen die Gebeine der Heiligen Margareta verloren. Heute steht dort diese steinerne Kirche mit einem 40 Meter hohen Glockenturm. Es wird berichtet, dass dieser Ort um 1000 nach Christus von den freigelassenen Sklaven einer römischen Familie gegründet wurde. Er liegt so abgelegen, dass er bis zum Bau der Eisenbahn nur mit dem Schiff oder über schmale Gebirgspfade zu erreichen war. Das gilt mehr oder weniger für alle Orte der Cinque Terre.

Video: Wir erkunden die CINQUE TERRE


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