16. Oktober 2010
Ein Vormittag in Porto Venere
(bewegt die Maus auf die Bilder, es könnten
noch weitere erscheinen)
Von der Seebrücke in Pietrasanta hatten wir die Insel Palmaria
erspäht. Rechts daneben liegt Porto Venere. Dort fahren wir
hin. Der Ort befindet sich etwa 12 km südlich von La Spezia
an der Spitze einer Landzunge, die den Golf von La Spezia im Westen
begrenzt. 
Am nördlichen Ortsrand verlassen wir den Bus und begeben uns
am Hafen entlang zur Spitze der Landzunge. Unter der Herrschaft
von Genua wurde im 12. Jahrhundert auf der Landzunge eine Festung
errichtet. Die vor der Festung am Hafen eng aneinander gereihten
Häuser bildeten eine zusätzliche Mauer. So konnte man
sich besser gegen Feinde, die vom Meer kamen, schützen.
Sie wurden damals als so genannte "Festungs-Häuser"
errichtet und hatten eine doppelte Funktion. Sie dienten zum Wohnen
und zur Verteidigung im Falle eines Angriffes.
Wir
verlassen jetzt die Häuser am Hafen und begeben uns auf die
Felsspitze hinauf. Rechts stehen die Überreste der ehemaligen
Festung und voraus erblicken wir eine Kirche. Es ist die gotische
Kirche St. Pietro. Sie wurde im Jahre 1158 geweiht. Wir treten ein
und stellen fest, dass diese Kirche aus zwei Teilen besteht. Rechts
die frühchristliche Kirche aus dem 5. Jahrhundert mit ihrem
rechteckigen Grundriss und einer halbrunden Apsis. Dort erblicken
wir unter einer Glasplatte einen Mosaikboden, der von einem noch
älteren Gebäude stammt. Man nimmt an, dass hier früher
ein Tempel der Venus stand. Porto Venere wurde Jahre 50 v. Chr.
von den Römern als Veneris Portus gründet. Der
Ort Venere wurde der Venus gewidmet, denn sie soll hier einst dem
Meeresschaum entstiegen sein. Der mit schwarzen, weißen Streifen
verzierte Raum ist der neuere Gebäudeteil aus dem 12. Jahrhundert.
Hinten links in der Ecke ist eine Tür, die auf einen Balkon
führt: Von dort kann man sehen, wo die Venus dem Meer entstiegen
ist. Das schauen wir uns an. Steil fällt die Felswand hier
zum Meer hinab und unten schlagen die Wellen an die Küste.
Ja, hier kann nur eine Göttin dem Meer entsteigen. Wir werfen
noch einen Blick rechts um die Ecke. Dort hinten beginnt das Gebiet
der Cinque Terre.
Nun verlassen wie den Felsen wieder und begeben uns an der mittelalterlichen
Festung vorbei hinunter zum Hafen. Da, durch die Meerenge zwischen
der Halbinsel mit der Festung und der Insel Palmaria kommt ein Segelboot
herein.
Jetzt stehen wir wieder vor der mächtigen Häuserzeile
am Hafen. Bis zu sieben Etagen sind die Häuser hoch. Eine mächtige
Front. Beim
vorstehenden Erker eines Restaurants erblicken wir eine Treppe.
Wo diese wohl hinführt? Wir sind neugierig und steigen hinauf.
Oben angekommen, erblicken wir eine schmale Gasse, die hinter der
vorderen Häuserzeile parallel zur Küste verläuft.
Viele kleine Geschäfte in farbenprächtigen Häusern
säumen rechts und links den Weg. Im Norden endet die Gasse,
die Via Capellini, an einem Stadttor.
Jenseits des Tores stehen wir auf der Piazza Bastreri. Hinter
uns befindet sich das mittelalterliche Tor mit seinem seitlich stehenden
hohen Turm. Altertümliche Gegenstände und Ornamente schmücken
die Mauer und die daneben stehenden Gebäude.
Über dem Stadttor steht die Inschrift „Colonia Ianuensis“.
Eine Colonia war im römischen Reich eine geplant
angelegte Siedlung außerhalb Roms mit besonderen Rechten für
die Bürger dieses Ortes. Doch was bedeutet „Ianuensis“?
Die Inschrift wurde erst später hinzugefügt und kann somit
durchaus eine vollkommen andere Bedeutung haben.
Von der Piazza Bastreri führt die mittelalterliche Mauer den
Hügel hinauf. Dort oben beginnt irgendwo auch der Fußwanderweg
zu den Orten der Qinque Terre. Wir nehmen jedoch den Bus um, dorthin
zu gelangen.
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